Warte auf das letzte Jahr
davon würden mich nervös m a chen. «
»Was hatten Sie mit dem Molinari vor, der dem Attentat zum Opfer gefallen ist? «
Molinari entblößte in einem breiten Lächeln seine Zähne. »Sie kommen nicht darauf, wetten? Er war der erste. Der Vorgänger des Molinaris, der soeben gestorben ist. Ich bin nicht der zweite, sondern der dritte. « Er räusperte sich. »Na schön, erzählen Sie, was Sie arrangiert haben; ich warte. «
»Nun «, begann Eric, »Sie werden zur TF&D-Zentrale fliegen und Virgil Ackerman besuchen. Das wird kein Mi ß trauen erregen. Meine Aufgabe ist es, den Kontaktmann in die Zentrale zu schaffen, so daß er mit Ihnen sprechen kann. Ich glaube, ich werde das auch schaffen. Es sei denn …«
»Es sei denn, Corning, der Topagent der Sternmenschen in Tijuana, erreicht vor Ihnen den Rieg. Hören Sie, ich we r de dem Geheimdienst Anweisung geben, sich um ihn zu kümmern; das wird die Sternmenschen für eine Weile b e schäftigen und sie davon abhalten, sich den Rieg zu schna p pen. Als Vorwand bezichtigen wir sie, Ihre Frau süchtig gemacht zu haben; das wird die Geschichte glaubwürdig machen. Einverstanden? Nein? Ja? «
»Das müßte funktionieren. « Er war müde. Dies war ein Tag, dachte er, der nie enden würde; die Last, deren er sich schon entledigt geglaubt hatte, war zurückgekehrt.
»Das scheint Sie alles nicht sehr zu beeindrucken «, stellte Molinari fest.
»Im Gegenteil. Ich bin nur erschöpft. « Er mußte noch immer nach Tijuana zurückkehren und Di Do Zi aus dem Hotelzimmer holen und in die TF&D-Zentrale schaffen; se i ne Arbeit war noch nicht beendet.
»Jemand anders «, sagte Molinari plötzlich, »könnte Ihren Rieg abholen und ihn zur TF&D schaffen. Nennen Sie mir sein Versteck, und ich werde dafür sorgen, daß alles umg e hend erledigt wird. Sie brauchen sich nicht mehr darum zu kümmern; betrinken Sie sich oder suchen Sie sich ein hü b sches Mädchen. Oder nehmen Sie JJ-180 und besuchen Sie eine andere Zeitebene. Entspannen Sie sich. Wie ist es mit Ihrer Abhängigkeit? Inzwischen alles erledigt, wie ich es Ihnen gesagt habe? «
»Ja. «
Molinari wölbte seine buschigen Augenbrauen. »Ich will verdammt sein. Erstaunlich; ich hätte es nicht für möglich gehalten. Haben Sie das Gegenmittel von Ihrem riegschen Kontaktmann bekommen? «
»Nein. Aus der Zukunft. «
»Wie geht der Krieg aus? Ich kann mich nicht wie Sie in die Zukunft bewegen, sondern nur seitwärts, in parallele Gegenwarten. «
»Er wird härter werden «, erklärte Eric.
»Besetzung? «
»Ja, der Großteil der Erde wird okkupiert. «
»Was wird aus mir? «
»Offenbar gelingt es Ihnen, zum 35er Wash zu fliehen. Nachdem Sie lange Widerstand geleistet und den Riegs g e nug Zeit gegeben haben, Verstärkung herbeizuschaffen. «
»Dieser Gedanke gefällt mir nicht «, bemerkte Molinari, »aber mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben. Was ist mit Ihrer Frau Kathy? «
»Das Gegenmittel …«
»Ich meine Ihre Beziehung zueinander. «
»Wir haben uns getrennt. Endgültig. «
»In Ordnung. « Molinari nickte knapp. »Sie schreiben mir die Adresse auf, wo ich den Rieg finden kann, und im Tausch dafür gebe ich Ihnen einen Namen und eine Adre s se. « Er griff nach Kugelschreiber und Papier und begann zu schreiben. »Eine Verwandte von Mary. Eine Kusine. Spielt hin und wieder eine kleine Rolle in irgendwelchen Fernsehschnulzen und lebt in Pasadena. Sie ist neunzehn. Zu jung? «
»Es ist illegal. «
»Ich helfe Ihnen, wenn es Schwierigkeiten geben sollte. « Er gab Eric den Zettel, doch Eric machte keine Anstalten, danach zu greifen. »Was ist los? « brüllte Molinari ihn an. »Hat Ihnen diese Zeitreise-Droge den Verstand geraubt, so daß Sie nicht mehr wissen, daß Sie nur ein einziges kurzes Leben haben, das vor Ihnen liegt und nicht irgendwo neben oder hinter Ihnen? Warten Sie darauf, daß das letzte Jahr zurückkehrt oder was? «
Eric streckte die Hand aus und griff nach dem Zettel. »Sie haben vollkommen recht. Seit langem schon warte ich auf das letzte Jahr. Aber ich vermute, daß es nicht wiederkehren wird. «
»Vergessen Sie nicht, ihr zu sagen, daß ich Sie geschickt habe «, riet Molinari, und er strahlte über das ganze Gesicht, als Eric den Zettel in seine Brieftasche schob.
Es war Nacht, und Eric wanderte durch die dunkle Straße, die Hände in die Taschen vergraben, und fragte sich, ob er in die richtige Richtung ging. Seit Jahren war er nicht mehr in Pasadena, Kalifornien,
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