Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
dessen sandgraues Fell mit den Büscheln erfrorener Farnwedel verschmolz, rief sie vom Pfad weiter vorn. »Ist alles in Ordnung mit dir?« Seine Augen waren rund vor Sorge.
Blaupelz trabte mit gesenktem Kopf weiter. »Ich gehe nur ins Lager zurück.«
Er trat nicht beiseite, um sie vorbeizulassen, sondern hielt sachte den Schwanz hoch, um ihr den Weg abzuschneiden. »Halt!«, befahl er.
Sie blickte ihm in die Augen und sah dort eine Zärtlichkeit, die sie überraschte.
»Rosenschweif hat mir gerade gratuliert, dass ich Vater werde«, miaute er.
Blaupelz hatte das Gefühl, dass die Welt sich um sie drehte. »Das kann nicht sein! Sie hat es mir versprochen!«
»Hat sie recht? Bekommst du Junge?«
»Es tut mir so leid. Ich habe ihr nicht gesagt, dass du der Vater bist.« Schuldbewusst suchte sie nach Worten. »Sie hat es einfach angenommen und es war leichter …« Sie schwieg. Sie konnte nichts verraten.
»Also bekommst du tatsächlich Junge?«, drängte Drosselpelz.
Blaupelz blinzelte. »Ja, so ist es.« Sie wartete darauf, dass er fragte, von wem sie wären. Warum sie gelogen hatte. Aber er stand einfach nur da und sah sie an.
Schließlich sprach er: »Ich werde dich nicht fragen, wer der Vater ist«, miaute er. »Ich bin mir sicher, dass es einen Grund gibt, warum du es geheim halten willst.«
Blaupelz zupfte an einem Farn, der vor ihr auf dem Boden lag. »Es tut mir leid, dass es nicht anders gelaufen ist. Ich … ich wäre glücklich mit dir geworden, das weiß ich. Aber nun ist alles schiefgelaufen, und ich weiß nicht, was ich tun soll.«
Drosselpelz trat von einer Pfote auf die andere. »Du kannst dem Clan erzählen, dass ich der Vater bin, wenn du willst. Ich meine, wenn es die Sache einfacher macht.«
Blaupelz starrte ihn an. »Das würdest du wirklich tun?« War sie die einzige Katze, die nicht bereit war, für diese Jungen ein Opfer zu bringen?
Drosselpelz nickte. »Du weißt, was ich für dich empfinde, Blaupelz. Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen, das verspreche ich. Und ich werde deine Jungen lieben, als wären sie wirklich meine.«
»Ich … ich kann das nicht zulassen«, begann sie.
Schreie zerrissen die Luft.
Drosselpelz spitzte die Ohren. »Wie es sich anhört, haben Stachelkralle und Tigerkralle einen Eindringling gefunden. Vielleicht brauchen sie Hilfe.« Er sauste den Pfad hinunter zum Fluss.
Blaupelz erkannte das Jaulen. Eichenherz! Schnaufend vor Anstrengung, rannte sie hinter Drosselpelz her. Sie glitt aus dem Wald hinaus und erblickte Stachelkralle, der Eichenherz an der Kehle auf die Ufersteine nagelte. Tigerkralle stand daneben und sah zu, während Drosselpelz nervös hin und her ging und die andere Flussseite nach Katzen absuchte, die zu Eichenherz’ Rettung auftauchen könnten.
»Du dreckiger Fischfresser«, knurrte der stachelige Krieger Eichenherz in sein entsetztes Gesicht. »Was tust du auf unserem Territorium? Ich sollte dir die Kehle zerfetzen!«
»Es könnten noch mehr kommen«, warnte Drosselpelz. »Ich gehe und hole Hilfe.« Damit verschwand er im Wald.
Entsetzen loderte in Blaupelz auf. »Was machst du da?« Sie rannte zu Stachelkralle, den Blick auf Eichenherz gerichtet, der gegen den Griff des Kriegers ankämpfte, und fuhr die Krallen aus.
Tigerkralle trat vor, um sie aufzuhalten. »Dieser FlussClan-Dreck ist ein Eindringling«, knurrte er. »Wir müssen ihn bestrafen.«
Blaupelz blickte entsetzt an ihm vorbei und konnte sehen, dass Blut aus Eichenherz’ Kehle rann und Stachelkralles Pfoten rot färbte. Mit einem Schrei stürzte sie sich auf Tigerkralle, der das Gleichgewicht verlor, riss mit ausgestreckten Krallen Stachelkralle von Eichenherz weg und schleuderte ihn zur Seite.
Stachelkralle rollte herum und sprang auf die Pfoten. »Bist du verrückt geworden?«, knurrte er. »Diesmal ist es kein Junges! Es ist ein FlussClan-Krieger. Er dringt in unser Territorium ein!«
»Mach dich nicht lächerlich«, fuhr Blaupelz ihn an. »Was könnte er allein schon anrichten?«
Stachelkralle sah sich mit funkelnden, wilden Augen um. »Da könnten noch andere sein!«
»Da ist niemand mehr!« Eichenherz hatte sich auf die Pfoten gerappelt und bewegte langsam den Kopf von einer Seite zur anderen. »Ich … ich bin von einer Welle hergeschwemmt worden. Ich gehe jetzt.«
»Nicht so schnell.« Stachelkralle sprang vor ihn und blockierte ihm den Weg.
Blaupelz schoss dazwischen. »Genug, Stachelkralle! Du hast ihm eine Lektion erteilt. Ich bin mir
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