Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
Ein-Portionspackungen mit Nudeln in Bolognesesoße zu kaufen, könnte man auch die Grundzutaten Nudeln, Hackfleisch und Tomaten frischkaufen, um damit die Familie preiswerter und besser satt zu machen. Allerdings sind zugegebenermaßen gerade in solchen Fällen bei der Beratung oft große Hürden zu überwinden.
Die Sorglosen verschieben alle Probleme auf morgen, obgleich sie wissen, dass sie bei einem veränderten Lebensstil besser mit ihrem Geld auskommen könnten und sogar in der Lage wären, sich ein finanzielles Polster zuzulegen, wenn vielleicht auch nur ein kleines. Natürlich ist es schwer, seine Gewohnheiten zu ändern, besonders dann, wenn der Leidensdruck nicht als zu groß empfunden wird.
Die Pragmatiker kommen wahrscheinlich ganz gut durchs Leben und mit ihrem Geld auch bis zum Ende des Monats aus, nur bei Finanzdienstleistern gelten sie nicht als die beliebtesten Kunden. Hier kann man eigentlich nur sagen, dass jeder nach seiner Fasson glücklich werden sollte.
Die »Delegierer« hätte man auch etwas unfreundlicher als »Bequeme« bezeichnen können. Sie scheinen nämlich ihre Verantwortung an ihre Mitmenschen abzugeben, um sich selbst ein entspanntes Leben leisten zu können. Ihr Verhalten wollen sie gar nicht ändern, weil das ja vielleicht Mühe und selbstständiges Denken erfordern würde. Wer das Mitgefühl anderer ausnutzt und für sich selbst keine Verantwortung übernehmen will, darf irgendwann auch nicht mehr damit rechnen, dass man ihm hilft. Delegierer kommen immer so lange gut über die Runden, wie sie Freunde und Angehörige haben, die für sie sorgen. Sympathieträger sind sie in der Regel nicht.
Die Bescheidenen, die Sicherheitsorientierten und die Souveränen sind im Prinzip die Menschentypen, die sich um die Resignierten, die Sorglosen und die Delegierer kümmern und ihnen bei Problemen immer wieder auf die Beine helfen. Sie selbst haben in der Regel keine Geldprobleme, sollten sich aber überlegen, ob sie aus dem, was sie haben, nicht noch mehr machen könnten.
Die Ambitionierten sind die Lieblinge der Banken, Sparkassen und Versicherungen, die mit ihnen richtig Umsatz machen und dabei Gewinne einfahren. Da die Ambitionierten bereit sind, Risiken einzugehen, kann es ihnen allerdings bei Turbulenzen auf den Finanzmärkten durchaus passieren, dass am Ende des Geldes doch noch zu viel Monat da ist. Oft genug gilt für sie der Spruch »Gier frisst Hirn«. Dann sollten sie sich überlegen, ob sie ihre Gewohnheit, nur noch ans Geld zu denken, nicht zugunsten neuer Gewohnheiten aufgeben sollten.
Die meisten von Ihnen, die dieses Buch lesen, werden nicht zu den oben beschriebenen Problemgruppen gehören, denn sonst hätten Sie sich dieses Buch wahrscheinlich nicht gekauft. Wenn Sie Probleme haben, wollen Sie diese lösen. Das ist ein sehr guter Ansatz. Die vorherige Typologie ist sicher hilfreich, um in Ihrem Freundes-, Bekannten-, Verwandten- und Kollegenkreis Geldfehler zu identifizieren und zu erkennen, welche Ratschläge und Gesprächsthemen konstruktiv sein können und akzeptiert werden oder auch nicht. Die nachfolgende Typologie der Konsumententypen ist für Sie wahrscheinlich wichtiger, um die eigenen Gewohnheiten zu identifizieren und nach Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau zu halten.
Die fünf Konsumententypen auspreispsychologischer Sicht
Im Gegensatz zur Commerzbank-Studie, bei der es hauptsächlich um das Anlageverhalten der Menschen geht, betrachtet die Studie »Smarter Pricing mit GRIPS« der Vocatus AG aus dem Jahr 2008 die Konsumenten ausschließlich unter preispsychologischen Gesichtspunkten.
Vocatus unterscheidet dabei fünf Konsumententypen:
➡ den Schnäppchenjäger,
➡ den Verlustaversiven,
➡ den vergleichsscheuen Gewohnheitskäufer,
➡ den dynamisch Preisbereiten sowie
➡ den abgeklärten Gleichgültigen.
Der Schnäppchenjäger
Die »Schnäppchenjäger« sind die deutlich dominierende Gruppe. Für diesen Käufer ist in erster Linie ein attraktiver Rabatt interessant. Da er ein erfolgreicher Konsument sein möchte, der sich von anderen dadurch unterscheidet, dass er einfach »besser« einkauft, vergleicht er intensiv die Preise. Die Produktmarke spielt für ihn nur eine geringe Rolle. Der Schnäppchenjäger möchte in jedem Fall immer nur den günstigsten Preis zahlen, egal ob es sich nur um einen Schokoriegel für 50 Cent handelt oder um eine neue Küche für 15.000 Euro.
Ein typisches Beispiel ist der Rentner, der genügend Zeit hat und eine
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