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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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Einschlafen schlicht atemberaubend zu furzen, ich hingegen schnarche, an erotische Abenteuer mit irgendwelchen Frauen ist jetzt gar nicht mehr zu denken. Da auch er nicht weiß, wohin, legen wir eine Woche Extrem-Wohnungs-Besichtigen ein und beziehen am Ende des Monats eine etwas heruntergekommene Vier-Zimmer-Altbaubude auf St. Pauli. Kostet 1200 warm, aber durch zwei geteilt, ist das gerade noch tragbar und nach meinen Abenteuern auf dem Wohnungsamt bin ich sehr erleichtert. Zudem malt Matze uns unsere Zukunft als ein endloses Männerfest aus, Pokerrunden mit allen alten Kumpels wollen wir veranstalten, jeden Abend auf den Kiez gehen. Matze träumt davon, dass wir irgendwann zwei Frauen aufreißen und sie uns eine Nacht lang teilen. Kein schlimmer Gedanke, obwohl mir im Augenblick entschieden nicht nach Frauen ist, und eines ist eh klar: Die Arbeit damit würde ich haben, denn Matze ist auf der Piste ein Klotz am Bein, ihm fehlt eine gewisse Leichtigkeit in der Konversation, und wenn er nach spätestens einer Stunde seinen glasigen Alkoholblick kriegt, kann man jede Form der Kontaktaufnahme vergessen, jedenfalls mit Frauen, die nicht im erotischen Dienstleistungsgewerbe arbeiten.
    Aber die Wohnung ist eine glatte Eins, zumindest meine Hälfte, denn im Gegensatz zu Matze bin ich meinen Zimmern in drei durchwerkelten Nächten mit Tapeten, Farbe und Teppichmesser zu Leibe gerückt, ein schweineteurer Besuch bei Ikea sorgt nach zwei weiteren Tagen Schrauberei für eine papa- und kindgerechte Einrichtung. Matze hingegen wohnt weiter zwischen Umzugskisten, schläft auf einer alten Matratze ohne Laken und unsere Wohnküche sieht aus wie Sau, aber ich sehe einfach nicht ein, warum ich jetzt auch dort noch renovieren soll, denn eines ist klar: Bevor Matze, die faule Sau, auch nur einen Handschlag tut, stürzt die fünfstöckige Hütte vor Altersschwäche ein.
    In unserer Straße stehen Abend für Abend einige käufliche Damen, sie verleihen dem Blick vom Balkon einen Hauch von Hemingway und es ist spannend, die Freier zu beobachten, die eine halbe Stunde auf und ab laufen, verschämte Blicke um sich werfen, um dann wie zufällig zu den Nutten zu schlendern. Wir sitzen oben und schließen Wetten darauf ab, welcher der umherstreunenden Kerle sich als Erster traut.
    Zwei von den Mädels stehen jeden Abend genau vor unserem Haus, nach einer Weile winken wir uns abends zu, wenn Matze und ich am Balkongeländer lehnen und sie ihrer Arbeit nachgehen. Matze ist drauf und dran, die beiden nach oben einzuladen, doch ich verweigere kategorisch, mit Nutten vögeln will ich nicht, ein kleines bisschen Reststolz sollte man sich erhalten. Um ihn zu trösten, schleppe ich Matze ins »Hans-Albers-Eck« und er kriegt kullergroße Augen. Joachim hat mir den Tipp gegeben, der Laden ist halb Kneipe, halb Disco und berühmt dafür, dass hier jede feierwütige Touristin aufschlägt, die mit ihren Mädels auf verlängertem Hamburg-Wochenende ist. Ich tue so, als würde ich mich in dieser Hinsicht auskennen, und sage zu Matze: »Halt dich an die Touristenweiber. Schneller kriegste ’ne Nummer nur, wenn du draußen bei den Nutten bezahlst. Und Ärger hast du hinterher auch keinen, die fahren alle wieder zu ihrem Heinz nach Hause.«
    Matze lässt sich volllaufen, dabei bin ich doch eigentlich nur hier, damit er mal etwas gebacken kriegt. Am Ende komme ich mit einer Blonden ins Gespräch, die mich nicht sonderlich interessiert und gerade im Gedränge ihren Drink auf mein Hemd verschüttet hat. Gackernd zupft und tupft sie mit einer Serviette vorne an meinem Hemd herum. Ich habe schon drei Wodka-Redbull gekippt und sage: »Stück tiefer ist es auch noch feucht.« Sie schlägt mir verheißungsvoll auf den Oberarm und sieht mir kokett in die Augen. Eine Stunde lang brüllen wir uns Wange an Wange Eckdaten unseres Lebens ins Ohr, wobei ich rieche, dass sie mein Lieblingsparfüm von Chanel aufgelegt hat, und so denke ich: »Was soll’s denn, irgendwann muss ich ja mal wieder ficken.«
    Sie heißt Elizabeth, ist 34 Jahre alt, nicht hässlich, aber nicht mein Typ und befindet sich gerade in einer durchaus ähnlichen Lebenssituation wie ich, der einzige Unterschied: Sie kriegt jeden Monat Kohle von ihrem Mann, einem Oberarzt der Gynäkologie in Konstanz. Als sie ihren Mund gerade wieder an mein Ohr legen will, drehe ich den Kopf zur Seite und wir knutschen ein bisschen. Ich schlage vor, dass wir zu mir gehen, es wäre nicht weit, doch erstaunlicherweise wird

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