Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
Tageszeit sollte nicht viel
los sein. Und gleich auf der anderen Seite ist ein Zweibeinernest mit einem
Hund, der jedes Mal, wenn ich vorbeikomme, wie verrückt bellt. Aber du brauchst
dir keine Sorgen zu machen, der kann uns nichts tun. Dann kommt ein anderer
Donnerweg und hinter dem müssen wir unter ein paar richtig dichten Sträuchern
durchkriechen…«
»Es wird
schon alles gut gehen, Ziegensturm«, unterbrach ihn Blattstern.
Aber
ihre Zuversicht begann sich zu verflüchtigen, als sie den Donnerweg mit
ängstlichen Blicken auf ein schlafendes Monster ein paar Fuchslängen entfernt
überquerten. Was ist, wenn es aufwacht?, fragte sie sich, bereit, die
Flucht zu ergreifen, sowie es brüllend in ihre Richtung springen sollte.
Ziegensturm
führte sie an einem Zaun entlang. Sie konnte den Hund auf der anderen Seite
riechen, und ihr Herz hämmerte, als er zu kläffen begann. Aber Ziegensturm
hatte recht, der Hund kratzte wild an dem Zaun, aber er konnte sie nicht
angreifen. Dann überquerten sie den zweiten Donnerweg. Seine schwarze
Oberfläche fühlte sich klebrig an unter Blattsterns Pfoten und sie rümpfte
wegen seines scharfen Gestanks die Nase. Sie folgte Ziegensturm durch eine
Zaunlücke und gelangte in ein Gewirr dichter Büsche. Sie krochen unter niedrigen
Ästen hindurch und ihr Bauch strich über die weiche, feuchte Erde.
Als sie
aus den Büschen auftauchten, hob Ziegensturm warnend eine Pfote. Eine Fläche
mit glattem Zweibeinergras trennte sie von einem Nest. Auf der hinteren Seite
warfen sich ein paar Zweibeiner junge etwas Rundes, Buntes zu und kreischten
glücklich, wenn sie hochsprangen, um es zu fangen.
»Was
machen sie da?«, flüsterte Blattstern.
Ziegensturm
zuckte ratlos mit dem Schwanz. »Sie nennen das runde Ding einen Ball. Ich
glaube, es handelt sich um eine Übung im Schülertraining. Manchmal werfen meine
Hausleute einen, damit ich ihn jage.«
»Und
tust du das?«, fragte Blattstern.
Ziegensturm
leckte sich ein paarmal verlegen über das Brustfell. »Es macht tatsächlich
Spaß. Und es ist eine gute Übung.« Blattstern schnurrte belustigt.
Ziegensturm
führte sie in schnellem Trott im Schatten der Büsche über das Gras, damit die
Zweibeinerjungen sie nicht entdeckten. »Wir müssen uns jetzt in Acht nehmen«,
warnte er, als sie den nächsten Zaun erreichten. »Da drüben ist ein Hund und
die Zweibeiner lassen ihn frei herumlaufen.«
Blattstern
spürte, wie sich ihr Nackenfell sträubte. Müssen wir diesen Weg nehmen? Aber
sie fragte nicht, weil sie fürchtete, Ziegensturm könnte sie für feige halten. Ich
bin seine Clan-Anführerin! Er muss Respekt vor mir haben.
»Gut,
geh voran«, miaute sie angespannt.
Ziegensturm
kroch an dem Zaun entlang, bis er zu einer Stelle kam, wo die Holzbretter unten
vermodert waren. Er zwängte sich darunter durch, dann streckte er den Kopf zurück
durch das Loch. »Alles in Ordnung«, wisperte er. »Aber sei leise.«
Blattstern
zwängte sich durch die Öffnung und fühlte, wie das vermoderte Holz über ihren
Rücken kratzte. Dann erhob sie sich auf die Pfoten zwischen weiteren Sträuchern
mit dunklen Blättern und riesigen, süß duftenden Blüten.
»Ihr
Geruch müsste uns vor dem Hund schützen«, erklärte Ziegensturm.
Während
Blattstern ihm durch die Büsche folgte, konnte sie zwischen den Zweigen kurze
Blicke auf den Hund werfen, ein riesiges Tier mit zottigem, schwarzbraunem Fell
und herabhängenden Ohren. Es lag auf einer Steinfläche vor der Tür zum
Zweibeinernest und war von den beiden Katzen durch ein Rasenstück getrennt.
Seine Nase lag auf den Pfoten, und er sah aus, als schliefe er.
Als
Blattstern und Ziegensturm die zweite Seite der Einzäunung entlangschlichen,
begann sie sich zu entspannen, obwohl sie weiterhin besorgte Blicke auf den
Hund warf. Doch der schwere Duft der Blüten kitzelte sie in der Nase, und bevor
sie und ihr Clan-Kamerad die Sicherheit des entfernten Zauns erreichen konnten,
musste sie gewaltig niesen.
Sofort
sprang der Hund auf die Pfoten und setzte über das Gras, wobei er mehrmals aus
tiefer Kehle bellte.
»Lauf!«,
jaulte Ziegensturm und stieß Blattstern vor sich her. Blattstern raste zwischen
den Büschen hindurch und meinte schon, sie könnte den Hund hinter sich keuchen
hören und seinen heißen Atem auf dem Fell spüren. Sein ekelhafter Geruch
übertönte alles andere, sogar den schweren Duft der Blüten.
Mit
Ziegensturm dicht auf den Pfoten brach sie zwischen zwei Büschen am Fuß des
Zauns
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