Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
eine harte Probe gestellt. Dann wäre es besser, die Konten zusammenzulegen, sodass jeder den gleichen Zugriff auf das gemeinsame Geld hat, selbst wenn er davon keinen Gebrauch macht.
Es geht nicht ohne Kompromisse
Wie die comdirect-Studie gezeigt hat, sind die Umgangsweisen mit Geld in vielen Partnerschaften recht unterschiedlich. Es bleibt also nichts anderes übrig, als Kompromisse zu schließen. Der eine muss vielleicht auf eine Anschaffung verzichten, die der andere für Luxus hält, und der andere muss vielleicht gelegentlich nachgeben, auch wenn er die Ausgabe als Verschwendung ansieht. Gerade das Thema Kreditaufnahme führt oft zu Diskussionen, wenn Ebbe in der Kasse ist. Da ist es besser, die Erfüllung eines Wunsches zurückzustellen, als für beide eine schwierige Geldkonstellation zu schaffen. Man sollte zwar in einer Partnerschaft die Wünsche beider ausleben, aber eben nur im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten.
Geld darf nicht zum Machtfaktor werden
Die beiden größten Fehler in einer Partnerschaft sind, wenn man dem Geld die Macht einräumt, die Beziehung zum anderen zu definieren, oder es als stellvertretendes Thema nutzt, um über die Beziehung zu streiten. In Partnerschaften sollte es nie um Macht gehen, sondern um die gemeinsame Gestaltung der Beziehung. Wenn sie unterschiedlicher Meinung sind, sollten die Partner versuchen, zum eigentlichen Thema vorzudringen, und nicht darauf herumreiten, wie der andere das gemeinsame Geld ausgibt. Ausnahmen von diesen Regeln gibt es natürlich immer, zum Beispiel wenn einer der Partner im Laufe der Beziehung eine Verschwendungs- oder Spielsucht entwickelt. Dann sollte man statt zu diskutieren besser einen geeigneten Therapeuten aufsuchen.
Generell ist es bei den meisten Partnerschaften so, dass am Anfang der Beziehung jeder den anderen zwar gut kennenlernt, aber nicht weiß, was dieser in seinem Elternhaus über den Umgang mit Geld erfahren hat. Diese Erfahrungen aus der Kindheit und Jugend wirken lange bis in das Erwachsenenalter hinein nach.
Wenn sich zu große Unterschiede tatsächlicher oder nur vermuteter Natur herausstellen, kann es nützlich sein, einfach die Rollen zu tauschen. Wenn der Mann der Meinung ist, dass die Frau falsch einkauft, muss er eben für eine gewisse Zeit den Einkauf selbst übernehmen, und man wird dann gemeinsam feststellen, ob er es tatsächlich besser kann oder nicht. Geht es um Geldanlagen, auf die man sich nicht einigen kann, wäre es ein möglicher Kompromiss, nur einen Teil des Geldes riskant anzulegen und den anderen Teil sicher. Das funktioniert natürlich nur, wenn genügend Geld vorhanden ist. Ansonsten sollte man lieber die riskanten Anlagen auf später verschieben. Es ist im Zweifelsfall wichtiger, einen vielleicht faulen Kompromiss zu schließen, als durch einen nicht beendeten Streit eine Entfremdung herbeizuführen, die irgendwann in einer Trennung mündet.
Was man im Umgang mit anderen Menschen beachten sollte , um nicht in die Falle zu tappen
Der bekannte Bonner Hirnforscher, Mediziner und Neuromarketing-Experte Professor Dr. Christian E. Elger hat einmal sieben Grundregeln formuliert, wie man soziale Interaktionen in all ihren Facetten zielgerichtet gestalten kann. »Soziale Interaktionen« hört sich ziemlich abstrakt an, meint aber im Grunde genommen nur den richtigen Umgang mit anderen Menschen. Wenn wir uns beraten lassen, Produkte und Dienstleistungen kaufen, mit Handwerkern verhandeln oder unser Geld anlegen, was eigentlich auch nur der Kauf eines Finanzprodukts ist, interagieren wir nach ganz bestimmten Regeln mit anderen Menschen.
Die Profis auf der Verkäuferseite lernen und trainieren solche Gespräche in Verkaufsseminaren, die nicht nur in großer Zahl angeboten, sondern auch gern gebucht werden, während wir als Kunden und Käufer oft genug ziemlich ahnungslos dastehen. Denn wir lernen diese Art von Gesprächen weder in der Schule noch im Studium oder in der Berufsausbildung, es sei denn, wir werden Verkäufer. Deshalb sind wir in den meisten Fällen darauf angewiesen, aus eigenen Erfahrungen klug zu werden oder uns die eine oder andere Vorgehensweise bei unseren Eltern oder Freunden abzuschauen.
Die sieben Grundregeln sozialer Interaktionen lauten:
1. Das Belohnungssystem ist die zentrale Schaltstelle.
2. Das Ultimatumspiel gilt überall.
3. Vorabinformationen beeinflussen die Erwartungen und das Verhalten.
4. Jedes Gehirn ist anders.
5. Es gibt keine Fakten ohne Emotionen.
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