Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans

heißen.
Blattstern beobachtete sie mit einem tiefen Gefühl der Erleichterung, war
dankbar für die glänzenden Augen und die begeisterten Stimmen. Es hat
geklappt! Jetzt machen sie sich nicht mehr solche Sorgen wegen der Zweibeiner.
Und Schnupperdorn wird ein wertvolles Mitglied des Clans sein.
    Als
jedoch die Rufe verstummten und seine Clan-Kameraden sich von Schnupperdorn
zurückzogen, wandte sich der junge Kater mit gequältem Blick ihr zu.
    »Es tut
mir wirklich leid, Blattstern«, miaute er, »aber ich kann hier nicht bleiben.«
    Erschrockenes
Gemurmel brach unter seinen Clan-Kameraden aus. Bienenwolke protestierte
empört, Spatzenschweif und Kieselschatten ebenso.
    »Was?«
Blattstern starrte den neuen Krieger verblüfft an und gebot mit erhobenem
Schwanz Schweigen. »Warum nicht?«
    Schnupperdorn
schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich… ich habe das gestern so schrecklich
gefunden, als die Zweibeiner uns angeschrien und verscheucht haben. Wir wollten
ihnen helfen, aber sie haben uns wie Feinde behandelt.«
    »Sie
haben nicht verstanden…«, begann Blattstern.
    »Ich
weiß. Aber das macht es nicht besser«, fuhr Schnupperdorn jämmerlich fort. »Ich
bin gern eine Clan-Katze gewesen, aber ich will kein Feind der Zweibeiner sein.
Ich kann nicht bleiben.«
    »Einen
Augenblick.« Scharfkralle drängte sich in der Menge vor. »Du hast gerade das
Versprechen gegeben, deinen Clan zu schützen und zu verteidigen. Hast du da
gelogen?«
    »Nein…«,
widersprach Schnupperdorn. »Ich habe nicht gemeint…« Seine Stimme verklang und
sein Schwanz hing zu Boden.
    »Ich denke,
du solltest dich entscheiden, was du gemeint hast«, blaffte Scharfkralle und
seine Augen blitzten vor Wut.
    Schnupperdorn
ließ schweigend den Kopf hängen. Blattstern lauschte mit zunehmendem Ärger dem
Flüstern unter den Clan-Katzen, sie hörte Hoppelfeuer »Verräter!« fauchen und
funkelte ihn an, bis er wegschaute.
    Bevor
Blattstern sprechen konnte, trat Ziegensturm vor und berührte Schnupperdorns
Ohr mit der Nase. »Ich weiß, es ist schwer, jeweils eine Pfote in zwei Leben zu
haben.«
    Schnupperdorn
hob den Kopf und nickte. Seine Augen waren trüb vor Kummer. »Ich hatte gedacht,
ich könnte es, aber ich kann es nicht«, bekannte er. »Das Leben als eine
Clan-Katze macht mich zu etwas, das ich nicht sein will – heftig und wild
und verhasst unter den Zweibeinern. Es ehrt mich, dass ihr glaubt, ich sei gut
genug für einen Krieger, aber das ist es nicht, was ich möchte. Nicht mehr.«
    Ziegensturm
neigte den Kopf zur Seite. »Es war doch nur ein einziges Miss Verständnis mit
den Zweibeinern«, miaute er. »Deine Hausleute würden dich niemals so
behandeln.«
    »Wirklich?«,
entgegnete Schnupperdorn. Er wirkte jetzt größer und stärker, mehr wie der
Krieger, der er nach Blattsterns Überzeugung sein könnte. »Woher weißt du das?
Sie waren so besorgt, als ich krank wurde, nachdem ich in den Fluss gefallen
war. Sollen sie mich immer wieder heilen nach Kämpfen und Jagdunfällen und wenn
ich mir die Pfoten auf den Felsen aufscheuere? Es ist ihnen gegenüber nicht
fair, dass ich mich andauernd in Gefahr begebe.«
    Spatzenschweif
knurrte verächtlich. »Na gut, wenn du nicht tapfer genug bist…«, fauchte er.
    Schnupperdorn
wirbelte herum und blickte ihn direkt an. »Ich habe den Mut, zu wissen, was ich
in Wahrheit bin«, erwiderte er ruhig. »Ich bin ein Hauskätzchen. Zweibeiner
sind nicht meine Feinde und ich will nie wieder diesen Blick in ihren Augen
sehen.« Er wandte sich zurück zu seinem ehemaligen Mentor. »Ziegensturm, du
hast mir so viel beigebracht und ich werde dir immer dankbar dafür sein. Aber
ich kann nicht mit meinen Pfoten in zwei Welten laufen. Nicht länger.«
    Blattstern
seufzte tief. Sie bewunderte die tiefe Überzeugung des Kriegers. Es war schade,
dass seine Treue nicht dem WolkenClan galt, denn er hätte sich als eine
Clan-Katze erwiesen, auf die sie stolz gewesen wäre. »Wir können dich nicht
halten, Schnupperdorn. Aber es tut mir leid, dass du diese Entscheidung
getroffen hast. Wir werden dich vermissen.«
    Sie
funkelte Scharfkralle an, als der Zweite Anführer das Maul zu einer Erwiderung
öffnete. Wenn er Schnupperdorn sagt, wir sind besser dran ohne ihn, kratze
ich ihm die Ohren ab! Scharfkralle hatte die Botschaft offenbar verstanden,
denn er schloss das Maul, ohne etwas zu sagen.
    »Ich
werde euch auch vermissen«, antwortete Schnupperdorn und ließ den Blick über
seine ehemaligen Clan-Kameraden