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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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aber vielleicht hat sie etwas zu Jerry gesagt, was er verstanden hat und sie nicht.« Einen Moment lang verriet Laxtons schmales Gesicht Unsicherheit, und Markby beeilte sich, seine Argumente noch nachdrücklicher zu verfechten.
    »Hören Sie, von Anfang an hat mich die Wahl der Begräbnisstätte stutzig gemacht. Derjenige, der Rochet dort begraben hatte, mußte über den Arbeitsablauf auf der Baustelle Bescheid wissen. Er mußte wissen, wie die Gräben für die Fundamente ausgebaggert und wann sie mit Beton aufgefüllt werden sollten. Und vor allem mußte er wissen, welcher Graben ausgehoben war und über das Wochenende offenbleiben würde. Es mußte jemand sein, der sich genau dort auskannte, und wenn es keiner war, der dort arbeitete, dann einer, der sich oft auf der Baustelle aufhielt. Alwyn hat ständig dort herumgehangen, fragen Sie doch den Architekten, Wetherall. Steve hat mir erzählt, Alwyn sei von den Bauarbeiten so fasziniert gewesen wie ein Kind von Lokomotiven. Aber«, fuhr Markby hartnäckig fort,
    »wenn Sie nicht nach Greyladies mitfahren wollen, dann fahre ich eben allein. Noch ist das mein Acker, und ich bin für die Verbrecher verantwortlich, die sich hier herumtreiben – ich hole sie mir, mit Ihnen oder ohne Sie, mir ist es gleich.« Laxton gab nach, beharrte jedoch starrköpfig auf einem letzten Vorbehalt.
    »Schon gut, schon gut, fahren wir eben hin, Sie und ich. Wir können ja sagen, wir hätten allen Grund zu glauben und so weiter … Und was dann? Einer von uns bewacht die Leute mit einer Mistgabel, während der andere allein die ganze Farm durchsucht?« Markby knurrte verärgert. Aber der Punkt war gut.
    »Hören Sie«, er versuchte mit ruhiger Stimme zu sprechen,
    »haben Sie noch nie gehandelt, ohne sichtbare Beweise gehabt zu haben? Kennen Sie nicht dieses Kribbeln im Bauch? Glauben Sie mir, ich kenne diese Leute. Bin mit Alwyn in die Schule gegangen. Ich schleppe Sie doch nicht nach Greyladies und lasse Sie einem Phantom nachjagen. Ich muß weiter hier leben, wenn Sie schon längst wieder nach London abgehauen sind. Ich weiß, ich habe recht. Beantragen Sie einen Durchsuchungsbefehl, und stellen Sie Ihr Team zusammen. Aber beeilen Sie sich, um Himmels willen!« Laxton kräuselte die schmalen Lippen.
    »In Ordnung. Wir beantragen einen Durchsuchungsbefehl für Gefahr im Verzug und eine Begleitmannschaft – wir brauchen den Hund.« Natürlich beanspruchte all das Zeit, die – das spürte Markby in den Knochen – sie sich nicht leisten konnten. Es befriedigte ihn wenig zu sehen, daß sogar Laxton jetzt drängte und offenbar das gleiche Unbehagen fühlte wie er. Dann war ihre Gruppe endlich unterwegs zur Farm. Markby führte den kleinen Konvoi an, und Laxton saß bei ihm im Wagen. Hinter ihnen fuhr ein Streifenwagen mir drei Männern und dahinter ein Van mit dem Hundeführer und dem ausgebildeten Tier. Das Wetter war noch immer schlecht, der Regen klatschte gegen die Windschutzscheiben, so daß die Scheibenwischer hilflos gegen eine übermächtige Flut ankämpften. Das Wasser schäumte an den Seiten des Wagens zu großen Wellen auf. Es wurde dunkler, Sturm und Gewitter hingen noch am Himmel, und allmählich wurde es Abend. Greyladies unter diesen Bedingungen zu durchsuchen wird die reinste Hölle sein, dachte Markby mutlos. Laxton dachte offensichtlich das gleiche, starrte aus dem Fenster und sagte leise vor sich hin:
    »Wahrscheinlich haben sie den Stoff irgendwo im Trockenen, das hoffe ich wenigstens. Ich weiß nicht, wie gut der Hund bei schlechtem Wetter arbeitet. Wie weit noch?«
    »Wir sind praktisch schon da«, knurrte Markby und bog mit Schwung in den schmalen Weg ein, der zur Farm hinunterführte.
    »He, passen Sie auf!« schrie Laxton. Ihnen entgegen kamen mit rasender Geschwindigkeit zwei Scheinwerfer, die sich durch Dunkelheit und Regen bohrten. Markby trat auf die Bremse, und der Wagen rutschte auf die Hecke zu, bevor er eine Haaresbreite vor dem anderen Fahrzeug hielt. Aneinander vorbei konnte man nicht, einer würde zurücksetzen müssen.
    »Warum fährt dieser Idiot nicht zurück?« fauchte Markby.
    »Er sieht doch, daß hinter uns noch andere sind.« Der Streifenwagen und der Van hatten beide an der Einmündung in den Feldweg angehalten. Die Scheibenwischer wischten für einen Augenblick den Schleier aus Wasser weg, und Markby fügte mit einem Aufschrei hinzu:
    »Das ist der Mistkerl, der mir eins über den Schädel gezogen hat! Es ist der BMW. Zwei gleiche zur selben

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