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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Ahearn, zunächst überrascht. »Gibt es noch weitere Gründe, weshalb Sie wollen, dass man sie findet?«
    »Ein weiterer, sehr eigennütziger Grund ist, dass ich
enorm viel Geld ausgegeben habe, um das Grundstück, auf dem das Woodshed steht, zu kaufen, das Gebäude zu sanieren und einzurichten und die Leute einzustellen. Ich wollte einen sicheren, angenehmen Ort schaffen, in dem sich junge und nicht mehr ganz so junge Leute amüsieren und wohlfühlen können. Falls Leeseys Verschwinden mit irgendeiner Bekanntschaft im Club in Zusammenhang gebracht wird, werden die Medien erbarmungslos hinter uns her sein, und wir können innerhalb eines halben Jahres dichtmachen. Ich möchte, dass Sie unsere Angestellten, mich eingeschlossen, und unsere Kunden genau unter die Lupe nehmen. Aber ich kann Ihnen nur sagen, dass Sie Ihre Zeit vergeuden, wenn Sie glauben, ich hätte irgendetwas mit dem Verschwinden dieses Mädchens zu tun.«
    »Mr. DeMarco, Sie sind nur einer von zahlreichen Leuten, die wir befragen werden«, sagte Ahearn ruhig. »Haben Sie sich in Teterboro im Flugplan eingetragen?«
    »Selbstverständlich. Wenn Sie das nachprüfen, werden Sie feststellen, dass die Zeit für den Hinflug gestern Morgen hervorragend war. Zurück ging es heute wegen des nahe gelegenen Sturmgebietes etwas langsamer.«
    »Eine letzte Frage, Mr. DeMarco. Wie sind Sie zum Flughafen gelangt und wieder zurückgekommen?«
    »In meinem Wagen. Ich bin selbst gefahren.«
    »Was ist das für ein Wagen, den Sie fahren?«
    »Normalerweise fahre ich einen Mercedes Cabrio, außer wenn ich sehr viel Gepäck dabeihabe. In diesem Fall waren meine Golfschläger in meinem Geländewagen, deshalb habe ich gestern und heute diesen Wagen benutzt, um zum Flughafen zu fahren.«
    Nicholas DeMarco bemerkte den kurzen Blick, den die beiden Beamten austauschten, doch selbst ohne das war
ihm klar, dass er für sie zu einem Verdächtigen in der Sache Leesey Andrews geworden war. Ich kann sie verstehen, dachte er. Ich habe mich mit ihr unterhalten, wenige Stunden, bevor sie verschwunden ist. Niemand kann bestätigen, dass sie nicht später bei mir in der Wohnung gewesen ist. Ich habe am nächsten Morgen in aller Früh mit einem Privatflugzeug die Stadt verlassen. Ich kann es ihnen nicht übel nehmen, dass sie mich verdächtigen – das gehört zu ihrer Arbeit.
    Mit einem knappen Lächeln reichte er beiden Männern die Hand und sagte ihnen, dass er sein Angebot, die Belohnung um den gleichen Betrag aufzustocken, sofort bekannt geben werde.
    »Und ich kann Ihnen versichern, dass wir Tag und Nacht daran arbeiten werden, sie zu finden oder, falls ihr etwas zugestoßen sein sollte, denjenigen zu finden, der das getan hat«, sagte Ahearn.
    Für Nicholas DeMarco klang dieser Satz wie eine Drohung.

15
    Gerade als ich die Wohnung in Sutton Place verlassen wollte, klingelte mein Handy. Der Anrufer war Detective Barrott, und obwohl mein Puls schlagartig schneller ging, antwortete ich betont kühl. Am Montag hatte er mich ziemlich kurz abgefertigt, was sollte er also für einen Grund haben, mich anzurufen?
    »Ms. MacKenzie, Ihnen dürfte vielleicht bekannt sein, dass eine junge Frau, Leesey Andrews, die seit gestern Nacht vermisst wird, in Ihrem Nachbarhaus in der Thompson Street wohnt. Ich bin jetzt gerade dort und befrage die Nachbarn. Ich habe Ihren Namen unter den Namensschildern in Ihrem Haus gesehen. Ich würde sehr gerne noch einmal mit Ihnen sprechen. Wäre es möglich, dass wir uns in nächster Zeit treffen?«
    Während ich das Handy ans Ohr hielt, gab ich dem Portier ein Zeichen, ein Taxi für mich zu rufen. Zufällig hielt gerade eines in der Nähe, um seinen Fahrgast zu entlassen. Während ich abwartete, bis eine ältere Dame ausgestiegen war, gab ich Barrott Bescheid, dass ich gerade auf dem Weg zu meiner Wohnung sei und dort in etwa zwanzig Minuten, je nach Verkehr, sein würde.
    »Dann werde ich auf Sie warten«, sagte er gelassen und gab mir keine Gelegenheit, ihm mitzuteilen, ob mir das passte oder nicht.
    An manchen Tagen dauert eine Taxifahrt zwischen Sutton
Place und Thompson Street eine Viertelstunde. An anderen Tagen kommt der Verkehr einfach nur kriechend voran. Dies war einer dieser kriechenden Tage. Nicht dass ich es besonders eilig gehabt hätte, Detective Barrott wiederzusehen  – es ist nur so, dass ich es nie erwarten kann anzukommen, wenn ich einmal irgendwohin unterwegs bin, eine weitere Eigenschaft, die ich von meinem Vater geerbt habe.
    Und das

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