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Warrior Lover 02 - Crome

Warrior Lover 02 - Crome

Titel: Warrior Lover 02 - Crome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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unentwegt und verschwindet zwischen dem Zuckerrohr.
    Crome zerrt den toten Wachmann vom Weg, und ich schiebe mit dem Fuß Sand und Erde über das Blut. Dabei muss ich ständig daran denken, dass ich diese Frau hätte sein können. Tag und Nacht hart arbeiten, die Haut platzt von der Sonne und dem Gift auf, misshandelt werden …
    Ich habe Crome einfach alles zu verdanken.
    »Miraja«, sagt er und winkt mir. »Wir müssen weiter.«
    Wir nähern uns einer der beiden riesigen Fabriken, grauen Monstern aus Stahl und Beton. Aus dem dicken Schornstein steigt Rauch, und mit ihm kommt seltsames Zeug heraus, das wie brauner Regen auf uns herabfällt. Ein seltsamer Geruch, leicht schwefelig oder wie Hefe, schlägt uns am Eingang entgegen, in den die Loren automatisch fahren.
    Davor steht ein Shuttle, wie ich es aus White City kenne. Es ist etwa so groß wie mein Haus in Resur, silberfarben, ohne Fenster, und erinnert mich an einen Schuhkarton mit spitzer Schnauze. Davor türmen sich Kisten und Säcke auf. Offensichtlich soll der Transporter bald beladen werden, um die Waren in die Stadt zu liefern.
    Wir hängen uns an eine dieser Loren, krabbeln hinein und decken uns mit den Halmen zu, damit wir ungesehen ins Innere transportiert werden. Dort wird es immer stickiger; heißer Dampf hüllt uns ein. Während es auf den weitläufigen Feldern beinahe wie ausgestorben wirkte, glaube ich mich jetzt in der Hölle. Vorsichtig luge ich über den Rand der Lore. Riesige Maschinen stehen auf mehreren Ebenen verteilt, und bei jeder schuften männliche Sklaven, halbnackt und schweißgebadet. Sie tragen nur Stiefel und Hosen. Kessel, Fließbänder und riesige Zahnräder, wohin das Auge blickt. Es rattert ohrenbetäubend, die ganze Halle scheint zu wackeln. Die Luft ist so stickig, dass ich kaum atmen kann.
    Die Wagen fahren auf spiralförmig angeordneten Schienen ganz nach oben. Dort laden zwei Sklavinnen – die BHs und dieselbe Kleidung tragen wie die Männer – die Zuckerrohrstängel aus und werfen sie in einen gigantischen Trichter. Eine Etage tiefer quetschen Zahnräder den Saft aus den Halmen. Hinter uns brodelt es in riesigen Kesseln, es riecht nach Alkohol.
    Crome und ich springen von der Lore, bevor sie ihr Ziel erreicht und wir entdeckt werden. Wir verstecken uns hinter einem der Kessel, der solch eine Hitze abstrahlt, dass ich innerhalb von Sekunden genauso schweißgebadet wie die Arbeiter bin.
    Crome deutet hinter sich, auch sein Gesicht glänzt. »Offensichtlich wird hier das Ethanol für die Shuttles produziert.«
    »Ich dachte, die fliegen mit Solarenergie?«
    »Teils, teils«, erklärt er mir.
    Gemeinsam schauen wir uns um. Bisher habe ich nur drei Wachmänner gezählt, jeden in einer Etage. Sie tragen die typischen Warrior-Einsatzhosen und Stiefel, sonst nichts, mehr ist bei dieser Hitze auch nicht zu ertragen.
    »Sind das alle?« Ich halte Crome drei Finger vor die Nase.
    Er nickt.
    »Kameras?«, brülle ich in sein Ohr, weil der Lärm jedes Geräusch schluckt.
    »Wegen der Hitze und der Luftfeuchtigkeit anscheinend nicht.«
    Sehr gut.
    Crome bedeutet mir, in Deckung zu bleiben und ihm falls nötig Feuerschutz zu geben. Dann holt er Sams Fläschchen hervor, gibt etwas klare Flüssigkeit auf ein Stück Stoff und schleicht sich von hinten an den Wachmann heran, der auf einem Stuhl hockt und müde den Arbeitern zuschaut. Die Pistole hängt an seinem Gürtel, und es sieht nicht so aus, als wäre er auf Angriffe gefasst. Die meisten Sklaven denken bestimmt nicht einmal daran, einen Aufstand zu wagen. Wo sollten sie auch hin? Im Umkreis von hundert Kilometern gibt es nur Wüste und giftige Tiere. Sie würden nicht lange überleben.
    Dank des Lärms bekommt die Wache nicht mit, wie Crome sich nähert. Blitzschnell drückt er dem Mann das Tuch aufs Gesicht. Der Kerl wehrt sich, versucht noch, seine Tricks anzuwenden, doch bereits ein Atemzug reicht aus, um ihn zu schwächen. Es dauert nur Sekunden, da sackt er im Stuhl zusammen, und Crome fesselt ihn. Anschließend nimmt er alle Waffen und die Munition an sich.
    Die beiden Sklavinnen, die den Zuckerrohr in den Trichter werfen, bekommen die Aktion mit. Sie reißen die Lider auf und starren Crome an.
    Rasch komme ich auf sie zu, um sie zu beruhigen. »Habt keine Angst, wir sind hier, um euch zu befreien.«
    Ihre Gesichter drücken Unglauben aus, doch als ich ihnen erzähle, dass wir mit achtzig Leuten hier sind, kehrt Glanz in ihre Augen zurück.
    »Ladet weiter den Zuckerrohr aus«,

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