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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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gelebt.«
    »Sind immer hier gestorben«, entgegnete Alwyn mit erstickter Stimme.
    »Und ich werde auch hier sterben, wenn ich nicht wegkomme. Ich will hier nicht sterben, will dieser verfluchten Farm nicht mein Leben opfern.« Der alte Winthrop starrte ihn an, Bestürzung im wettergegerbten roten Gesicht, die allmählich der Resignation wich.
    »Nun, dann hat es keinen Sinn, daß wir weitermachen.« Er wandte das Gesicht dem Fremden zu.
    »Es ist aus, Junge. Alles aus, wie du hörst. Am besten, wir bringen alles in Ordnung, dann können wir in Frieden gehen.«
    »Ihr seid Idioten, alle!« sagte der Fremde wütend.
    »Ihr könnt ja hierbleiben und euch der Polizei stellen, wenn ihr wollt. Ich verschwinde.« Alwyn hob den Kopf und brüllte:
    »Ja, renn du nur weg! Hast es ja immer so gemacht. Bist immer von hier weggerannt und wiedergekommen, wenn es dir in den Kram gepaßt hat.« Der Fremde machte sich nicht die Mühe zu antworten. Er drehte sich um und ging hinaus in den dunkler werdenden Hof, hinaus in den Sturm, und knallte die Tür hinter sich zu. Die in der Küche hörten ein schmerzliches Aufjaulen. Der Hund, der geduldig im Regen gewartet hatte, mußte auf den Mann zugelaufen sein und war mit einem Fußtritt zur Seite geschleudert worden. Jess beugte sich über Alwyn, der wieder leise zu weinen angefangen hatte, zwischen seinen schwieligen Fingern sikkerten die Tränen hervor. Vielleicht aus alter Gewohnheit oder weil sie nicht wußte, was sie sonst tun sollte, stand Mrs. Winthrop auf und füllte den Teekessel mit Wasser. Dem alten Mann schien nicht bewußt zu sein, daß sie noch da waren. Er saß da, starrte die gegenüberliegende Wand an und schüttelte den großen, runden Kopf.
    »Will die Farm nicht«, murmelte er von Zeit zu Zeit vor sich hin. Draußen heulte der Motor des BMW auf, der in die Nacht hinausraste, und Meredith dachte verzweifelt: Er wird entkommen. KAPITEL 23 Während Sturm und Gewitter vor den Fenstern des Polizeireviers tobten, fragte Markby sich unbehaglich, ob Meredith tatsächlich zur Witchett Farm hinausgefahren war. Ein Jammer, daß er sie darum gebeten hatte, denn es war wirklich kein Tag, um unterwegs zu sein. Aber wenn sie die Farm wohlbehalten erreichte, war sie in Sicherheit. Er war froh, daß sie angerufen hatte, sehr froh. Und heute abend sah er sie ohnehin. Bis dahin war sie draußen auf Witchett gut aufgehoben. Dolly würde das Feuer schüren, den Kessel aufsetzen, Obstkuchen und frisches Teegebäck auf den Tisch bringen. Er stellte sich vor, wie Meredith und Dolly Carmody sich am Kamin gegenübersaßen und die Zehen wärmten, und er beneidete sie. Beneidete sie sehr, um ehrlich zu sein.
    »In der Kantine hatten sie nur diese Kekse in Folie und ein paar Käsebrötchen«, meldete Pearce, der ausgeschickt worden war, um zu erkunden, was es zu essen gab.
    »Ach ja, Kartoffelchips hatten sie auch noch, aber ich habe mich erinnert, daß Sie keine Chips mögen. Die Käsebrötchen wären wohl auch nichts für Sie gewesen, haben ziemlich trocken ausgeschaut, deshalb hab ich Ihnen ein paar Kekse mitgebracht.«
    »Danke«, sagte Markby düster.
    »Ich würde ja schnell in einen Laden laufen, aber es gießt wie aus Kannen.«
    »Ja, na schön. Sieht so aus, als gäbe es nasse Ostern.«
    »Daß ich Montag frei bekomme, ist wohl nicht möglich?« fragte Pearce zaghaft und ohne große Hoffnung, Markby holte tief Atem, dachte dann aber: Was zum Teufel. Pearce war keiner, der sich vor schwierigen Jobs oder Überstunden drückte, und er verdiente eine Pause, ebenso wie seine schwergeprüfte Familie. Sie hatten jetzt zuviel zu tun, aber das würde nächste Woche genauso sein, und übernächste …
    »Ich wüßte nicht, warum nicht«, sagte er und fügte mit großem Nachdruck hinzu:
    »Ich habe ja DCI Laxton zur Unterstützung.« Über sein Glück erstaunt, sagte Pearce:
    »Vielen Dank, Sir.« Dann betrachteten beide den leeren Schreibtisch, und der Sergeant fügte hinzu:
    »Es scheint ihm im Crossed Keys zu gefallen.«
    »Möchte uns nicht über den Weg laufen, und wer kann ihm das übelnehmen? Wahrscheinlich hat er sich wegen des Regens nicht herausgewagt.« Es klopfte, und Wpc Jones steckte den Kopf durch den Türspalt.
    »Sind Sie frei, Sir?«
    »Nein, ich habe Teepause«, sagte Markby undeutlich.
    »Es ist nur – weil da ist ein junger Mann, der zu Ihnen will. Armer Kerl, sieht aus wie eine ertrunkene Ratte, er mußte bei dem Regen vom Parkplatz rüberlaufen. Verzweifelt ist er auch ein

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