Warrior Lover 02 - Crome
unter meinem Negligé; der zarte Stoff streichelt meine Haut. Normalerweise stelle ich mich gerne nackt an die Brüstung, da mich so weit oben niemand sehen kann und sich Vaters Wohnung auf der gegenüberliegenden Seite befindet, doch mit einem Warrior als neuen Nachbarn …
Als ich plötzlich ein Klirren höre, drehe ich den Kopf. Kam das aus meinem Apartment?
Schnell tapse ich über die Fliesen und luge in meine Wohnung. Da höre ich das Geräusch erneut, es kommt von nebenan! Als wäre ein Glas heruntergefallen.
Ich gehe über die Terrasse weiter, bis ich die Glasfront erreiche, hinter der früher meine Leibwächterin Miraja geschlafen hat. Die Terrassentür ist offen. »Ice? Alles in Ordnung?«
In dem Raum ist es stockdunkel, nur aus dem Badezimmer dringt Licht unter der Schwelle hindurch.
Zögernd bleibe ich stehen. Ich kann nicht einfach in sein Reich eindringen. Andererseits – was, wenn ihm was zugestoßen ist?
Er ist ein Warrior, die können auf sich selbst aufpassen!
Wieso ist es jetzt nur so ruhig da drin? »Ice?«
Ach, ich sehe einfach nach!
Ich laufe über den weichen Teppich auf die geschlossene Tür zu und lausche.
Totenstille.
Vorsichtig klopfe ich. »Ist alles okay da drin?«
»Verschwinde!«, ruft er.
Ich zucke zusammen. Warum hört er sich so wütend an? Vielleicht hat er sich doch wehgetan und sein Stolz ist verletzt. »Ich komme rein!« Mutig öffne ich die Tür und schnappe nach Luft.
Ice sitzt auf dem geschlossenen Toilettendeckel. Nackt. Offenbar hat er geduscht, denn sein Haar ist feucht und seine Haut schimmert. Ich schlucke und versuche nicht zu lange, zwischen seine Beine zu starren. Meine Güte, hat er ein Gerät, obwohl er nicht mal erregt ist.
Als ich mich gerade für meine Indiskretion entschuldigen möchte, sehe ich die Glassplitter auf dem marmorierten Boden. Was ist passiert?
Seine Hand ruht auf einem Knie, Blut tropft auf die Fliesen, aber er scheint es nicht zu registrieren, sondern starrt mich nur wütend an.
»Du bist verletzt!« Behutsam setze ich ein Fuß vor dem anderen, damit ich in keine Scherbe trete, bis ich bei ihm angekommen bin. »Zeig mal her.« Ich nehme einfach seine Hand und ziehe den Splitter heraus, der noch darin steckt. Dann reiße ich Klopapier ab, drücke es in seine Hand und tapse vorsichtig weiter zum Verbandskasten, der neben dem Spiegelschrank hängt.
Offensichtlich hat Ice in seiner Wut eine Ampulle zerdrückt, die anderen hat er gleich mitsamt Schachtel gegen die Wand geschmissen.
Ich hole eine Kompresse und anderes Material aus dem Schrank, um ihn zu versorgen, da sagt er weniger böse: »Gib mir nur den grauen Stift aus meiner Tasche.« Er deutet auf das Waschbecken. Dort steht ein kleiner Beutel in dem sich eine Zahnbürste, Rasierer und andere Hygieneartikel befinden, unter anderem auch dieser Stift. Es ist ein Wundlaser. Ich reiche ihn Ice, und er verschweißt damit ohne mit der Wimper zu zucken den Schnitt.
Ich deute auf die Glassplitter zu seinen Füßen. »Warum hast du das getan?«
»Ich habe gehört, worüber dein Vater im Auto geredet hat.« Er klingt immer noch gereizt.
Oh Gott … Mir wird schlecht. »W-was hast du gehört?«
»Alles«, knurrt er und tippt sich ans Ohr. »Ihr gewöhnlichen Menschen vergesst immer, dass wir viel bessere Sinne haben als ihr.«
Er hat recht, an sein Supergehör habe ich nicht mehr gedacht! Außerdem sehen Warrior im Dunkeln ausgezeichnet, und ihr Geruchssinn ist ebenfalls ausgeprägter. Sie sind die getunte Version von uns Normalsterblichen, ihr Erbgut wurde verändert. Die Warrior sind Supersoldaten.
Mein Herz rast, wie erstarrt bleibe ich vor ihm stehen. »Du darfst das niemandem erzählen! Der Senat würde dich auf der Stelle töten und alle, die davon wissen!«
Schnaubend sieht er zu mir auf. »Jetzt wird mir klar, warum wir uns immer großartig fühlen, nachdem wir uns einen Schuss verpasst haben, und warum ich danach immer so extrem geil bin, dass ich mir einen runterholen muss.«
Hastig verdränge ich dieses Bild aus meinem Kopf. »Du nimmst dir keine … Sklavin?«
»Wann denn?«, fährt er mich an und steht auf, sodass er mich wieder überragt. »Ich war in den letzten Jahren nur als Bodyguard unterwegs und hatte kaum Gelegenheit, zwischen die Schenkel einer Frau zu tauchen.« Der glühende Blick aus seinen kühlen Augen ist auf mein aufreizendes Negligé gerichtet.
Während ich immer wieder über meine Schulter schaue, damit ich nicht ins Glas steige, gehe ich langsam
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