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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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Mäuse gleich wieder abgeben müssen. Wenn ich sie dann um 18 Uhr bei Elke abliefere, nervt die doofe Kuh auch noch, dass ich die Kinder mit dem Fast Food krank mache. Das sind die Momente, in denen ich anfange, Elke zu hassen.
    Auf dem Rückweg in meine einsame Woche heule ich manchmal im Auto, doch wenn der Cowboy einsteigen will und sagt: »Putz dir mal die Nase, so können wir nicht unter die Leute gehen«, dann schmeiße ich ihn raus.
    Ich hab fürs Erste genug von Frauen. Ich muss mein Leben in den Griff kriegen. Wenn ich eineinhalb Jahre nach Laura nicht mal mit einer Hammerfrau wie Hannah klarkomme, wie soll ich dann jemals wieder glücklich werden?
    Ich muss erst mal selbst glücklich werden, nur ich allein, mit Lisa und Lars und sonst niemandem. Als Erstes brauche ich eine Wohnung, in der Lisa und Lars ihre Spielsachen haben, ihre Betten und vielleicht sogar irgendwann ein Zuhause.
    Ein allerletztes Mal kehrt Laura in mein Leben zurück, und in mir flackert wilde Hoffnung auf, dass doch noch alles gut wird. Seit der Sache mit Hannah, seit unserem Treffen auf der Alsterbank, schicken Laura und ich uns manchmal SMS, und alle paar Wochen führen wir abends lange, schweigsame Telefongespräche. Manchmal besucht mich Laura mit ihrem riesigen Bauch, und das sind die verzweifelten Momente, für die ich lebe.
    Die ersten beiden Male liegen wir bloß nebeneinander auf dem Bett und ich horche an ihrem Bauch, es wird eine Tochter, und wenn ich die Augen schließe, dann stelle ich mir vor, es wäre meine. Beim dritten Besuch schlafen wir ein letztes Mal miteinander, Laura lächelt dabei, und ich weiß: Ich bin noch einmal angekommen und sie auch.
    »Eigentlich werden schwangere Frauen von ihren Männern betrogen«, sagt Laura, »so herum ist das komisch, glaub ich.«
    Ich mache Laura einen Heiratsantrag und schwöre, dass ich unsere kleine Philosophentochter lieben werde wie meine eigenen Kinder. Laura lächelt mich an, und ich glaube, dass sie glücklich ist, genau jetzt, in dieser Sekunde. Sie küsst mich zärtlich. Aber zum Abschied sagt sie: »Das kann ich nicht. Ich kann ihm das nicht noch einmal antun.«
    Als Lauras Baby kommt, werde ich fast verrückt vor Sorge, denn ich höre drei Tage lang nichts mehr von ihr, ins Krankenhaus kann ich nicht gehen, und wen soll ich schon fragen, den Philosophen etwa?
    Nach drei Tagen bekomme ich eine SMS aus dem Krankenhaus. »Ich bin jetzt Mama. Ich kann dich in diesem Leben nicht mehr wiedersehen. Ich schaffe das sonst nicht. Ich liebe Dich. Laura.«
    Ich sitze im Büro und starre auf die SMS, bis ich merke, dass alle meine Leute gegangen sind und es draußen dunkel geworden ist. Jetzt bin ich wirklich Single. Und ich fürchte mich vor dem Leben, das vor mir liegt.

Männer-WG
    Schluss machen.
    Dann kann Elke das Haus behalten.
    Für die Kinder werden die Lebensversicherungen sorgen.
    Laura wird besser dran sein ohne mich.
    Aber die Kinder werden nicht verstehen, was es bedeutet, wenn die Polizisten an der Tür klingeln, und ich sehe den kleinen Leif vor mir, damals, als Holger starb.
    An diesem Punkt enden meine Gedankenspiele, in denen ich voller Selbstmitleid bade, während ich von unten die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen betrachte: 55 Meter hoch und bei Hamburger Selbstmördern eine äußerst angesagte Location.
    Ich fahre zurück in mein leeres Pensionszimmer.
    Die Rettung aus meiner deprimierenden Einsamkeit ereilt mich in Form meines ehemaligen Sportkumpels Matze, eines Freundes aus Jugendtagen, der eines Abends mit geschultertem Seesack vor meiner Tür steht und fragt, ob er bei mir schlafen kann. Nicht, dass Matze früher mein liebster Kumpel gewesen wäre, wenn er getrunken hat, wird er laut, außerdem ist er ein Schnorrer vor dem Herrn, doch ich bin froh, dass ich nicht mehr allein bin.
    Cornelia hat Matze rausgeworfen, er hat fremdgevögelt und ist aufgeflogen, jetzt ist er ziemlich durch den Wind und ich sage: »Willkommen im Club«, und lasse ihn neben mir im Bett pennen. »Wofür sind zweitbeste Kumpels da«, denke ich, auch wenn ich die nächsten Nächte ausschließlich saufe und er mir dabei die Ohren vollheult, während ich mich weigere, ihm meine Geschichte mit Laura zu erzählen.
    Matze und ich verbringen noch sieben Tage nebeneinander im Pensionsbett, doch dieses Arrangement ist nicht meine erste Wahl. Die Wirtin schlägt weitere 25 Euro auf die Miete auf und hält uns offenbar für schwul.
    Matze hat die Angewohnheit, nach Alkoholgenuss beim

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