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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Leute aus; sie folgten Festenburg, der jetzt verwirrt und ängstlich und in keiner Weise gefaßt wirkte. Nur mit Widerwillen schien er seine Aufgabe zu erfüllen, und er verließ den Raum, dicht hinter ihm die vier Beamten des Geheimdienstes.
    »Wie steht es mit einem weiteren Versuch, seine geplat z te Aorta-Arterie zu flicken? « erkundigte sich Dr. Teagarden. »Wollen Sie es denn nicht einmal probieren? Wir könnten noch immer eine Kunststoff …«
    »Der Molinari dieser Zeitsequenz «, unterbrach Eric, »hat schon genug mitgemacht. Meinen Sie nicht auch? Für ihn ist jetzt der Augenblick gekommen, sich zurückzuziehen; es ist sein Wille. « Wir müssen uns einer Tatsache stellen, erkannte er, die vermutlich keinem von uns sehr behagt, weil uns d a durch deutlich wird, daß wir eine Regierungsform beko m men werden – und bereits gehabt haben –, die nur schwer mit unseren theoretischen Vorstellungen in Einklang zu bringen ist.
    Molinari hatte eine Dynastie gegründet, die aus ihm selbst bestand.
    »Dieses Simulacrum kann unmöglich an Ginos Stelle herrschen «, protestierte Teagarden. »Es ist eine Maschine, und das Gesetz verbietet es …«
    »Deshalb verweigert Gino auch die Implantation von künstlichen Organen. Er kann nicht Virgils Beispiel folgen und die verbrauchten Organe auswechseln lassen, denn sonst könnte man ihn auf legale Weise absetzen. Aber das ist nicht weiter wichtig. « Zumindest jetzt nicht. Prindle, dachte er, wird nicht der Nachfolger des Maulwurfs werden und auch Don Festenburg nicht, gleichgültig, wie gern er es sein wü r de. Ich habe Zweifel, ob diese Dynastie ewig bestehen kann, aber mit Sicherheit wird sie diesen Krieg überleben. Und das ist schon eine ganze Menge.
    Nach einer Weile sagte Teagarden: »Darum also befindet sich das Simulacrum in einer Kältepackung. Ich verstehe. «
    »Und es wird jeden Test bestehen, dem Sie ihn unterzi e hen werden. « Premierminister Freneksy, jeder, Don Feste n burg eingeschlossen, der es schon wußte, ehe ich davon e r fuhr, dachte Eric – sie alle können nichts dagegen unte r nehmen. »Das unterscheidet diese Lösung von allen and e ren; selbst wenn man weiß, was vor sich geht, kann man es nicht aufhalten. « Und es vergrößerte die Möglichkeiten pol i tischen Handelns. Entsetzte es ihn? Oder war er davon b e eindruckt? Um ehrlich zu sein, er wußte es nicht. Diese L ö sung war zu neu, dieses Komplott, das Molinari hinter den Kulissen mit sich selbst geschmiedet hatte. Seine Manipul a tionen mit den ungeheuren Möglichkeiten, die die Wiede r geburt bot und die er auf seine unnachahmliche, blitze s schnelle Art genutzt hatte.
    »Aber «, wandte Teagarden ein, »das bedeutet, daß ein anderes Zeitkontinuum nun ohne einen UNO-Generalsekretär dasteht. Was ist also gewonnen, wenn …«
    »Jener, den Don Festenburg jetzt zum Leben erwecken wird «, erklärte Eric, »stammt zweifellos von einer Welt, in der der Maulwurf nicht gewählt wurde. « In der er eine pol i tische Niederlage erlitten hatte und wo jemand anders Gen e ralsekretär geworden war. Mit Sicherheit existierten eine Vielzahl derartiger Welten, wenn man bedachte, wie knapp die Wahl in diesem Universum ausgegangen war.
    In dieser Welt würde das Verschwinden des Maulwurfs keine Bedeutung haben, weil er dort einfach ein weiterer in der langen Reihe unterlegener Politiker war oder vielleicht sogar seinen Abschied genommen hatte. Und sich so in der Lage befand, sich auszuruhen und neue Kräfte zu sammeln. Um Premierminister Freneksy entgegenzutreten.
    »Es ist bewundernswert «, entschied Eric. Der Maulwurf hatte gewußt, daß sein ausgemergelter Körper irgendwann sterben würde, ohne daß es möglich war, ihn wieder ins L e ben zurückzurufen – vor allem, da er die Implantation von künstlichen Organen ablehnte. Und wie gut war schon ein politischer Stratege, der nicht über seinen eigenen Tod hi n ausdenken konnte? Ohne diese Fähigkeit wäre aus ihm l e diglich ein zweiter Hitler geworden, der nicht gewollt hatte, daß sein Land ihn überlebte.
    Erneut betrachtete Eric das Dokument, das Molinari für sie angefertigt hatte. Es war in der Tat hieb- und stichfest. Rein gesetzlich mußte der nächste Molinari auf jeden Fall erweckt werden.
    Und dieser wiederum würde dafür sorgen, daß ihm rech t zeitig ein Nachfolger zur Verfügung stand. Theoretisch konnte das ewig so weitergehen.
    Wirklich?
    Alle Molinaris in allen Zeitkontinua waren gleich alt. Höchstens weitere dreißig

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