Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
sich nicht so benehmen,
als würde ich ihm gleich mit den Krallen die Ohren abreißen!
Am
oberen Rand der Klippe angelangt, schlug sie die Richtung zu den tieferen
Wäldern an der Grenze ihres Territoriums ein. Spitzmauszahn trabte hinter ihr
her und zuckte bei jedem Rascheln im Unterholz zusammen. Als eine Amsel direkt
vor ihnen aus dem Farn schoss, fuhr er auf, dann krümmte er den Rücken und grub
die Pfoten in den Boden, als stünde er einem Gegner gegenüber.
»Es ist
nur eine Amsel«, miaute Blattstern sanft.
»Tut mir
leid! Tut mir wirklich leid!« Spitzmauszahn wirkte so jämmerlich, dass
Blattstern wünschte, sie hätte nichts gesagt.
Ich
wollte ihm doch nur Mut machen, nicht ihn tadeln!
»Schon
gut«, murmelte sie. »Lass uns jagen.«
Sie
schob sich mit den Schultern durch den Farn, prüfte die Luft und roch eine
Drossel. Sie blickte zurück auf Spitzmauszahn und deutete mit den Ohren auf den
Vogel, der ein paar Fuchslängen vor ihnen einen Wurm aus dem Boden am Fuß einer
Eiche zog.
Sofort
ließ sich Spitzmauszahn in ein Jagdkauern fallen und begann vorwärtszukriechen.
Zustimmend beobachtete Blattstern ihn. Er könnte ein guter Jäger sein, wenn
er nur nicht so ängstlich wäre.
Doch
kaum hatte der Kater sich bewegt, als die Drossel den Wurm herauszerrte und mit
ihm zu einem niedrigen Ast der Eiche flog. Spitzmauszahn drehte sich mit
betrübten Augen zu Blattstern um, als erwartete er, ausgeschimpft zu werden,
weil er die Beute hatte entkommen lassen.
»Nicht
deine Schuld«, flüsterte Blattstern. »Wir fangen sie trotzdem. Beweg dich leise
um den Baum herum und klettere dort hinauf. Suche dir einen Ast direkt über der
Drossel.«
Der
Kater nickte und schlich davon. Blattstern glitt durch den Farn in die andere
Richtung, bis sie auf eine Esche klettern konnte, deren Äste mit denen der
Eiche verwoben waren.
Die
Drossel hatte inzwischen den Wurm verschluckt und hüpfte auf dem Ast von einem
Fuß auf den anderen. Blattstern entdeckte Spitzmauszahns Gesicht, das aus den
Blättern direkt darüber hervorlugte. Vorsichtig kroch sie auf einem Ast
entlang, bis sie hinüber in die Eiche wechseln konnte, diesmal unterhalb der
Drossel. Als sie nur noch eine Schwanzlänge von ihr entfernt war, erhob sie
sich auf die Pfoten und stieß einen gellenden Schrei aus. Jetzt,
Spitzmauszahn!
Der
schwarze Krieger war bereit. Die Drossel flatterte mit einem lauten Alarmruf
auf, Spitzmauszahn holte mit einer Pfote aus und schlug die Krallen in ihre
Federn. Er packte ihr Genick mit den Zähnen und kletterte mit triumphierend
leuchtenden Augen aus den Blättern hervor.
»Gut
gemacht!«, miaute Blattstern.
Sie
sprang auf den Boden, einen Herzschlag später landete Spitzmauszahn mit einem
leisen, dumpfen Aufschlag neben ihr, die Beute zwischen den Zähnen.
»Das war
großartig!«, keuchte er und ließ die Drossel Blattstern zu Pfoten fallen.
»Können wir das noch mal machen?« Nun bebte er vor freudiger Erregung, nicht
aus Angst.
Er
ist jetzt eine ganz andere Katze, dachte Blattstern.
»Das
will ich doch hoffen«, antwortete sie. »Wir wollen die hier vergraben und
sehen, was wir sonst noch finden.«
Sie
kratzte Erde über die Drossel und trottete weiter. Sie war erleichtert, dass
Spitzmauszahn sein Selbstvertrauen durch einen guten Fang aufgebaut hatte. Beim
Überschreiten der Grenze roch sie die Duftmarken, aber es gab keinen Geruch von
Beute in der Nähe.
Wo
ist alles nur hin?, fragte
sie sich. Enttäuscht schnippte sie mit dem Schwanz und drang tiefer in den Wald
hinein. Anstelle der Beutegerüche, auf die sie gehofft hatte, nahm sie einen
Hauch von verrottendem Krähenfraß wahr und den Geruch von Hund. Sie bog um ein
Brombeerdickicht und befand sich auf einer Lichtung. Auf der gegenüberliegenden
Seite waren ein zusammengebrochener Zweibeinerzaun und dahinter ein
unordentliches Nest aus rotem Backstein zu sehen.
Diesen
Ort kenne ich!, wusste sie plötzlich und blieb erschrocken stehen. Hier haben
wir Blütenduft und ihre Jungen vor dem Zweibeiner gerettet, der sie gefangen
gehalten hatte.
Das Fell
auf ihrem Rücken sträubte sich, als sie sich erinnerte, wie sie Teil der
Patrouille gewesen war, die Feuerstern angeführt hatte. Scharfkralle und
Flickenfuß hatten in einem Scheinkampf so einen Lärm im Garten gemacht, dass
der Zweibeiner herausgekommen war und die Tür offen gelassen hatte, sodass Blattsprenkel,
Feuerstern und Regenpelz, Blütendufts Gefährte, in den Bau eindringen und
Blütenduft mit
Weitere Kostenlose Bücher