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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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die Sie, wie ich glaube, stellen wollten: Der Grund, warum die Antwort auf ihre Anfrage zuerst zu mir und nicht direkt zu Ihnen kam, ist der, daß er ein verdeckt arbeitender Drogenfahnder war. Und verdeckt bedeutet genau das. Niemand weiß etwas.«
    »Man hätte es uns mitteilen müssen«, sagte Markby wütend.
    »Wenn wir Bescheid gewußt hätten, hätten wir ihn vielleicht schützen können. Vielleicht wäre er noch am Leben. Oder wenn er tot wäre, hätten wir wenigstens den richtigen Leuten Bescheid sagen können. Auf jeden Fall hätten wir gewußt, wer er war, und nicht mehr als eine Woche damit vergeudet, uns im Kreis zu drehen.«
    »Ich gebe zu«, sagte McVeigh widerstrebend,
    »es hat zwischen den Abteilungen ein Defizit an Kommunikation, um nicht zu sagen, zuviel Verwirrung gegeben. Es scheint, daß es höheren Orts deshalb zu einer kleinen Unstimmigkeit gekommen ist, und die Franzosen sind sehr verärgert – wenn Ihnen das ein Trost ist. Sie haben einen ihrer besten Männer verloren und sind mit heftigen Beschuldigungen sehr schnell bei der Hand. Aber frei heraus gesagt, betrifft Sie das nicht. Das ist Politik, wenn Sie so wollen. Ihre Aufgabe ist es, seinen Mörder zu finden.«
    »Ohne eine der hilfreichen Informationen, über die sie alle verfügen«, fauchte Markby zornig. Es klopfte an der Tür.
    »Ah, das könnte die Hilfe sein, die Sie brauchen.« Das klang nicht so, als sei McVeigh selbst sehr überzeugt von dem, was er sagte. Der Mann, der, energische Zuversicht ausstrahlend, hereinmarschierte, hatte einen schicken Maßanzug an, der die Wirkung des blassen, kompromißlosen Gesichts und des streng autoritären Gehabes unterstrich, das er zur Schau trug.
    »Das ist Detective Chief Inspector Laxton von Scotland Yard, von den Drogenjungs«, sagte McVeigh mit der entschlossenen Herzlichkeit einer Gastgeberin, die ihre sich vorzeitig auflösende Party retten möchte.
    »Er ist von jetzt an auch mit dem Fall befaßt. Sie werden mit ihm zusammen arbeiten.«
    »Bis zu einem gewissen Punkt«, sagte Laxton und streckte Markby die Hand entgegen, der sie nicht sehr begeistert nahm.
    »Stimmt«, sagte McVeigh gereizt.
    »Laxton wird sich um die Drogen kümmern, denen der Franzose vermutlich auf der Spur war, und Sie leiten die Morduntersuchung. Das wird sich natürlich überschneiden.« Markby schaffte es gerade noch, nicht zu sagen, das sei alles, was er brauche. Er fragte sich, ob McVeigh je das Sprichwort von den zu vielen Köchen gehört hatte. Aber McVeigh war nicht schuld. Eine Leiche in seinem Bezirk war Markbys Sache, doch die Drogenfährte, die der Franzose verfolgt hatte, fiel in Laxtons Zuständigkeitsbereich. Aber es war vorauszusehen, daß der gesamte Ruhm nur einem zufallen würde, wenn der Fall aufgeklärt wurde; nicht aber der Tadel, wenn es nicht gelang. Ein Fehlschlag würde nach wie vor der Untüchtigkeit der einheimischen Polizei zugeschrieben werden. Hatten sie Erfolg, würde Laxton nach Hause fahren und mit stolzgeschwellter Brust verkünden, er habe ihnen auf die Sprünge geholfen. Blieben sie erfolglos, würde er in seine Dienststelle zurückkehren, wehmütig den Kopf schütteln und spitze Bemerkungen über Landpolizisten loslassen.
    »Vielleicht können Sie also für Laxton einen Schreibtisch finden, an dem er arbeiten kann, und geben Sie ihm Einsicht in Ihre Akten.«
    »Aber gewiß doch«, sagte Markby grimmig.
    »Und bekomme ich auch seine Akten zu sehen?«
    »Sie können alles sehen, was Sie wissen müssen«, sagte Laxton.
    »Ich habe es für Sie zusammengestellt«, sagte McVeigh hastig und reichte ihm den dünnen Ordner vom Schreibtisch. Nachdem Laxton als erster den Raum verlassen hatte, flüsterte der Superintendent Markby zu:
    »Tut mir leid, Alan, aber das liegt nicht mehr in meiner Hand.«
    Bamford hatte ein kleines Polizeirevier, und es stand von Anfang an fest, daß der Schreibtisch, den Laxton benutzen sollte, in Markbys eigenes nicht allzu geräumiges Büro hineingequetscht werden mußte.
    »Dann lassen Sie mal sehen, was Sie über den Fall haben«,
    sagte Laxton vergnügt. Er war offensichtlich keine empfindsame Seele. Die engstehenden Augen in seinem blassen Gesicht waren ständig in Bewegung, ihnen entging nichts. Er hatte kurzgeschorene Haare und lange, blasse Hände. Er erinnerte Markby an einen Croupier in einem zwielichtigen Spielclub. Markby reichte ihm seine Akte über den Toten und zog sich hinter seinen Schreibtisch zurück, um zu lesen, was McVeigh ihm gegeben

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