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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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der wir gesessen haben, ist langsam so voll geworden, daß Joe und ich in das kleine Hinterzimmer gegangen sind. Dort ist nur Platz für zwei, drei Tische und so was wie ’ne lange Bank. Wir haben einen Tisch gekriegt, und der da …« – Daley tippte auf das Foto von Rochet –
    »er hat am Nebentisch gesessen. Direkt neben mir, also irre ich mich bestimmt nicht. Er hat ganz komisch geredet, so’n bißchen durch die Nase, deshalb erinner ich mich an ihn.«
    »Sie meinen, er hatte einen französischen Akzent?«
    »Vielleicht war’s das«, sagte Daley zweifelnd.
    »Er hat gesprochen«, sagte Markby.
    »Mit wem gesprochen, Sean? Haben Sie den anderen gesehen?«
    »Und ob ich den gesehn hab. Hab ihn auch gekannt. War ein großer rothaariger Kerl, der hier in der Gegend auf ’ner Farm arbeitet. Treibt sich dauernd auf der Baustelle rum und ist mit Jerry befreundet, Jerry Hersey …«

    »Lassen Sie seine Aussage tippen und von ihm unterschreiben. Und er darf uns auf keinen Fall wieder entwischen«, sagte Markby zu Pearce.
    »Besorgen Sie ihm ein Hotelzimmer, und machen Sie ihm klar, daß er unter allen Umständen in Bamford zu bleiben hat. Sie werden ihm sagen müssen, daß Hersey tot ist, und er wird zu Tode erschrecken, aber es ist besser, er erfährt es von uns als durch irgendeinen Klatsch. Machen Sie ihm begreiflich, daß wir ihn schützen und er nichts zu befürchten hat.«

    »Was werden Sie tun?« fragte Pearce, als Markby zum Telefon griff.
    »Ich fahre nach Greyladies hinaus. Begreifen Sie nicht? Rochet war auf der falschen Farm. Er hat seinen Mann aufgespürt, kannte sich aber hier nicht aus und hat die Farmen verwechselt. Er war schließlich Ausländer und hatte einen leichten Akzent, auch wenn er gut Englisch sprach. Er wollte mit seinem französischen Akzent nicht allzuviele Fragen stellen, um nicht aufzufallen. Er vermutete, daß Alwyn von Witchett kam, und dort hat er sich Donnerstagnacht zuerst umgesehen. Dabei hat Dolly ihn gestört. Doch es war die falsche Farm, und er muß es sofort gemerkt haben. In der nächsten Nacht, am Freitag, hat er’s auf der richtigen Farm versucht: auf Greyladies … Wie ist die Nummer vom Crossed Keys? Ich hoffe, Laxton ist da. Wenn nicht, mache ich ohne ihn weiter.«
    »Dann sollte ich vielleicht mitkommen«, begann Pearce.
    »Nein, Sie passen auf Daley auf. Er ist für uns Gold wert. Wir dürfen ihn nicht wieder verlieren. – Hallo? Crossed Keys? Ich möchte Mr. Laxton sprechen. Ja, Laxton, holen Sie ihn bitte an den Apparat. Es ist dringend!« Markby legte die Hand über die Sprechmuschel.
    »Und weil Rochet beim erstenmal die falsche Farm erwischt hat, ist Laxton gestern das gleiche passiert. Er hat Witchett durchsucht und hätte Greyladies durchsuchen müssen. – Hallo, Laxton, sind Sie das? Ich hole Sie ab. Sofort. Ja, ein Hinweis. Sie waren gestern auf der verdammt falschen Farm, Laxton. Aber jetzt fahren wir zur richtigen.«
    Ein wenig später stand Markby in der Mitte von Laxtons Zimmer im Crossed Keys, das Gesicht vom Streit erhitzt und von der Erkenntnis, daß er nichts erreichen würde. Laxton rührte ohne Haussuchungsbefehl keinen Finger.

    »Ich habe mich schon genug in die Nesseln gesetzt, weil ich die andere Farm durchsucht habe. Kann nicht von Farm zu Farm gehen wie bei einer verdammten Schnitzeljagd. Bringen Sie mir einen einzigen Beweis, damit ich einen Durchsuchungsbefehl bekommen kann.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Sean Daley Rochet mit
    Alwyn Winthrop gesehen hat.«
    »Das reicht nicht«, sagte Laxton starrsinnig.
    »Vielleicht ha ben sie sich nur ein bißchen miteinander unterhalten, wie eben Fremde in einem Pub.«
    »Warum hat Alwyn dann geleugnet, Rochet je gesehen zu haben? Ich habe ihm ein Foto gezeigt, von einer Leiche, zugegeben, aber zu erkennen und nur ein paar Tage nachdem er den ganzen Abend neben dem Mann im Pub gesessen und mit ihm gesprochen hat. Trotzdem hat er sich das Foto gründlich angesehen und behauptet, den Mann nie gesehen zu haben. Die Winthrops haben sich merkwürdig benommen, von Anfang an. Sie wollen keine Besucher auf ihrer Farm haben, wollen nicht, daß die Tochter einen Freund hat, obwohl das ein absolut respektabler junger Mann ist. Sie verbergen etwas. Und ich könnte wetten, daß Jerry Hersey etwas ahnte und Alwyn ihn deshalb umgebracht hat. Seine Schwester ist Elsie Winthrops Nachbarin und Freundin. Sie ist eine der wenigen Besucherinnen auf der Farm. Zwar ist sie keine besonders scharfsinnige Person,

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