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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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entsetzten Blick und lacht. »Wenn dir das peinlich ist, dreh dich um, aber ich will in diesen verdammten Pool, und zwar jetzt sofort.« Ich drehe mich weg und betrachte Laura im Spiegel beim Umziehen. Sie ist so wunderschön, und irgendwie habe ich das bisher zwar gewusst, aber es ist nicht in meine erotischen Bewusstseinsebenen vorgedrungen. Ich sehe ihren nackten Arsch, ihre schlanke Taille, ihren zierlichen Hals und stelle fest, dass sie meine Lieblingstitten hat, nicht zu groß, nicht zu klein, große, braune Brustwarzen über wunderschönen Halbkreisen, die genau in meine Hände passen würden, und sogar der kleine schwarze Streifen ihres Schamhaares ist genau so, wie ich mir das bei einer perfekten Frau vorstelle. Aber ich werde nicht geil, sondern frage mich, ob es jemals irgendetwas an ihr geben wird, was in meinen Augen keine glatten 100 Prozent hat. Laura zieht einen quietschegelben Bikini an, sucht im Spiegel nach meinen Augen und lacht mich verschmitzt an. »Alles gesehen, was du sehen wolltest, Herr Andersson? Dann können wir jetzt ja schwimmen gehen.«
    Glücklicherweise habe ich keine Badehose eingepackt, ich würde mich schämen mit meinen kleinen Pölsterchen, und so sitze ich in einem Liegestuhl und sehe Laura im Pool zu. Sie taucht, schneidet Grimassen, wenn sie prustend auftaucht, schlägt Rollen, macht Handstand und hat jede Menge Spaß. Nach einer Weile kommt sie zitternd zu mir, es ist nicht besonders warm hier im Hafen, ich wickele sie in ein Handtuch ein und sage nichts.
    »Ich mag, dass du so schüchtern bist«, sagt Laura.
    Später lacht sie schallend.
    »Und ich habe gedacht, du fällst gleich in der Kabine über mich her.«
    Der Tag an Bord ist verzaubert. Wir krabbeln von vorn bis hinten durch das Schiff, wir schwänzen das Abendessen, wir bleiben an Deck auf einer großen Kiste mit Rettungswesten hocken, bis der Dampfer die Elbmündung bei Cuxhaven erreicht. Laura erzählt mir von ihrem Philosophen, Jan heißt er, und es erscheint mir, so wie die Situation jetzt, eine Geschichte aus einer anderen Welt. Sie handelt von einem 16 Jahre alten Mädchen und einem 17 Jahre alten Jungen, die sich an die Hand nehmen und allein in den Wald hinausrennen, in dem sie eine Lichtung voller Bücher einrichten und er ihr die Welt aus der Sicht von Schopenhauer, Kant und Nietzsche erklärt. So wie ich es verstehe, hat sich seither nicht viel daran geändert, bloß dass sie die Miete für ihre Lichtung bezahlen muss, während er mit seinen Professoren hadert, die die wahre Bedeutung der Schriften nicht erkennen wollen.
    Ob sie ihn liebt, möchte ich wissen, und Laura lacht. »Oh ja, sehr.«
    Ob er weiß, dass sie hier mit mir auf dem Schiff sitzt?
    »Ja, er weiß es«, sagt sie, er wisse nicht besonders viel über die ganze Angelegenheit, aber er würde sie kennen und wüsste, dass seine Laura viele Menschen gleichzeitig lieben könne. Er würde in diesen Dingen nicht viele Fragen stellen, er würde an die unteilbare Liebe des Universums glauben, und genau dafür würde sie ihn am meisten lieben.
    Mich macht das Ganze eher ratlos, aber als die Sonne sich im Westen dem Horizont nähert, lehnt Laura ihren Kopf an meine Schulter und ich bin glücklich. Nach einer Weile kuschelt sie sich mit dem Rücken voraus zwischen meinen Beinen ein und ich vergrabe mein Gesicht in ihrem Nacken, von mir aus kann das so bleiben, und zwar für immer. Als die Sonne verschwunden ist, sagt sie: »Der kleine Junge in dir ist aber wirklich noch sehr klein, oder?«
    Als Laura anfängt, vor Kälte zu zittern, entern wir die Borddisco, wo Laura ausgerechnet zu »Supergirl« von Reamonn die Arme um meinen Hals schlingt und den Kopf an meinem vergräbt. Nach einer Weile küsst sie mich, sanft und scheu und zärtlich, dann zieht sie mich hinaus, hinter sich her bis in unsere Kabine, sie schält mich aus meinen Sachen, sie liegt nackt auf mir, ohne dass wir miteinander schlafen, bestimmt eine Stunde lang streichele ich ihren Rücken, ihren Nacken, ihren Hals, ihre Wangen, ich küsse sie und flüstere ihren Namen. Ich denke: »Das gibt’s doch nicht, du bist nicht von dieser Welt, oder?« Offenbar habe ich es auch ausgesprochen, denn Laura sagt: »Oh doch!« Sie übernimmt die Führung und sie schläft mit mir, das Mondlicht streicht durch die Kabine und zeichnet seltsame Muster auf den Wänden und auf unseren Körpern, und ich bin weg, einfach nur weg aus dieser Welt und es ist das unfassbarste Erlebnis meines bisherigen

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