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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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auf Straßenräuber schließen. Tut mir leid, auch das kommt nicht in Frage.«
    »Dann sprichst du von einem zweiten verdammten Mord!« schrie Steve.
    »Wer in aller Welt sollte Jerry Hersey umbringen wollen?«
    »Nach allem, was ich über ihn weiß, praktisch jeder, der mit ihm zu tun hatte«, sagte Markby trocken. Es folgte ein langes, bedeutungsschweres Schweigen.
    »Na schön«, sagte Steve ruhig.
    »Ich habe ihn verabscheut. Gestern abend habe ich vor Meredith sogar einen sehr schlimmen und geschmacklosen Witz gemacht. Ich habe gesagt, wenn es mir früher eingefallen wäre, hätte ich Hersey eins auf den Schädel gegeben und ihn in Beton gegossen. Aber ich hab’s nicht ernst gemeint. Das heißt, ich hätte es nicht getan. Und ich habe es auch nicht getan.«
    »Ich unterstelle doch nicht, daß du es getan hast.« Steve griff zum Whisky und trank ausgiebig.
    »Hör zu, Alan, ich bin sicher, du hast auch so alles getan, aber ich wünschte mir, daß du die Sache aufklärst. Auf der Baustelle wird die Hölle los sein, sobald das bekannt wird. Die Arbeiter werden geschlossen abmarschieren. Newman bekommt einen Herzinfarkt. Ich wünschte bei Gott, ich hätte mit diesem Projekt nie etwas zu tun gehabt. Es ist verflucht. Das meine ich ernst. Es ist wirklich so, als habe eine böse Macht es verhext.« Er erhaschte den Anflug eines Lächelns in Markbys Gesicht und platzte wütend heraus:
    »Und das ist verdammt nicht komisch. Ich mache keine Witze, und ich habe auch keine allzu lebhafte Phantasie. Weißt du, daß man sich erzählt, an der Stelle, wo wir jetzt bauen, sei vor langer Zeit eine alte Begräbnisstätte gewesen?«
    »Ja, der Friedhof der Grauen Leute. Aber wo der wirklich war, steht nicht fest. Meredith ist sehr daran interessiert, ihn zu finden.«
    »Ich weiß. Sie war da und hat Fragen gestellt. Lucy, die Verkaufsrepräsentantin, war damals auch da und sagt, Hersey sei fast in die Luft gegangen bei dem Gedanken, es könnten noch mehr Leichen oder Überreste auftauchen.«
    »Es wurden doch keine gefunden, oder? Gebeine, meine ich.«
    »Nein – und falls jemand etwas gefunden hat, hat er es nicht gesagt. Oder sie haben gedacht, es seien Tierknochen, weil dort, wie wir alle wissen, früher eine Farm war.«
    »Das klingt für mich, als wärt ihr nicht auf dem Grundstück der alten Begräbnisstätte. Hör zu, Steve, ich will dir wirklich nichts einreden, aber es ist sehr leicht, sich aufgrund einer alten Legende einzubilden, daß jedes Mißgeschick mit Hexerei oder einem Fluch oder ähnlichem zu tun hat. Es wäre verrückt, einen Mord in die Kategorie Fluch oder Hexerei einzuordnen. Morde passieren an den unwahrscheinlichsten Orten, und eine Leiche in einem Graben bedeutet nicht, daß der Ort verhext ist.« Steve sah leicht beschämt, aber noch immer bockig aus.
    »Nun, es war auf der Baustelle einfach von Anfang an irgendwie seltsam. Mehrere Arbeiter haben die eigenartige Atmosphäre erwähnt – und das, bevor der Bagger den Toten ausgegraben hat.« Markby sagte beschwichtigend:
    »Ich bezweifle, daß es sich als Werk einer übernatürlichen Macht herausstellen wird. Es ist leider ein nur allzu menschliches Übel.« Es folgte eine Pause; dann fragte Steve:
    »Wer ist der andere Typ? Der in dem schicken Anzug.«
    »Ein Kollege aus London, der heruntergekommen ist, um eigene Ermittlungen anzustellen.« Steve war zwar durcheinander, erkannte jedoch sofort, was diese Erklärung zu bedeuten hatte.
    »So wichtig ist die Sache also?«
    »Vielleicht«, antwortete Markby unverbindlich. Wieder eine Pause.
    »In was könnte Hersey verwickelt gewesen sein?« fragte Steve gereizt.
    »Hast du einen Vorschlag?«
    »Nein. Es sei denn, er hat unter der Hand ein paar Ziegel oder Säcke Zement verkauft. Doch dafür wird man nicht umgebracht.«
    »Gewöhnlich nicht.«
    »Ich wünschte mir nur«, sagte Steve mißmutig,
    »er hätte sich anderswo erschlagen lassen und ein anderer armer Teufel hätte ihn gefunden.«
    »Ja, das war Pech.«
    »Pech?« Steve starrte Markby ungläubig an.
    »Pech? Glaub mir, ich werde noch paranoid deswegen. Allmählich habe ich das Gefühl, daß jemand hinter mir her ist.«
    »O ja«, sagte Markby bedächtig,
    »ich habe mich schon gefragt, wie ich darauf zu sprechen kommen könnte. Es wäre klug, wenn du ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen würdest. Park deinen Wagen auf gut beleuchteten Plätzen. Geh mit deinem Hund nicht auf einsamen Feldern spazieren. Laß deine Fenster geschlossen, und schließ die

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