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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedhelm Schwarz
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Kapitallebensversicherungen und bestimmten Formen der privaten Rentenversicherung der Fall.
    Auf der anderen Seite ist der Grund dafür, dass wir zu viele und die falschen Versicherungen abschließen, dass wir ganz einfach die Wahrscheinlichkeit von Risiken und die Höhe der damit verbundenen Schäden subjektiv falsch einschätzen. Manche Ereignisse empfinden wir als bedrohlicher, als sie tatsächlich sind, andere als unwichtig oder unwahrscheinlich, oder wir können uns die Höhe des Schadens ganz einfach gar nicht vorstellen.
    Es ist erschreckend, dass mehr Deutsche eine Hausratversicherung abgeschlossen haben als eine private Haftpflichtversicherung. Offensichtlich können sich viele Menschen gar nicht vorstellen, wie hoch ein Schaden sein kann, wenn sie zum Beispiel vergessen, die Herdplatte auszumachen. Ein Feuer entsteht, erst brennt die Wohnung und dann das ganze Haus. Jeder Mieter wird Entschädigung für seine verbrannten Habseligkeiten verlangen und natürlich auch der Hausbesitzer für den entstandenen Schaden. So können leicht Millionenbeträge zusammenkommen. Noch schlimmer ist es, wenn auch Personenschäden hinzukommen.
    Jeder zweite Deutsche hat inzwischen eine Rechtsschutzversicherung, obwohl die meisten sie eigentlich gar nicht brauchen. Diese Versicherung sichert im Grunde das Risiko ab, einen Prozess zu verlieren und die Anwalts- und Gerichtskosten tragen zu müssen. Wie oft waren Sie schon in einen Prozess verwickelt und haben diesen verloren?
    Viele Versicherungen werben mit Rundum-sorglos-Paketen, bei denen verschiedene Versicherungen gebündelt zu einem Preis angeboten werden. Doch diese Pakete bestehen sowohl aus nützlichen als auch aus unnützen Produkten. Da ist es besser, nur die sinnvollen Versicherungen abzuschließen. Versuchen Sie selbst herauszufinden, welche für Ihre Lebenssituation und Ihr Alter nützlich sind.
    Wir zahlen auch zu viel für unsere Versicherungen, wenn wir nicht die gesamte Jahresprämie auf einmal zahlen. Die meisten Versicherungsgesellschaften verlangen Zuschläge von zwei Prozent für halbjährliche Zahlung, drei Prozent für vierteljährliche Zahlung und fünf Prozent für monatliche Zahlung. In den Angeboten wird dies aber gern verschwiegen.
    Warum wir mit kleinen Scheinen leichter bezahlen als mit großen und andere Denkfehler
    Wenn wir kleine Summen mit kleinen Scheinen oder gar mit Hartgeld bezahlen, haben wir ganz subjektiv den Eindruck, weniger Geld auszugeben, als wenn wir mit einem großen Schein bezahlen und dann Wechselgeld zurückerhalten. Wer mit Kleingeld zahlt oder eben mit kleinen Scheinen, gibt sein Geld leichter aus. Das hat sich auch in Experimenten bestätigt.
    Die Verhaltensökonomen sprechen vom Denominationseffekt (Nennwerteffekt). Sie empfehlen Kaufhäusern oder Geschäften in Shopping-Centern, ihren Kunden möglichst viel Kleingeld als Wechselgeld zu geben. Denn dies würde an einer anderen Kasse oder in einem anderen Laden schneller wieder ausgegeben werden. Wenn jemand also einen Preis von 24,90 Euro mit einem 50-Euro-Schein bezahlt, sollte man ihm nicht eine 20-Euro-Note, eine 5-Euro-Note und zehn Cent zurückgeben, sondern besser vier 5-Euro-Scheine, fünf einzelne Eurostücke und zehn Cent. Noch besser ist es natürlich, wenn der Kunde mit EC-Karte oder Kreditkarte zahlt. Dann spürt er den Zahlungsschmerz noch weniger.
    Für den Kunden bedeutet es umgekehrt, dass er sich zum Einkaufen möglichst große Scheine einstecken sollte, weil er dann automatisch stärker darüber nachdenkt, ob er sich von seinen großen Scheinen trennen will, und weniger kauft. Wenn die deutsche Regierung die Wirtschaft ankurbeln wollte, würde der Rat von Verhaltensökonomen lauten, statt 5- und 10-Euro-Scheinen lieber 5- und 10-Euro-Münzen in Umlauf zu bringen, weil die dann nämlich schneller ausgegeben würden.

    Der Rückerstattungseffekt
    Viele Leute zahlen für ihre Stromrechnung oder bei den Nebenkosten ihrer Wohnung monatlich zu viel im Voraus. Am Jahresende freuen sie sich dann, wenn sie etwas zurückbekommen oder ihre Stromlieferanten oder Vermieter ihnen anbieten, die überzahlte Summe mit den Zahlungen für das kommende Jahr zu verrechnen. Dann wird ohnehin alles teurer werden.
    Tatsächlich sind zu hohe Vorauszahlungen eigentlich nur ein Kredit, den man dem Vermieter oder den Stadtwerken zinslos gibt. Besser ist es, niedrigere Vorauszahlungen zu leisten und lieber am Jahresende nachzuzahlen. Das Geld für die Nachzahlung kann man lieber

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