Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
entwischte. »Mäusedung!« Er blickte dem Schmetterling nach, der zwischen den Zweigen verschwand. Die Augen des Schülers glitzerten und er murmelte: »Den nächsten erwische ich!« Dann entdeckte er Blaupelz. »Hallo!«, miaute er fröhlich.
Wo ist Kiefernstern? Blaupelz prüfte die Luft: kein Zeichen vom DonnerClan-Anführer. Sie verengte die Augen. Er und Löwenpfote hatten zusammen das Lager verlassen. »Was machst du hier?« Hatte Kiefernstern ihn jagen geschickt? Würde sich Frischbrise nicht fragen, wo ihr Schüler war?
Löwenpfote starrte sie an, blinzelte: »Was ich hier mache?« Seine Stimme klang unbehaglich, als müsse er sich plötzlich rechtfertigen. »Eigentlich nichts. Ich habe gerade diesen Schmetterling verpasst.«
»Wo ist Kiefernstern?«, gab sie ihm ein Stichwort.
»Kiefernstern?«
»Du kennst doch Kiefernstern«, versuchte Blaupelz, die unangenehme Situation durch einen Scherz zu entspannen. »Ein rotbrauner Kater? Clan-Anführer? Du bist heute Morgen mit ihm aus dem Lager gegangen.«
»Bin ich das?« Löwenpfote trat von einer Pfote auf die andere. »Ich meine, du hast uns gehen sehen?«
Blaupelz wollte nicht, dass Löwenpfote dachte, sie hätte ihm aufgelauert. »Ich habe euch gerochen, als ich zum Schmutzplatz gegangen bin. Ich fand es einfach merkwürdig, dass ihr vor der Morgenpatrouille das Lager verlassen habt.«
Löwenpfotes Blick flog im Wald herum, blieb auf allem liegen außer auf Blaupelz. »Na ja, Kiefernstern wollte früh anfangen. Mit dem Training.«
»Oh.« Blaupelz war nicht überzeugt. Dich trainieren, wie man Schmetterlinge fängt? Sie verkniff sich diese Frage. »Ist es gut gelaufen?«
»Wunderbar!« Löwenpfote ging im Kreis herum. »Mehr als gut. Großartig. Kiefernstern ist großartig. Er ist fantastisch.«
Blaupelz neigte den Kopf auf eine Seite. »Also, wo ist er jetzt?«
»Er ist auf dem Rückweg. Ich … er … er hat gesagt, ich darf keiner Katze sagen, was er gemacht hat.« Löwenpfote schloss das Maul, die Augen rund vor Verlegenheit. »Ich meine, wo wir gewesen sind.« Er betrachtete seine Pfoten. »Tut mir leid. Geheim.« Er stolperte an Blaupelz vorbei, und sie spürte sein gesträubtes Fell, als er an ihr vorbeistrich. Sie ließ ihn in die Bäume entkommen und versuchte nicht, ihn aufzuhalten.
Ein Geruch traf auf ihre Zunge. Ein vertrauter Geruch. Sie dachte einen Augenblick nach. Was war das?
Katzenminze! Das Fell von Löwenpfote roch nach Katzenminze.
Waren sie beim Zweibeinerort gewesen? Und das war ihr »Geheimnis«? Ihre Pfoten kribbelten. Hatten sie Jake besucht? Gewiss ermutigte Kiefernstern doch nicht die Schüler, mit Hauskätzchen zu verkehren? Sie preschte hinter Löwenpfote her. Sie musste mehr erfahren. Kiefernsterns verzweifelte Worte hallten in ihrer Erinnerung nach. Die Clans werden immer Feinde sein. War der DonnerClan-Anführer so desillusioniert von dem Clan-Leben, dass er sich lieber mit Hauskätzchen abgab? Wie konnte er nur so das Gesetz der Krieger brechen?
Löwenpfote war bereits den halben Weg die Schlucht hinabgegangen und Blaupelz kraxelte über die Felsen hinter ihm her.
»He!«, kam Sturmschweifs Jaulen von unten. »Hör auf, mit Steinen zu schmeißen!«
Sofort blieb sie stehen und bemerkte zu spät, dass ihre Pfoten Schauer von Steinen den Hang hinabschickten. »Tut mir leid!«, rief sie und wartete so lange, bis Sturmschweif seine Patrouille den Pfad entlang an ihr vorbeigeführt hatte.
»Sei nächstes Mal vorsichtiger«, schimpfte Sturmschweif. Blaupelz ließ den Kopf hängen, als Weißauge, Rotbrust und Drosselpelz hintereinander an ihr vorbeizogen.
»Mach dir nichts draus«, flüsterte Drosselpelz. »Das haben wir alle schon mal gemacht.«
Sobald sie verschwunden waren, kletterte Blaupelz eilig die Schlucht hinab, diesmal vorsichtiger. Auf der Lichtung sah sie Löwenpfote, der sich gerade mit einem Stück Beute niederließ. Wenigstens war er allein. Sie würde ihn direkt fragen: Hatte Kiefernstern ihn veranlasst, mit Hauskätzchen zu reden?
Der Ginstertunnel zitterte und Kiefernstern trottete ins Lager.
Fuchsdung!
Der Anführer des DonnerClans wirkte ruhig, sein Fell war glatt und roch stark nach Farn, als hätte er sich in frischem Grün gewälzt.
Warum?
Es war offensichtlich.
Um den Geruch von Katzenminze und Zweibeinern loszuwerden!
Wie konnte er nur? Beim SternenClan, er ist doch ihr Anführer!
Kiefernstern begab sich direkt zur Kinderstube, aus der Federbart gerade heraustrat. »Leopardenfuß
Weitere Kostenlose Bücher