Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
die alte Kätzin das Leben wirklich sah? Gewiss gab es noch andere Dinge, die man dem Clan bieten konnte, als Junge zu werfen! Blaupelz war stolz darauf, was sie für Weißpelz getan hatte und was sie noch mit Frostpfote tat. Ihr Schüler würde einen guten Krieger abgeben. Mein Leben ist nicht leer! Sahen ihre Clan-Gefährten sie tatsächlich so?
Lerchenlied stieß die Maus mit der Pfote an und krächzte, ohne aufzublicken: »Vielleicht hat Drosselpelz lange genug gewartet.«
Ohne zu antworten, schlüpfte Blaupelz aus dem Bau. Wollte Lerchenlied ihr damit sagen, sie solle Drosselpelz als Gefährten nehmen? Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
»Blaupelz!« Bernsteinfleck rief sie von unterhalb des Hochsteins. »Du kannst mit Löwenherz auf die Jagd gehen!«
Löwenherz und Goldblüte schritten über die Lichtung, während Drosselpelz in der Nähe saß und in Gedanken versunken am Boden zupfte. Blaupelz nickte Bernsteinfleck zu. Der Zweite Anführer des DonnerClans verlor wieder Gewicht und seine Augen blickten müde. Die Krankheit, die ihn durch die letzte Blattleere begleitet hatte, schien zurückzukehren. Die Clan-Katzen brauchten vielleicht früher einen neuen Zweiten Anführer, als sie glaubten.
Und wenn das eintritt, muss ich bereit sein. Ein Gefährte würde mich nur ablenken, würde meine Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Es ist zum Wohle meines Clans!
»Fertig?« Löwenherz blickte sie mit seinen gelb leuchtenden Augen an.
Blaupelz nickte und mit Goldblüte und Drosselpelz folgte sie dem Krieger aus dem Lager hinaus. Sie gingen in Richtung Fluss, und der Boden wurde feucht, als sie sich dem Ufer näherten. Nasse Farnwedel ragten über Blaupelz’ Fell hinaus und der Beutegeruch war im Regen schwerer zu entdecken.
»Wir sollten uns trennen.« Löwenherz blieb stehen und betrachtete seine Patrouille. »Wenn wir ein größeres Gebiet absuchen, haben wir bessere Möglichkeiten, Gerüche aufzunehmen.«
Blaupelz nickte. Die Clan-Katzen zogen in unterschiedliche Richtungen davon und sie wählte einen Pfad durch das Unterholz auf nasseres Gelände. Schlamm quatschte zwischen ihren Krallen, als sie den Geruch eines Eichhörnchens wahrnahm. Ihr Herz schlug schneller und sie folgte der Spur, blieb dann aber stehen, als sie Drosselpelz’ Duft in den Büschen wahrnahm. Sie wollte ihm die Beute nicht abspenstig machen und so wandte sie sich um und ging in Richtung des Flusses.
Etwas hüpfte zwischen den Marschgrasbüscheln herum. Blaupelz spitzte die Ohren und kauerte sich nieder. Ein kleines Moorhuhn flatterte über den Boden, hielt inne, um an Wurzeln zu picken und im Schlamm nach Nahrung zu suchen. Langsam kroch Blaupelz näher und bald war das Fell an ihrem Bauch vollgesogen mit Wasser. Der Vogel hatte sie noch nicht entdeckt, zu sehr war er damit beschäftigt, im Marschgras herumzusuchen.
Blaupelz sprang und packte ihn mit ausgefahrenen Krallen. Er flatterte einen Augenblick in ihren Pfoten und wurde erst still, als sie ihm ins Genick biss. Er würde eine wohlschmeckende Mahlzeit für Weißauge abgeben.
»Ein guter Fang!«
Bei dem tiefen Miauen, das vom anderen Ufer herübertönte, zuckte sie zusammen. Sie wirbelte herum, das Moorhuhn in ihrem Maul.
Eichenherz!
Der FlussClan-Kater beobachtete sie vom anderen Ufer.
Blaupelz ließ ihren Fang fallen und funkelte ihn an. »Spionierst du mir nach?«
»Nein.« Eichenherz sah sie belustigt an. »Weißt du, ich darf auf meinem eigenen Territorium patrouillieren.«
Von weiter oben auf der Uferböschung rief Löwenherz nach ihr. »Blaupelz!«
»Ich muss gehen«, erklärte sie Eichenherz.
Er blickte sie mit seinem bernsteinfarbenen Blick fest an. »Ist schon gut.«
Sie machte sich mit ihrer Beute voller Bedauern auf den Weg, und als sie sich von dem FlussClan-Kater entfernte, spürte sie in ihrem Bauch ein hartes, hohles Gefühl.
Er ist eine FlussClan-Katze.
Ihre Clan-Gefährten erwarteten sie schon, jeder hatte Beute.
»Hast du mit jemandem geredet?«, fragte Löwenherz sie.
Blaupelz ließ ihren Fang fallen. »Nur mit mir selbst«, miaute sie rasch.
Drosselpelz betrachtete bewundernd das Moorhuhn. »Guter Fang«, schnurrte er.
»Danke.« Blaupelz blickte ihm nicht in die Augen. Irgendwie löste das Lob des DonnerClan-Kriegers nicht die gleiche Freude in ihr aus, wie es das von Eichenherz getan hatte.
34. KAPITEL
»Wir müssen uns die Sonnenfelsen zurückholen!«
Abendsterns Ankündigung vom Hochstein wurde von seinen Clan-Gefährten mit Beifall
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