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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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zurückgefunden hatte. »Es stört Sie, was ich Ihnen sage, nicht wahr? Daß sie alles mögliche tun wü r de, um Ihre Karriere hier zu zerstören. Eric, wenn ich der Meinung wäre, daß Sie auf diesem Zeug draufhängen, dann würde ich Sie nicht hinauswerfen – ich würde Sie töten la s sen. In Kriegszeiten töte ich Menschen, das ist mein Job. Genau wie Sie und ich wissen, weil wir uns darüber unte r halten haben, daß irgendwann der Augenblick kommen könnte, indem von Ihnen verlangt wird, daß Sie …« Er hielt inne. »Was wir abgemacht haben. Dann müssen Sie sogar mich töten. Richtig, Doktor? «
    »Ich muß ihr den Drogenvorrat bringen «, erklärte Eric. »Darf ich gehen, Generalsekretär? Bevor der Kopter startet. «
    »Nein «, sagte Molinari. »Sie dürfen nicht gehen, weil ich Sie um etwas bitten möchte. Premierminister Freneksy b e findet sich noch immer hier; Sie wissen das. Er hat sich mit seinen Leuten in den Ostflügel zurückgezogen. « Er streckte seine Hand aus. »Ich brauche eine Kapsel JJ-180, Doktor. Geben Sie sie mir und vergessen Sie anschließend unser G e spräch. «
    Eric dachte: Ich weiß, was du vorhast. Oder besser, was du versuchen wirst. Aber du hast keine Chance; wir leben nicht mehr in der Renaissance.
    »Ich werde es ihm persönlich geben «, fuhr Molinari fort. »Ich werde mich davon überzeugen, daß er es selbst nimmt und das Zeug nicht von irgendeinem Pimpf zufällig g e schluckt wird. «
    »Nein «, sagte Eric. »Ich weigere mich. «
    »Warum? « Molinari neigte den Kopf.
    »Es wäre Selbstmord. Für jeden hier auf der Erde. «
    »Wissen Sie, wie sich die Russen Berija vom Hals g e schafft haben? Berija nahm eine Pistole mit in den Kreml, was gegen das Gesetz war; er trug sie in seiner Brieftasche, und sie stahlen ihm die Brieftasche und erschossen ihn mit seiner eigenen Pistole. Sie glauben, daß es an der Spitze komplizierter zugehen muß? Die Durchschnittsmenschen übersehen die einfachen Lösungen; das ist der größte Fehler der Masse …« Molinari brach ab und griff sich plötzlich mit der Hand an die Brust. »Mein Herz. Ich glaube, es schlägt nicht mehr. Jetzt funktioniert es wieder, aber für einen M o ment stand es still. « Er war bleich geworden, und seine Stimme sank zu einem Flüstern herab.
    »Ich werde Sie in Ihr Zimmer fahren. « Eric trat hinter Molinaris Rollstuhl und begann ihn anzuschieben; der Maulwurf protestierte nicht, sondern sank vornüber, ma s sierte seine fleischige Brust, untersuchte und tastete sich ab, und sein Antlitz verriet übermächtige Furcht. Alles andere war vergessen; er dachte nur noch an seinen kranken, versagenden Körper, der für ihn das einzige geworden war, was noch existierte.
    Mit der Hilfe von zwei Krankenschwestern gelang es ihm, Molinari zurück ins Bett zu bringen.
    »Hören Sie, Sweetscent «, flüsterte Molinari, als sein Kopf auf dem Kissen ruhte. »Ich bin nicht auf Sie angewi e sen, um das Zeug zu bekommen; ich kann Druck auf Haze l tine ausüben, und er wird es für mich besorgen. Virgil Ackerman ist mein Freund; Virgil wird dafür sorgen, daß H a zeltine spurt. Und versuchen Sie nicht, mir vorzuschreiben, wie ich meinen Job erledigen muß; Sie kümmern sich um Ihre Aufgaben und ich mich um meine. « Er schloß die Augen und ächzte. »Gott, ich weiß genau, daß soeben eine Arterie dicht bei meinem Herzen geplatzt ist; ich spüre, wie das Blut he r ausströmt. Holen Sie Teagarden her. « Erneut ächzte er und drehte dann das Gesicht zur Wand. »Was für ein Tag. Aber ich werde diesen Freneksy trotzdem erwischen. « Mit eine m mal öffnete er wieder die Augen und erklärte: »Ich weiß, es war eine alberne Idee. Aber derartige Ideen kommen mir in letzter Zeit immer; dumme Ideen wie diese. Und was bleibt mir sonst auch übrig? Fällt Ihnen etwas Besseres ein? « Er wartete. »Nein. Und wissen Sie warum? Weil es nichts Bess e res gibt. « Erneut schloß er die Augen. »Mir geht es schrec k lich. Ich glaube, diesmal sterbe ich wirklich, und Sie werden nicht in der Lage sein, mich zu retten. «
    »Ich werde Dr. Teagarden holen «, sagte Eric und wandte sich zur Tür.
    »Ich weiß, daß Sie süchtig sind, Doktor «, bemerkte Mol i nari. Mühsam richtete er sich auf. »Ich merke es so gut wie immer, wenn jemand lügt, und Ihre Frau hat nicht gelogen. Und sobald ich Sie sah, habe ich gewußt, daß es stimmt; Sie ahnen nicht, wie sehr Sie sich verändert haben. «
    Nach einem Moment fragte Eric: »Was werden Sie tun?

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