Warrior Lover 02 - Crome
ihr auftauchen.
»Ich wollte nur kurz gucken, was ihr so macht, ich bin schon wieder weg!« Während sie sich zum Gehen wendet, hält Crome sie fest. »Wie gut triffst du mit diesem Ding?« Skeptisch mustert er die Armbrust.
»Ich treffe alles«, antwortet sie überheblich.
»Auch bewegliche Ziele?«
»Alles«, wiederholt sie.
»Okay, dann wirst du der Drohne ihr verdammtes Auge ausschießen.« Er deutet auf das Fluggerät. »Siehst du diesen rot blinkenden Sensor an der Seite? Den musst du erwischen.«
Sie nickt und zieht einen Pfeil aus ihrem Köcher.
»Ist das dein Ernst?«, frage ich Crome.
»Eine bessere Gelegenheit als diese haben wir nicht, Kia schickt der Himmel.«
Da bin ich mir nicht sicher, sage jedoch nichts dazu. Er hat recht, ein Pfeil fliegt lautlos.
Als sie sich hinstellt, reißt Crome sie sofort zu Boden. »Du machst dich grad zur Zielscheibe, Mädchen.«
»Dann gebt mir Deckung«, sagt sie kühl und steht wieder auf, als wäre sie die geborene Kriegerin. In diesem Moment gehört ihr all meine Bewunderung. Was für ein mutiges Mädchen.
Sie spannt den Bogen, ihr Blick wirkt konzentriert und ist auf das Ziel gerichtet. Crome und ich beobachten die Umgebung. Es ist keine Wache zu sehen, die scheinen um diese Uhrzeit ihren Dienst nicht besonders ernst zu nehmen oder sich voll auf die Drohnen zu verlassen. Unser Glück.
»Moment!« Crome unterbricht sie erneut.
»Mann«, zischt sie und hockt sich zurück ins Gras.
Mein Puls ist mittlerweile auf hundertachtzig. »Was ist denn?«
»Möglicherweise geht der Alarm los, wenn die Drohne angegriffen wird. Kia, du musst ihn zuerst treffen. Der Lautsprecher müsste hinter dem schwarzen Gitter neben dem Sensor sitzen. Siehst du ihn?«
»Okay.« Abermals erhebt sie sich. »Erst das große Schwarze, danach das blinkende Rote.«
Kia spannt die Armbrust, konzentriert sich und lässt den Bolzen los. Er saust so schnell durch die Luft, dass ich ihn kaum sehe. Noch bevor er das Ziel getroffen hat, zieht sie einen zweiten Bolzen aus dem Köcher, legt an und schießt. Kurz nacheinander treffen beide Pfeile genau ihr Ziel. Die Drohne dreht sich im Kreis und fliegt ziellos wenige Meter hin und her, dann bleibt sie in der Luft stehen und rührt sich nicht mehr. Nur die Lichter auf der Unterseite blinken wild durcheinander.
Leise pfeift Crome durch die Zähne. »Respekt, Kleine.«
Kia grinst breit, ihre Augen funkeln. »Ich hab gewusst, dass ihr mich braucht.«
Crome blickt mich scharf an. Ich weiß genau, was er denkt. »Sie könnte uns wirklich helfen«, sagt er prompt.
Leider hat er recht.
»Okay.« Tief hole ich Luft. »Ich bleibe mit Kia außerhalb der Plantagen und sie beseitigt die Drohnen, wo immer nötig. Sobald Gefahr droht, bringe ich sie in Sicherheit.« Während ich rede, strahlt sie förmlich.
Da stupst Crome mich an. »Jax kommt.«
»Wow, war das die Kleine?«, fragt unser Anführer, als er vor uns auftaucht. Er trägt gleich drei Gewehre mit sich und ein Dutzend Patronengürtel.
Kia nickt stolz.
»Kann ich sie mitnehmen?«, möchte Jax wissen. »Wir müssten dringend noch eine Drohne auf der anderen Seite des Flusses deaktivieren, damit wir von beiden Seiten angreifen können. Es gibt eine seichte Stelle etwa eine halbe Meile von hier, ich könnte das Mädchen auf die Schulter nehmen und sie rüberbringen.«
Kia verschränkt die Arme und macht einen Schmollmund. »Hey, das sind nicht meine Eltern, Jax, du kannst mich selbst fragen.«
Keiner beachtet sie, Crome blickt mich schweigend an. Ich weiß, dass wir ohne die Kleine sofort Aufmerksamkeit erregen, also stimme ich schweren Herzens zu. Ich habe solche Angst um sie, aber bei Jax ist sie gut aufgehoben.
»Du musst mir versprechen, sie in Sicherheit zu bringen, sobald ihr Auftrag erledigt ist.«
Jax nickt, danach blicke ich Kia streng an. »Und du tust, was man dir sagt, oder es gibt Ärger.«
Sie öffnet den Mund und sieht aus, als wolle sie protestieren, da hebe ich den Finger. »Du kannst auch gleich zum Auto gehen.«
Sie klimpert mit den Wimpern. »Ich werde ganz brav sein. Versprochen.«
Hoffentlich! Ich gebe mein Einverständnis, und Kia robbt mit Jax davon.
Sofort mache ich mich mit Crome in Richtung Plantage auf. Er winkt unseren Leuten, die in der Nähe sind, und gibt Zeichen, dass die anderen ebenfalls auf dieser Seite einfallen sollen.
Als wir die grell beleuchtete Zone erreichen, laufen wir los und verschwinden zwischen den riesigen Halmen im Feld. Die anderen
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