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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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eine Brombeerhecke, die nach Abendsonne roch, und Blaupfote entdeckte winzige Büschel von orangem Fell, die an den Dornen hängen geblieben waren. Kieselpelz lief immer weiter den ansteigenden Waldboden hinan.
    »Wie weit ist es noch?« Blaupfote blickte über die Schulter und versuchte, sich ihren Weg hierher einzuprägen. Würde sie ihn jemals ganz allein finden?
    »Nicht mehr weit«, versprach Spatzenpelz.
    Alle Büsche und Bäume sahen gleich aus. Jeder abfallende Hang wich einem ansteigenden, jede Steigung einem Gefälle.
    Schließlich blieb Kieselpelz stehen. »Wir sind da.«
    Spatzenpelz überholte sie und hob das Kinn. Ein riesiger Baum vor ihnen, der alle anderen überragte, breitete seine mächtige Krone aus, bis sie den gesamten Himmel bedeckte.
    Die große Platane.
    Ihre Wurzeln, einige so dick wie Äste, schlängelten sich durch das dichte Laub und gruben sich in die Erde.
    Blaupfotes Fell kribbelte. Sie konnte Beute riechen. Vögel schwatzten in den Ästen über ihnen. Vertrocknete Blätter, vom Wind oder von kleinen Tieren bewegt, raschelten am Fuß der Platane. Blaupfote verlangte danach, die Pfoten tief in das goldene Laub gleiten zu lassen.
    »Die erste Lektion beim Jagen«, begann Kieselpelz, »ist Geduld.«
    Spatzenpelz nickte. »Der größte Jäger ist derjenige, der zu warten weiß.«
    »Können wir nicht einfach mit den Pfoten durch die Laubhaufen fahren, bis wir etwas finden?«, fragte Blaupfote hoffnungsvoll.
    Kieselpelz schüttelte den Kopf. »Du würdest die Beute in ihren Bau scheuchen.« Er lief zu einem Busch, der drei Fuchslängen vom Fuß des Baums entfernt war und noch Blätter trug, und verschwand dahinter. Spatzenpelz folgte ihm und forderte mit dem Schwanz die Schüler auch dazu auf.
    »Sind da Beutetiere?«, fragte Schneepfote mit weit aufgerissenen Augen.
    »Nicht, wenn sie ein bisschen Verstand haben«, miaute Spatzenpelz.
    Kieselpelz kauerte bereits hinter dem Busch, den Bauch flach auf die Erde gedrückt, und starrte durch die tiefen Zweige auf die Wurzeln der Platane.
    »Legt euch hin«, flüsterte er.
    Blaupfote kauerte sich an seine Seite, Schneepfote und Spatzenpelz neben sie. Sie lugte durch den Busch und fragte sich, wonach sie wohl Ausschau halten sollte.
    »Bewegt euch nicht, bevor ihr eure Beute sehen könnt«, wies Kieselpelz sie an.
    »Kommen die Beutetiere hier ins Freie?«, fragte Schneepfote.
    »Vielleicht schon, weil wir jetzt auf der dem Wind abgewandten Seite sind«, erklärte ihr Spatzenpelz. »Seht ihr die Samenkapseln der Platane?« Blaupfote suchte den Boden ab und entdeckte einige geflügelte Formen wie winzige Motten zwischen den Blättern liegen.
    »Wo Samen sind, da sind auch Käfer«, miaute Spatzenpelz.
    »Und wo Käfer sind, da ist Beute«, schloss Kieselpelz. Der graue Krieger erstarrte und spitzte die Ohren. Blaupfote folgte seinem Blick. Ein kleines, pelziges Wesen trippelte auf einer Wurzel entlang.
    Maus!
    Blaupfotes Rückenfell stellte sich auf und sie fuhr die Krallen aus. »Wann schlagen wir zu?«, zischte sie.
    »Noch nicht …«
    Bevor Kieselpelz enden konnte, schoss Schneepfote vor, die Zweige raschelten, und Blätter wirbelten auf, als sie über den Waldboden preschte. Sie sprang los, doch die Maus war verschwunden. Mit einem dumpfen Schlag landete Schneepfote auf der Erde, ihr Schwanz peitschte durch das Laub, die Ohren hatte sie angelegt vor Ärger.
    »Mäusedung!«
    Sie drehte sich um und stakste zurück zu ihren Clan-Gefährten. Spatzenpelz schüttelte den Kopf, als sie hinter dem Busch auftauchte. »Ich mag deine Begeisterung«, miaute er. »Aber an deiner Technik könntest du noch ein wenig arbeiten.«
    In seinem Ton lag eine spöttische Leichtigkeit, die Blaupfotes Schnurrhaare zucken ließ, und ein belustigtes Schnurren stieg in ihrer Kehle auf.
    Schneepfote wandte sich ihr zu. »Sei du bloß still!«
    Blaupfote wich zurück, bemerkte jedoch erleichtert, dass Schneepfotes Ärger schwand, als sich ihre Blicke trafen.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Schneepfote. »Ich hab mich einfach geärgert.«
    »Du warst sehr schnell«, tröstete sie Blaupfote.
    »Ich fürchte, auf Geschwindigkeit kommt es bei Mäusen nicht an«, miaute Spatzenpelz. »Sie bleiben dicht bei ihrem Bau und sind sehr flink. Deshalb ist es so wichtig, das Anschleichen zu beherrschen. Geschicklichkeit ist viel entscheidender als Geschwindigkeit.«
    Kieselpelz blickte Spatzenpelz an. »Vielleicht sollten wir das Jagen für einen anderen Tag aufheben und

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