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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sagen. Das ist vernünftiger; Sie werden nie zu ihm vordringen können … Sie sind keines von seinen Kindern. «
    »Doch «, widersprach sie. »Ich bin sein Kind. « In ihren Augen war dies vollkommen richtig; alle Bewohner der E r de waren Kinder des UNO-Generalsekretärs. Und sie hatten von ihrem Vater erwartet, daß er sie in Sicherheit bringen würde. Doch aus irgendeinem Grunde hatte er versagt.
    Sie verließ zusammen mit Jonas Ackerman das Büro. »Ich weiß, was Sie vorhaben «, erklärte sie. »Sie wollen jetzt, wo Eric fort ist und ich mich in einer schrecklichen Verfa s sung befinde, die Gelegenheit ausnutzen und mit mir ins Bett gehen. «
    Jonas lachte. »Nun, wir werden sehen. « Sein Lachen klang nicht schuldbewußt, sondern eher zuversichtlich.
    »Ja «, stimmte sie zu und dachte an den Sternpolizisten Corning. »Wir werden sehen, ob es Ihnen gelingt. Ich an Ihrer Stelle würde nicht darauf wetten. « Sie wagte nicht, seine breite, kräftige Hand von ihrer Schulter zu schieben; zweifellos würde er es nicht zulassen.
    »Sehen Sie «, brummte Jonas, »wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich aufgrund Ihres Benehmens vermuten, daß Sie unter dem Einfluß einer Substanz stehen, die wir JJ-180 nennen. Aber «, fügte er hinzu, »es ist unmöglich für Sie, an das Zeug heranzukommen. «
    Kathy starrte ihn an. »Was …« begann sie, doch ihre Stimme brach ab.
    »Es ist eine Droge «, erklärte Jonas, »die von einer unserer Tochtergesellschaften entwickelt wurde. «
    »Sie stammt also nicht von den Riegs? «
    »Frohedadrin – oder JJ-180 – wurde voriges Jahr in D e troit von einer Firma entwickelt, die von TF&D kontrolliert wird. Sie heißt Hazeltine Corporation. Sobald Ende des Ja h res die Massenproduktion angelaufen ist, wird sie zu einer unserer wichtigsten Waffen in diesem Krieg werden. «
    »Weil sie so suchterzeugend ist? « fragte sie benommen.
    »Teufel, nein. Viele Drogen sind suchterzeugend, ang e fangen mit den Opium-Derivaten. Nein, die Benutzer dieser Substanz werden von der Art der erzeugten Halluzinationen angezogen. « Er schwieg einen Moment und fügte dann hi n zu: »JJ-180 ist ein Halluzinogen, etwa wie LSD. «
    »Erzählen Sie mir von den Halluzinationen «, bat Kathy.
    »Das darf ich nicht; diese Informationen sind geheim. «
    Sie lachte beißend. »O Gott – die einzige Möglichkeit, mehr zu erfahren, ist also, sie zu nehmen. «
    »Kaum vorstellbar. Die Droge ist nirgendwo erhältlich, und selbst wenn die Massenproduktion angelaufen ist, we r den wir uns hüten, sie frei zu verkaufen – das Zeug ist gi f tig. « Er musterte sie. »Alle Versuchstiere, an denen JJ-180 ausprobiert wurde, sind gestorben. Also vergessen Sie ’ s; ich dachte, Eric hätte es Ihnen gegenüber erwähnt. An sich dür f te ich gar nicht darüber reden, aber Sie haben sich so seltsam benommen, daß es mich unwillkürlich an die Wirkung von JJ-180 erinnerte … Ich habe Angst, daß sie eines Tages hier auf der Erde Verbreitung finden wird. «
    »Hoffen wir, daß dies nie geschieht «, murmelte Kathy. Trotzdem hatte sie das Gefühl, lachen zu müssen; alles war so verdammt verrückt. Die Sternmenschen hatten sich die Droge auf der Erde beschafft, aber sie glaubten, daß sie von den Riegs stammte. Arme Erde, dachte sie. Wir können nicht einmal aus dieser giftigen, zerstörerischen Chemikalie, die das Gehirn beschädigt, Gewinn schlagen – einer Chem i kalie, die, wie Jonas sagte, in diesem Krieg eine wichtige Waffe werden wird. Und wer setzt sie ein? Unser Alliierter. Und gegen wen? Gegen uns. Eine Ironie des Schicksals, ein geschlossener Kreislauf. Gewiß liegt es im Sinne der kosm i schen Gerechtigkeit, daß ein Erdenbewohner als erster d a von abhängig wird.
    Jonas runzelte die Stirn. »Sie haben gefragt, ob JJ-180 vom Feind entwickelt wurde – das bedeutet, daß Sie schon von der Droge gehört haben. Also hat Eric sie Ihnen gege n über schon erwähnt. Das ist nicht weiter schlimm; nur die Informationen, die ihre Wirkung betreffen, sind geheim. Die Riegs wissen, daß wir schon seit Jahrzehnten Drogen für Kriegszwecke entwickeln, seit dem zwanzigsten Jahrhu n dert, um es genau zu sagen. Eine irdische Spezialität. « Er kicherte.
    »Vielleicht werden wir doch noch gewinnen «, meinte Kathy. »Es müßte Gino Molinari an sich optimistisch stimmen; mit Hilfe dieser neuen Wunderwaffe wird er womöglich im Amt bleiben können. Rechnet er damit? Ist er informiert? «
    »Natürlich ist Molinari darüber

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