Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
im Unterholz.
Feuerherz schob die Sorge um die kleine Schülerin beiseite und marschierte los durch den Farn, Sandsturm und Rabenpfote im Gleichschritt neben ihm. Das erinnerte ihn daran, wie er früher zusammen mit Rabenpfote und Graustreif gejagt hatte. Aber jetzt lastete die schwüle Waldluft auf ihm und sein Fell prickelte angesichts des vor ihm liegenden Weges. Unwillkürlich fragte er sich, ob er sie nicht alle in den Untergang führte.
Die drei Katzen stürmten durch das Baumgeviert und kletterten hinein ins WindClan-Gebiet. Feuerherz erinnerte sich an das letzte Mal, als er mit Blaustern hier gewesen war. Sie würden jetzt der gleichen Route folgen, direkt über das Hochland zum Ackerland der Zweibeiner, das zwischen dem WindClan-Territorium und den Hochfelsen lag. Wenigstens wehte jetzt keine Brise, die ihren Geruch über das Moor tragen würde. Die Luft auf dem Hochland war unnatürlich still und so trocken, dass Feuerherz sein Fell knistern hörte, wenn es am Heidekraut entlangstreifte.
Er wählte einen Pfad, der so weit wie möglich von dem Lager entfernt verlief, das im Herzen des WindClan-Gebiets lag. Der Boden hier oben war normalerweise torfig und feucht, aber nun war er zu einer harten Kruste getrocknet und die Heide war braun und von der Sonne stellenweise völlig verdorrt.
»Also was ist mit Tigerkralle passiert?«, brach Rabenpfote das Schweigen, ohne das Tempo zu verlangsamen.
Feuerherz hatte sich schon oft darauf gefreut, Rabenpfote zu erzählen, dass sein alter Peiniger schließlich entlarvt worden war. Aber nun erschien ihm der Bericht von Tigerkralles Verrat und Verbannung nur düster und bedrohlich. Und als er erzählen musste, dass der ehemalige Zweite Anführer Sturmwind getötet hatte, kam die Geschichte nur noch stockend über seine Lippen und sein Herz schmerzte voll bitterer Trauer.
Rabenpfote blieb abrupt stehen. »Er hat Sturmwind getötet?«
Auch Feuerherz hielt an und nickte beklommen. »Tigerkralle ist nun der Anführer einer Bande von Streunern, und er hat geschworen, uns alle zu töten!«
»Aber wer würde so einem Anführer folgen?«
»Einige von ihnen sind Braunschweifs alte Freunde. Die wurden mit ihm verbannt, als wir ihn aus dem SchattenClan vertrieben haben.« Feuerherz machte eine Pause und zwang sich, in Gedanken die letzte Schlacht nachzuleben. »Aber da waren auch noch andere Katzen, die ich vorher nicht gesehen hatte. Ich weiß nicht, woher sie gekommen sind.«
»Also ist Tigerkralle mächtiger denn je«, knurrte Rabenpfote finster.
»Nein!«, fauchte Feuerherz. »Er ist jetzt ein Ausgestoßener, kein Krieger. Er hat keinen Clan. Der SternenClan muss gegen ihn sein, da er das Gesetz der Krieger bricht. Ohne die Unterstützung eines Clans oder des Gesetzes der Krieger kann Tigerkralle auf keinen Fall den DonnerClan besiegen.« Feuerherz schwieg, und er spürte, dass er mit einer Überzeugung gesprochen hatte, derer er sich bis jetzt kaum bewusst gewesen war. Sandsturm betrachtete ihn stolz.
»Ich hoffe, du hast recht«, sagte Rabenpfote.
Ich auch , dachte Feuerherz. Dann lief er weiter und kniff die Augen gegen die funkelnde Sonne zusammen.
»Natürlich hat er recht«, bekräftigte Sandsturm und folgte ihm.
Rabenpfote, im Gleichschritt neben ihr, bemerkte: »Ich bin nur froh, dass ich da raus bin.«
Sandsturm blickte ihn vorwurfsvoll an. »Vermisst du das Clan-Leben überhaupt nicht?«
»Anfangs schon«, gab Rabenpfote zu. »Aber jetzt habe ich ein neues Zuhause und fühle mich da wohl. Ich habe Mikusch als Gesellschaft, wenn ich das will, und das reicht mir. Mir ist das jederzeit lieber als Tigerkralle.«
Sandsturms Augen glitzerten. »Woher weißt du, dass er nicht kommt und dich sucht?«
Rabenpfotes Ohren zuckten.
»Tigerkralle hat keine Ahnung, wo du bist«, versicherte Feuerherz ihm schnell und warf Sandsturm einen warnenden Blick zu. »Kommt, wir wollen so schnell wie möglich aus dem Territorium des WindClans verschwinden.«
Er verschärfte das Tempo, und bald preschten sie so eilig durch das Heidekraut, dass keiner von ihnen mehr sprechen konnte. Feuerherz umging den Ginsterstreifen, bei dem er und Blaustern auf Moorkralle getroffen waren, und führte sie stattdessen in einem weiten Bogen über das offene Moorland. Das nackte Gelände bot ihnen keinen Schutz gegen die Sonne, und als sie den Abhang erreichten, der sich zum Zweibeiner-Gebiet absenkte, fühlte sich sein Fell an, als stünde es in Flammen. Unter ihnen erstreckte sich das Tal
Weitere Kostenlose Bücher