Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
Zufriedenheit. Ohne Stachelkralles bedrohliche Anwesenheit war es wahrscheinlicher, dass der Vorschlag des DonnerClans einfach und fair erscheinen würde.
Beim Aufbruch der Patrouille hörte es auf zu regnen, aber der Wald war noch nass und Blaupelz’ Fell war schnell wieder vollgesogen. Sie schob sich hinter ihren Clan-Gefährten durch das Unterholz. Als sie aus dem Wald traten, an den Sonnenfelsen vorbeigingen und der Uferböschung zu den Trittsteinen folgten, wehte ihnen ein kalter Wind entgegen, der an ihrem Fell zerrte. Blaupelz schauderte, und bei dem Gedanken, den Fluss zu überqueren, wurde ihr noch kälter. Abendstern ging voran über die Trittsteine. Blaupelz erstarrte, als sie sah, wie einer der kleinen, flachen Steine unter seinen Pfoten wackelte.
Goldblüte und Löwenherz hüpften als Nächste gewandt darüber. Blaupelz trat zurück, um die anderen vorbeizulassen, dann stand sie allein mit Drosselpelz am Ufer.
»Geh du vor«, bot er an.
Blaupelz starrte auf die Steine und das sie umstrudelnde dunkle Wasser. Auf wackligen Pfoten machte sie einen Schritt darauf zu und blieb dann am Rand des Wassers stehen. In ihren Ohren hallte Gänsefeders Prophezeiung nach: Selbst die mächtigsten Flammen können von Wasser zerstört werden.
»Geh jetzt!«, drängte Drosselpelz.
»Warte noch!« Blaupelz’ Pfoten fühlten sich an wie Holzklötze.
»Wir müssen bei der Patrouille bleiben«, mahnte Drosselpelz.
Blaupelz spannte sich an und sprang auf den ersten Stein. Um sie herum platschte und gurgelte das Wasser. In ihren Ohren brauste das Blut.
Dämlicher Gänsefeder!
Sie sprang zum nächsten Stein, schwankte einen entsetzlichen Augenblick, bevor sie ihr Gleichgewicht fand und die Beine für den nächsten Sprung straffte.
Dämliche Prophezeiung!
Und erneut.
Sie stimmt wahrscheinlich noch nicht einmal.
Der letzte Stein wackelte, als sie darauf landete, und Wasser schwappte über ihre Pfoten.
Lasst mich nicht ertrinken!
Keuchend warf sie sich aufs Ufer.
Drosselpelz landete einen Augenblick später neben ihr. »Das war einfach«, rief er. »Ich frage mich, warum FlussClan-Katzen sich die Mühe machen und schwimmen.«
Blaupelz lief los ins Schilf.
Die Patrouille war stehen geblieben. Als Blaupelz sie einholte, sah sie, dass FlussClan-Krieger ihnen mit gesträubtem Nackenfell den Weg versperrten. Wegen der tropfenden Felle vermutete sie, dass die Katzen kurz zuvor über den Fluss geschwommen waren. Zogen sie es wirklich nicht vor, die Trittsteine zu benutzen? Aber selbst mit den am Körper klebenden Fellen sahen die FlussClan-Krieger geschmeidig und kräftig aus.
Blaupelz erkannte Schiefmaul vorn in der Patrouille. Er war jetzt Zweiter Anführer des FlussClans und nicht mehr der freundliche, junge Schüler, den sie bei seiner ersten Großen Versammlung kennengelernt hatte. Sein Maul war immer noch verzogen, aber er hielt den Kopf hoch, als mache er sich nichts aus seinem fremdartigen Aussehen. Sie fragte sich, wie Eichenherz sich dabei fühlte, dass sein Bruder Zweiter Anführer geworden war.
Schiefmaul fuhr die Krallen aus. »Was macht ihr auf FlussClan-Gelände?«
»Wir wollen mit Jubelstern reden«, erklärte ihm Abendstern.
Ottersprung beugte sich vor und ihre Augen funkelten. »Worüber?«
Abendstern kniff die Augen zusammen. »Du verlangst von mir, dass ich dir Worte mitteile, die für deinen Anführer bestimmt sind?«
Ottersprung knurrte.
Schiefmaul winkte die Kriegerin mit dem Schwanz zurück. »Du erwartest, dass ich dich direkt in unser Lager führe?«, entgegnete er. »Wir haben nicht vergessen, was ihr beim WindClan getan habt.«
»Sehen wir wie eine Angriffstruppe aus?«, forderte ihn Abendstern heraus.
Blaupelz lehnte sich dicht an Weißpelz, dessen Fell abzustehen begann. »Leg dein Fell an«, flüsterte sie, »oder du erschreckst sie.«
Schiefmaul ließ den Blick über die regennasse Patrouille gleiten und schüttelte den Kopf. »Es wäre mehr als das hier nötig, um unser Lager zu überfallen«, gab er zu.
»Wir wollen nur ein Gespräch«, drängte Abendstern.
Schiefmaul nickte, der Blick hart wie Feuerstein. »Folgt mir.« Er drehte sich um und verschwand durchs Schilf.
Blaupelz mochte nicht den weichen, nassen Torf, der unter ihren Pfoten quatschte, auch nicht das offen vor ihnen liegende Marschland, als sie die Deckung der Uferbäume verließen und tiefer ins FlussClan-Territorium eindrangen. Die gewundene Route führte sie durch ein weites Schilflabyrinth.
»Es ist ein
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