Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
hindurch und arbeitete sich mit den Krallen auf den oberen Rand hinauf.
Zitternd kauerte sie dort oben, bis auch Ziegensturm zu ihr sprang. Unter ihnen
stand der Hund auf den Hinterpfoten – seine Vorderpfoten reichten fast den
halben Zaun hinauf – und bellte mit heraushängender Zunge.
»Hau ab,
du Flohfell«, fauchte Ziegensturm. »Geh und jag Käfer.« Er schien keine Angst
zu haben, er war nur verärgert. Er drehte dem Hund den Rücken zu und lief oben
auf dem Zaun voran. Blattstern folgte ihm und erstarrte, als beim nächsten
Zweibeinerbau wieder ein Hund wütend bellte.
»Keine
Angst«, miaute Ziegensturm mit einem Blick zu ihr zurück. »Dieser Hund ist
meistens im Haus eingeschlossen.«
»Meistens
heißt nicht immer«, murmelte Blattstern und zwang sich, die Pfoten wieder zu
bewegen.
Sie
waren mehrere Fuchslängen auf dem Zaun entlanggeschlichen, als Blattstern ein
klapperndes Geräusch hörte. Ihr Bauch flatterte, als ein kleines Türchen in der
großen Zweibeinertür aufklappte. Aber es erschien kein Hund; stattdessen glitt
ein dunkel gestreifter Kater durch die Öffnung. Er brachte den Hauch eines
vertrauten Geruchs mit sich und seine gespitzten Ohren hatten eine besondere
Form.
»Kleinbart!«
Blattstern schnappte nach Luft. »Nein… entschuldige… ich meine Linus.« Sie
sprang vom Zaun und rannte quer durch den Garten, um sich mit dem dunkel
Gestreiften die Nasen zu geben.
Ziegensturm
folgte ihr langsamer. »Ihr beiden kennt euch?«, fragte er überrascht.
»O ja«,
erwiderte Blattstern. »Linus hat dem WolkenClan angehört, damals in den frühen
Tagen, als Feuerstern bei uns war. Aber er ist zu dem Schluss gekommen, dass
ihm das Leben eines Hauskätzchens besser gefällt.«
»Das
Kriegerleben war nicht das Richtige für mich«, erklärte Linus heiter. »Es ist
schön, dich zu sehen, Blattstern. Dem Clan muss es gut gehen – du siehst
beinahe so gut genährt aus wie ich.« Er schwieg und betrachtete Ziegensturm von
den Ohren bis zur Schwanzspitze. »Was willst du auf meinem Territorium?«
»Er
gehört zu mir«, miaute Blattstern. »Er ist mein Clan-Kamerad.«
Linus
staunte. »Aber ich habe ihn hier in der Gegend schon gesehen. Ist er kein
Hauskätzchen?«
»Eh… ich
bin sozusagen beides«, gab Ziegensturm zu und leckte sich ein paarmal verlegen
die Schulter.
»Beides?
Kannst du dich nicht entscheiden?«, fragte Linus mit einem verächtlichen
Schniefen.
»Wir
haben jetzt mehrere solcher Katzen im WolkenClan«, warf Blattstern ein. »Sie
kommen in die Schlucht, um zu trainieren und zu jagen, nachts kehren sie dann
zu ihren Hausleuten zurück.« Sie zögerte, dann ergänzte sie: »Du könntest das
auch tun, wenn du willst, Linus. Du könntest wieder Kleinbart sein.«
Einen
Herzschlag lang glaubte sie, Linus würde vielleicht zustimmen. Dann schüttelte
er den Kopf. »Es tut mir leid, Blattstern. Ich mag mein Leben, wie es ist.
Trotzdem ist es wunderbar, dich zu sehen«, sagte er mit Wärme. »Es freut mich,
dass der WolkenClan noch existiert.«
»Das
wird er immer«, versprach Blattstern in der Hoffnung, dass dies die Wahrheit
sei.
Linus
wandte den Kopf beim Geräusch einer Zweibeinerstimme, die ihn aus dem Nest
rief. »Ich muss jetzt gehen«, fuhr er mit einem Anflug von Wehmut fort. »Auf
Wiedersehen, Blattstern. Grüß alle meine alten Clan-Kameraden von mir.«
»Mach
ich.« Blattstern und Linus berührten gegenseitig die Nasen, bevor er durch den
Garten ins Zweibeinernest sprang.
Vielleicht
hätte ich mich mehr anstrengen und ihn überreden sollen, ein Tageslichtkrieger
zu werden, sagte
sich Blattstern und folgte Ziegensturm zurück auf den Zaun. Er hat viele
Fähigkeiten von Feuerstern und Sandsturm gelernt, die wir gebrauchen könnten.
Vielleicht wären Salbeipfote und Pechkralle eher bereit, von ihm Befehle
anzunehmen als von den anderen Katzen aus dem Zweibeinerort.
Ziegensturm
führte sie vom Zaun hinab über einen Fußpfad und durch ein halb geöffnetes Tor
auf einen weiteren Grasplatz. »Hier lebt Schnupperpfote«, verkündete er.
Für
Blattstern sah das Zweibeinernest aus wie alle anderen, an denen sie
vorbeigekommen waren. »Woher weißt du das?«, fragte sie.
»Die
blauen Töpfe da drüben«, antwortete Ziegensturm und deutete mit dem Schwanz auf
einige runde, glänzende Dinger neben der Tür zum Nest. »Der Geruch der Kräuter
am Zaun und die kleine Birke in der Mitte des Rasens.«
»Gut,
wenn du dir sicher bist.« Blattstern kniff die Augen zusammen. Der Baum
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