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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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hinab.
    Schneepfote stand ebenfalls da und ließ den Blick ihrer im Sonnenlicht dunkelblau strahlenden Augen in die Tiefe gleiten. »Es ist so weit unten!«, hauchte sie.
    Blaupfote spürte Wärme sich in ihrem Bauch ausbreiten. Sie kannte diesen Anblick schon. »Sieh nur«, zeigte sie Schneepfote. »Hier kannst du die Lichtung sehen. Dort, zwischen den Ästen.«
    Schneepfote schaute mit gespitzten Ohren. »Sind das Stacheljunges und Rosenjunges, die da neben dem umgestürzten Baum spielen?«
    Zwei vertraut aussehende Fellbündel stolperten über die helle Lichtung und sahen von hier oben winzig aus. Blaupfote hob eine Vorderpfote und hoffte, dass die beiden Jungen sie sehen könnten, aber sie blickten nicht zu ihnen hoch. Plötzlich fühlte sich Blaupfote sehr, sehr weit entfernt von ihren Gefährten aus der Kinderstube.
    Spatzenpelz stand am Rand des Waldes. »Komm!«, rief er Schneepfote zu. »Ich zeige dir den Fluss.«
    Den Fluss! Blaupfote konnte sich nicht einmal vorstellen, wie der Fluss aussah. Das einzige Wasser, das sie gesehen hatte, befand sich auf Gänsefeders Lichtung und in den Pfützen, aus denen sie im Lager trank. Sie wusste nur, dass der Fluss breit war und wie Wind durch die Bäume floss.
    »Gehen wir auch zum Fluss?«, fragte sie Kieselpelz.
    Der schüttelte den Kopf. »Wir haben etwas viel Wichtigeres zu tun.«
    Blaupfote versuchte, keine Enttäuschung aufkommen zu lassen. Schließlich konnte etwas Wichtigeres noch viel aufregender sein als der Fluss! Schneepfote verschwand hinter Spatzenpelz im Wald und Blaupfote trottete zwischen den Bäumen hinter Kieselpelz her.
    Sonnenlicht schnitt durch die halb nackten Äste und warf Streifen auf den Waldboden wie das Fell eines Tigers. Blaupfote roch Beute – nicht den toten Geruch von Frischbeute, sondern etwas viel Verführerischeres. Sie nahm den Duft von Maus, Sperling, Eichhörnchen und Spitzmaus wahr, alle mit dem scharfen Beigeschmack von Leben, der ihr das Wasser im Maul zusammenlaufen ließ.
    »Werden wir jagen?«, fragte sie.
    »Nicht heute.« Kieselpelz sprang über einen umgestürzten Baum und wartete, bis sie hinter ihm darübergeklettert war, bevor er tiefer in den Wald lief.
    »Grenzpatrouille?«
    Kieselpelz schüttelte den Kopf.
    »Zeigst du mir die Grenzen?«
    »Bald.«
    Sie trabten einen kleinen Hang hinab, wobei die trockenen, abgestorbenen Blätter unter ihren Pfoten knisterten.
    »Werden wir Kampftechniken üben?« Blaupfote glaubte, Kieselpelz müsste etwas wirklich Aufregendes geplant haben. Er tat so geheimnisvoll. »Was ist der erste Zug, den ich lernen muss?«
    »Dazu kommen wir ein andermal.«
    »Also, was tun wir dann?«
    Kieselpelz hielt am Fuß einer Eiche an. Ihre dicken Wurzeln, bedeckt von Lagen grünen Mooses, gruben sich schlangengleich in die Erde. »Ich werde dir zeigen, wie du Nestmaterial für die Ältesten sammelst.«
    »Was? Moos?« Blaupfote konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen.
    »Es wärmt ihre Nester«, erklärte Kieselpelz.
    »Aber ich habe gedacht …«
    »Willst du, dass sie die ganze Strecke hier raufklettern und es selbst sammeln?« Kieselpelz sah sie mit festem Blick an.
    »Nein!« Blaupfote schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Aber ich hatte gehofft …« Sie schluckte den weinerlichen Ton hinunter, den sie in ihrer Stimme aufsteigen hörte. Der Clan war wichtiger als alles andere; die Ältesten brauchten weiches, frisches Nestmaterial. Und sie wollte nicht, dass Kieselpelz sie für selbstsüchtig hielt. Dennoch konnte sie einen juckenden Ärger in ihrem Fell nicht unterdrücken, während sie mit den Krallen Moosklumpen von den Eichenwurzeln kratzte.
    »Warte.« Kieselpelz legte die Pfote auf ihre. »Du reißt Schmutz heraus, zusammen mit dem Moos. Den Ältesten würde das nicht gefallen. Lass es mich dir zeigen.«
    Blaupfote setzte sich, während Kieselpelz es ihr vorführte. Schnell und akkurat schnitt er eine Lage Moos vom Baum und ließ Wurzeln und Schmutz an der Rinde haften. Ein sauberes, ordentliches Stück Moos baumelte von seiner Pfote. »Jetzt versuch du es.«
    Blaupfote machte es ihm nach, bog die Pfote, streckte die Krallen, bis es schmerzte, und schnitt das Moos ab. Ihr Stück war kleiner und zerrupfter als das ihres Mentors, aber es war ihr gelungen, Wurzeln und Dreck zurückzulassen.
    »Sehr gut«, schnurrte Kieselpelz. »Übe weiter.«
    Er setzte sich hin und sah zu, wie Blaupfote das Moos abschnitt und auf einen stetig wachsenden Haufen neben sich fallen ließ. Bald spürte

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