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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sich dort in meinem Mantel. « Sein Mantel hing an einem Magnethaken an der Kabinenwand. »Hazeltine hat ein Jahr lang Zeit gehabt, um es zu entwickeln. Als Gegenleistung dafür, daß du ihnen die Formel für das Gegengift besorgt hast – du hättest ihnen die Formel nicht beschaffen können, wenn es dir nicht gelungen wäre, in das Jahr 2055 zurüc k zukehren. Und du weißt, daß du es schaffst. Oder besser: Du wirst es wissen. «
    »Wem gehört dieses Schiff? « Es beeindruckte ihn, gelang es ihm doch, die Linien des Lilisterns zu überwinden und den Verteidigungsstellungen der Erde zu entgehen.
    »Den Riegs. Deshalb haben wir Virgil zum 35er Wash bringen können. Und es steht uns für den Fall zur Verf ü gung, daß etwas schiefgeht. Wenn Cheyenne fällt, werden wir Molinari ebenfalls zum 35er Wash schaffen, und es wird vermutlich schon in einem Monat erforderlich sein. «
    »Wie geht es Molinari? «
    »Viel besser. Er handelt jetzt genau so, wie er es immer gewollt hat und von dem er auch wußte, daß es notwendig war. Und da ist noch etwas … aber das wirst du selbst h e rausfinden. Hol dir jetzt das Gegenmittel zum Gegenmittel des Lilisterns. «
    Eric suchte in den Manteltaschen, fand die Tabletten und würgte sie ohne Wasser hinunter. »Was ist mit Kathy? « fragte er dann. »Wir sollten uns darüber unterhalten. « Es tat gut, jemanden zu haben, mit dem er sein dringendstes, qu ä lendstes Problem besprechen konnte, auch wenn dieser J e mand er selbst war; zumindest hatte er dann so die Illusion, nicht allein dazustehen.
    »Nun, du hast – du wirst – sie von JJ-180 abbringen. Aber erst nachdem sie erhebliche körperliche Schäden erli t ten hat. Sie wird nie wieder hübsch aussehen, selbst nicht mit Hilfe der vielen Schönheitsoperationen, denen sie sich noch oft unterziehen wird, bevor sie aufgibt. Das ist nicht alles, aber ich möchte dir nicht noch mehr erzählen;, es wü r de deine Probleme nur noch verschlimmern. Nur eines möchte ich dich fragen. Hast du jemals von dem Korsakow-Syndrom gehört? «
    »Nein «, sagte Eric. Aber natürlich hatte er davon gehört. Es gehörte zu seinem Beruf.
    »Gewöhnlich handelt es sich dabei um eine Psychose, an der Alkoholiker erkranken; eine pathologische Zerstörung des kortikalen Gehirngewebes, hervorgerufen durch eine langjährige Trunksucht. Aber der Gebrauch von narkot i schen Drogen ruft die gleichen Phänomene hervor. «
    »Willst du damit andeuten, daß Kathy daran leidet? «
    »Erinnerst du dich nicht daran, daß sie mehrmals schon drei Tage lang hintereinander nichts gegessen hat? Und an ihre gewalttätigen, zerstörerischen Wutanfälle – an ihren periodisch auftretenden milden Verfolgungswahn? Kors a kow-Syndrom. Es liegt nicht an JJ-180, sondern an den vi e len Drogen, die sie zuvor schon genommen hat. Als man alles vorbereitete, um sie zurück nach San Diego zu bringen, haben die Ärzte von Cheyenne bei ihr ein EEG durchgeführt und es festgestellt. Man wird dich sehr bald nach deiner A n kunft im Jahr 2055 darüber informieren. Also bereite dich schon einmal darauf vor. « Nach einem Moment des Zögerns fügt er hinzu: »Es ist irreversibel. Aber das brauche ich dir wohl nicht zu sagen. «
    Dann fielen beide in Schweigen.
    »Es ist hart «, fuhr sein 2056er Selbst schließlich fort, »mit einer Frau verheiratet zu sein, die psychotisch ist. Von ihrer körperlichen Schädigung mal ganz abgesehen. Sie ist trotzdem noch meine Frau. Unsere Frau. Auf jeden Fall ist sie halbwegs normal, wenn man sie unter Phenothiazin setzt. Weißt du, es ist seltsam, daß ich – wir – es nicht festgestellt haben, obwohl wir jeden Tag mit ihr zusammen waren. S o viel zur Subjektivität. Natürlich hat sich die Krankheit nur langsam verschlimmert; das liegt in ihrer Natur. Ich glaube, daß wir sie vielleicht in eine Anstalt bringen müssen, aber ich verschiebe die Entscheidung immer wieder. Wahrschei n lich werde ich das erledigen, wenn wir den Krieg gewonnen haben. Was nicht mehr lange dauern wird. «
    »Du hast dich dessen vergewissert? Mit JJ-180? «
    »Niemand außer dem Lilistern benutzt JJ-180 noch, und den Sternmenschen geht es, wie du weißt, nur um ihre gift i gen und suchterzeugenden Eigenschaften. Wir haben so vi e le alternative Zukünfte kennengelernt, daß die Aufgabe, sie mit unserer Welt zu verbinden, bis nach dem Krieg zurüc k gestellt werden muß. Man benötigt buchstäblich Jahre, um eine Droge vollständig zu erforschen; das wissen wir beide. Aber

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