Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Krieger und hatte bereits ein Nest in der Nähe von Stachelkralle beansprucht und den äußeren Teil des Baus verschmäht. Kein Krieger hatte ihm das verwehrt, obwohl Blaupelz nicht wusste, ob aus Respekt vor dem wilden, dunkel Gestreiften und seinem ehemaligen Mentor – oder aus Angst. Seit Kiefernsterns Abwesenheit war Stachelkralle für den jungen Kater wie ein Vater geworden. Er hatte ihn darauf gedrillt, um jeden Preis zu gewinnen. Blaupelz konnte es jedoch nicht als Ehre betrachten, wie Stachelkralle für seinen Clan kämpfte.
Tigerkralle beobachtete jetzt Weißpelz genau. Die Augen des neuen Kriegers glänzten, als er zu Blaupelz tappte und vor ihr den Kopf neigte.
»Ich danke dir.« Das Miauen des weißen Katers war inzwischen tiefer geworden. »Du hast mir so viel gegeben.«
Blaupelz schwoll das Herz. Ich werde niemals zulassen, dass etwas dich verletzt. »Deine Mutter wäre stolz auf dich«, murmelte sie mit gepresster Stimme.
»Ich weiß«, schnurrte Weißpelz. »Sie wäre auch stolz auf dich.«
Blaupelz’ Blick bewölkte sich, als sie eine vereinzelte Felllocke auf der Schulter des Kriegers leckte. Mit einem Stich im Herzen sah sie die Narbe hinter seinem Ohr. Die stammte von Tigerkralle, als er während einer Trainingseinheit die Krallen ausgefahren hatte. Beide waren damals noch Schüler gewesen und Blaupelz hatte Stachelkralle die Schuld gegeben.
»Wenn du Tigerpfote Respekt vor seinen Clan-Gefährten beigebracht hättest, dann wäre das nie geschehen«, hatte sie ihm vorgehalten.
Stachelkralle hatte die Lippen verzogen. »Den Respekt seiner Clan-Gefährten muss er verdienen .«
»Aber Weißpfote wird ein Leben lang eine Narbe zurückbehalten!«
»Das wird ihn lehren, das nächste Mal schneller zu reagieren.«
Blaupelz war kochend vor Wut davongegangen. Sie war wütend auf die Art und Weise, wie Stachelkralle immer wieder die beiden Schüler aufeinanderzuhetzen schien. Jetzt sah sie die Narbe und musste immer noch ihren aufflammenden Ärger unterdrücken. Was geschehen ist, ist geschehen. Vielleicht hatte ja Stachelkralles Rücksichtslosigkeit Weißpelz tatsächlich zu einem besseren Kämpfer gemacht.
»Weißpelz!« Löwenherz und Goldblüte riefen nach ihm.
Weißpelz drückte die Schnauze an Blaupelz’ Wange und eilte davon.
Lerchenlied! Blaupelz erinnerte sich, dass sie der alten Kätzin von der Zeremonie der Namensgebung berichten wollte. Sie war zu schwach gewesen, ihr Nest zu verlassen. Blaupelz trabte zum Frischbeutehaufen, nahm eine saftige Maus von oben und schob sich durch die Zweige des umgestürzten Baums.
Lerchenlied lag zusammengerollt in ihrem Nest, die Nase auf den Pfoten und die Augen geschlossen. Ihr einst so hübsches, schildpattfarbenes Fell war nun stumpf und zerzaust, aber die alte Kätzin verlor nie ihren Humor, sogar nachdem ihre Baukameraden Grasbart und Nuschelfuß gestorben waren.
»Wenigstens habe ich nun ein paar Monde Frieden ohne ihr Gezänk, bevor ich mich ihnen im SternenClan wieder anschließe«, hatte sie gescherzt.
Blaupelz wollte sie nicht wecken, legte die Maus neben ihr Nest und wollte gerade aus dem Bau kriechen, als Lerchenlied den Kopf hob. »Ist alles gut gegangen?«
Blaupelz drehte sich um. »Wunderbar. Weißpelz ist jetzt ein Krieger.«
»Ein guter Name für diesen starken Kater«, antwortete Lerchenlied. Sie schnüffelte an der Maus, setzte sich auf und streckte sich. »Du wirst ihn vermissen.«
»Was?« Der ernste Ausdruck in den Augen der alten Kätzin beunruhigte Blaupelz.
»Weißpelz.«
»Er geht nirgendwo hin. In Wirklichkeit wird er mir jetzt näher sein, da wir im gleichen Bau leben.«
»Aber er wird dich nicht mehr so sehr brauchen.«
Blaupelz fühlte einen Stich. Das stimmte. »Ich muss immer noch Frostpfote trainieren«, warf sie ein.
»Einen Schüler zu trainieren ist nicht dasselbe, wie ein Junges aufzuziehen.«
Blaupelz blinzelte, als Lerchenlied fortfuhr: »Du hast auf alles für Schneepelz’ Junges verzichtet. Schau dich um: Deine Clan-Gefährten haben Gefährten, Junge – ein eigenes Leben neben dem als Mentor.«
»Es gibt nichts Wichtigeres, als Krieger auszubilden«, widersprach Blaupelz.
Lerchenlied blickte sie an. »Wirklich?«
Blaupelz trat von einer Pfote auf die andere.
»Du hast dein Versprechen an Schneepelz erfüllt«, miaute Lerchenlied sanft. »Jetzt muss du dein eigenes Leben leben, Blaupelz, bevor du aufwachst und dir klar wird, dass du so leer wie eine Bucheckernhülse bist.«
War es so, wie
Weitere Kostenlose Bücher