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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedhelm Schwarz
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Fernseher in den Laden zu schleppen und dann dafür auch noch Geld zu bekommen, als einfach nur einen Rabatt herauszuhandeln.
    Und wer seinen Fernseher erst einmal bis zum Händler geschleppt hat, wird ihn nicht wieder mitnehmen wollen, nur weil das gewünschte preiswerte Gerät vielleicht nicht verfügbar ist. Er wird eher bereit sein, auch ein teureres Exemplar zu kaufen.
    Wer mehr kauft, zahlt keine Versandkosten
    Immer mehr Versandhändler gehen dazu über, ihren Kunden Versandkostenfreiheit zu versprechen, wenn sie für eine bestimmte Summe einkaufen. Dieser Köder wirkt so gut wie immer. Versandkosten zusätzlich zum Preis eines Produkts zu zahlen widerstrebt nämlich den meisten Menschen und sie versuchen dies zu vermeiden. Dann kaufen sie lieber etwas mehr.
    Dabei hat es sich schon zu einer eigenen Wissenschaft entwickelt, wie die Preise der Produkte aussehen müssen und wo die Freigrenzen beginnen. Die Regel lautet: Die Versandkosten müssen im Verhältnis zu den Preisen der meisten Produkte ziemlich hoch sein und die Freigrenze sollte sich nur leicht oberhalb der Durchschnittspreise bewegen.
    Wenn also die meisten Produkte bei einem Versandhändler 18 Euro kosten, dann müssten die Versandkosten vielleicht bei 8,50 Euro liegen. Diese würden jedoch wegfallen, wenn man mindestens für 20 Euro kauft. Wenn der Kunde jetzt noch ein zweites Produkt für 18 Euro seiner Bestellung hinzufügt, zahlt er für das zweite Produkt nur noch 9,50 Euro, weil er ja 8,50 Euro Versandkosten »gespart« hat. Dass solche Rechnungen auf die Dauer ziemlich ins Geld gehen, weil man ständig mehr kauft, als man braucht, ist leicht einsichtig.
    Kostenlos parken kostet meist mehr
    Parkplätze sind in den meisten Innenstädten ziemlich knapp. Da sind viele Autofahrer dankbar, wenn Kaufhäuser, Großmärkte für Elektroartikel oder Finanzinstitute ihnen unentgeltlich Parkraum zur Verfügung stellen. So ganz kostenlos sind diese Parkplätze natürlich doch nicht, denn man muss etwas einkaufen beziehungsweise Bankkunde sein, um sein Auto dort eine und manchmal auch zwei Stunden gebührenfrei abstellen zu können.
    Die Abneigung, Verluste in Kauf zu nehmen, ist bei den Menschen nun einmal groß. Man muss in einem Kaufhaus oder Großmarkt in der Regel für eine größere Summe einkaufen, als man sie am Parkautomaten bezahlt hätte. Aber dieser Einkauf wird im Kopf anders verrechnet. Hier geht es dann um Ware gegen Geld und nicht einfach nur um Parkplatznutzung gegen Geld.
    Wenn der Wert des Besitzes überschätzt wird
    Wir versuchen in vielen Situationen, vermeintliche Verluste zu vermeiden. Ein solches Beispiel haben wir in unserer Nachbarschaft erlebt. Eine ältere Frau wollte ihr Haus verkaufen, um in die Nähe ihrer Kinder zu ziehen. Endlich hatte sie einen Käufer gefunden, was gerade in ländlichen Gebieten nicht so leicht ist. Als sie dann beide beim Notar saßen, um den Vertrag zu unterzeichnen, überlegte sie sich, dass der von ihr geforderte Kaufpreis wohl zu niedrig gewesen sein musste, weil er ohne große Diskussionen vom Käufer akzeptiert worden war. Tatsächlich entsprach der von ihr geforderte Preis durchaus den üblichen Marktpreisen. Der Käufer kannte diese und hatte ihren deshalb auch akzeptiert. Denn er hätte es als unfair empfunden, die Situation der älteren Frau auszunutzen. Doch das sah sie ganz anders. Also versuchte sie noch kurz vor der Vertragsunterzeichnung, den Preis nach oben zu treiben. Das empörte natürlich den Käufer, der eine Preiserhöhung in letzter Minute nicht akzeptieren wollte, besonders da er die Finanzierung bereits mit der Bank geklärt hatte.
    Also platzte das Geschäft. Der potenzielle Käufer war enttäuscht, die ältere Frau war zufrieden, aber nur für eine kurze Zeit. Denn sie musste anschließend feststellen, dass ein neuer Käufer für den von ihr nun geforderten Preis nicht zu finden war. Inzwischen ist sie ausgezogen und das Haus steht seit Jahren leer. Ihre irrationale Verlustangst, also die Angst, etwas nicht zu bekommen, was einem vermeintlich zusteht, war ihr zum Verhängnis geworden.
    Generell gehen die meisten Menschen davon aus, dass das, was sie besitzen, wertvoller ist als der Preis, den andere bereit sind, dafür zu bezahlen. Man erlebt dies immer wieder, wenn Amateure sich auf Trödelmärkte stellen. Während Profis eine realistische Sicht auf die Preise haben, neigen private Verkäufer dazu, sich den Trennungsschmerz möglichst vergolden zu lassen. Das Ergebnis ist

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