Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
noch mal.«
Blattstern,
schon durch den vorangegangenen Streit verärgert, wurde wütend, als ihr
Stellvertreter für sie antwortete. »Nein, Pechkralle, es ist in Ordnung«, warf
sie ein und versuchte, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. »Scharfkralle
und ich sind gerade fertig. Stock und Flickenfuß werden die Patrouillen
anführen«, beauftragte sie ihren Zweiten Anführer und entließ ihn mit einer
einzigen Schwanzbewegung.
»Gut.«
Scharfkralle bedachte seine Anführerin mit einem eisigen Blick und stakste aus
dem Bau.
Pechkralle
sah ihm nach. »Es tut mir leid, wenn ich euch unterbrochen habe…«
»Mach
dir keine Sorgen«, miaute Blattstern. Und nun, nehme ich an, wird Pechkralle
sich über Tupfenpfote beklagen, dass sie wieder Echoklang hilft. Wenn es nicht
das eine ist, ist es das andere. »Ich werde noch einmal mit Echoklang reden…«
»Nein,
darum geht es nicht«, entgegnete Pechkralle. »Ich wollte nicht darüber mit dir
sprechen. Ist dir aufgefallen, dass Spitzmauszahn in letzter Zeit irgendwie
anders ist?«
Blattstern
blinzelte überrascht. Sie hatte sich überhaupt nicht viele Gedanken über den
jungen schwarzen Kater gemacht. Abgesehen von seiner übertriebenen
Ängstlichkeit war er ruhig und machte keine Schwierigkeiten, weswegen man ihn
leicht übersah, wenn andere Katzen sich in den Vordergrund spielten.
»Ich
mache mir Sorgen, dass er sich ausgeschlossen fühlt«, fuhr Pechkralle fort. »Er
ist immer schüchtern gewesen, aber in letzter Zeit hat er kaum mehr den Mund
aufgemacht. Auf der letzten Großen Versammlung hat er kein Wort gesagt und er
meldet sich auch nicht mehr freiwillig zu irgendwelchen Patrouillen. Es ist so,
als dachte er, dass keine Katze mit ihm jagen will.«
Blattstern
stellte sich langsam das Nackenfell auf. Sucht Pechkralle absichtlich nach
Schwierigkeiten? »Wenn Spitzmauszahn ein Problem hat«, miaute sie, »dann sollte
er wissen dass er jederzeit zu mir kommen kann.«
»Aber
wenn er das nicht weiß?«, gab Pechkralle zu bedenken. »Du bist in letzter Zeit
sehr von den Besuchern in Anspruch genommen worden.«
Blattsterns
Fell sträubte sich noch mehr, als Pechkralle die neuen Krieger als Besucher
bezeichnete. Sie ärgerte sich über die Unterstellung der Kätzin, dass sie die
alten Mitglieder ihres Clans zugunsten von Stock und seinen Freunden
vernachlässigt hätte. Ist das so? Bin ich Spitzmauszahn gegenüber wirklich
ungerecht gewesen?
Blattstern
musste zugeben, dass sie schon eine Weile nicht mehr mit Spitzmauszahn
gesprochen hatte, und versuchte sich zu erinnern, wann sie ihn für irgendwelche
Patrouillen eingeteilt hatte. Er muss seine Kriegerpflichten wahrgenommen
haben, sonst hätte ich darüber etwas von Scharfkralle gehört.
»Ich
habe Zeit für alle meine Clan-Mitglieder«, miaute sie und wollte Pechkralle
damit zeigen, dass sie alles unter Kontrolle hatte. »Ich werde heute mit
Spitzmauszahn jagen gehen und ihm die Gelegenheit geben, mit mir allein zu
reden.«
Pechkralle
neigte den Kopf. »Danke.«
Erneut
spürte Blattstern, wie sich ihr Fell sträubte. Es sollte nicht nötig sein,
dass man mir für die Erfüllung meiner Pflicht als Clan-Anführerin dankt! Sie
zwang ihr Fell, sich wieder anzulegen, und versuchte sich einzureden, dass sie
überempfindlich sei. Trotzdem war sie beunruhigt, nachdem Pechkralle gegangen
war und als sie Spitzmauszahn suchen ging.
Der
schwarze Kater kauerte allein am Rand des Bachs und starrte ins Wasser. Als
Blattstern sich ihm näherte, sprang er auf und seine Krallen kratzten über die
Steine. »Ah… Blattstern…«, stotterte er.
»Hallo,
Spitzmauszahn«, miaute die Anführerin bemüht zwanglos. »Ich gehe auf die Jagd.
Hast du Lust, mitzukommen?«
Die
Augen des schwarzen Katers wurden weit. »Ja… ja, das wäre großartig«, keuchte
er.
»Gut.«
Blattstern dachte verwirrt, dass er sie so ansah, als wäre er gerade bestraft
worden. »So können wir uns etwas unterhalten ohne all den Lärm und das Gewusel
hier unten.«
Spitzmauszahn
nickte ängstlich, als hätte sie vorgeschlagen, auf Fuchsjagd zu gehen.
Blattstern,
deren Pfoten sich plötzlich schwerfällig und riesig anfühlten, ging voran über
den Großen Felshaufen und die andere Seite der Schlucht hinauf. Deutlich war
sie sich bewusst, dass der junge Kater ihr folgte, und ein plötzliches
Schuldgefühl stach sie wie Dornen, als sie sich fragte, ob er sich tatsächlich
vor ihr fürchtete.
Ich
bin seine Clan-Anführerin! Er sollte mir vertrauen und
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