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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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Seltsamerweise bringt mich Laura dichter an Elke heran, als ich in all den Jahren gewesen bin.
    »Schlaf mit ihr«, sagt Laura eines Nachts, »sie hat es verdient.«
    Ich sehe Laura entgeistert an.
    »Du darfst das«, fährt Laura fort, »solange du mich liebst, darfst du alles. Ich schlaf ja auch mit Jan.«
    Ich esse nichts mehr, verliere gut zehn Kilo in sechs Monaten und verwandele mich in ein körperliches Wrack, ein Zustand, der sich verschlimmert, als Laura beim Pixelpunk kündigt.
    »Es ist nicht fair gegenüber Jan«, erklärt sie mir, »dass wir uns jeden Tag bei der Arbeit sehen.«
    Ja, es ist nicht fair, schreit der Kleine in mir, aber er schreit es leise, denn er weiß, dass er Laura nur halten kann, wenn er ihr die Freiheit gibt, mit ihren beiden großen Lieben und ihrem Gewissen zu leben.
    Ich vergrabe mich im Thinktank. Die Technik kommt besser voran als gedacht, Paulsen ist wirklich ein tüchtiger Mann. Ein Problem sind die benötigten Serverkapazitäten, wir bräuchten Rechner, wie die NASA sie zum Start ihrer Spaceshuttles benutzt. Doch in dieser Hinsicht ist Paulsen ganz zuversichtlich. »Die Hardware«, erklärt er dem Vorstand großspurig, »und die Übertragungsgeschwindigkeiten im Internet entwickeln sich rasant. Wenn wir so weit sind, ist auch die Welt so weit.«
    Ich stürze mich für Monate auf die Entwürfe für unsere Präsentationen, das ist wenigstens etwas, was ich kann. Nottbohm und M&M verabschieden einen Stream, in dem eine grauhaarige Oma entrüstet ein Männermagazin in den Müll wirft, ein missmutiger Maurer versucht, eine Tube mit Hautcreme auszutrinken, und ein älterer Herr seinen Kanarienvogelkäfig mit Werbung für Damenbinden auslegt. Unser Slogan wird sein: »Wir haben einen Traum. Von Werbung, die ankommt. Dort, wo sie soll.«
    Die Resonanz bei den Kunden ist verhalten positiv, aber der neue Markt schwächelt. Die Aktienkurse gehen erst in den Sinkflug und nach ein paar Wochen in den freien Fall. Dass Werbung im Internet eines Tages mehr Geld bringen wird als Werbung im Print oder im TV, ist nur noch ein hohles Versprechen. Alle großen Kunden drehen ihre Etats zurück, wir fangen an, uns Sorgen zu machen, und über der Karriere von LeiLa Andersson ziehen erste Wolken auf. Mal ganz abgesehen davon, dass mein sämtliches Geld in diesem Projekt steckt und es einfach nicht scheitern darf, wenn ich mein Leben künftig nicht auf einer Parkbank fristen will.
    Auch über dem restlichen Leben von LeiLa verdüstert sich der Himmel.
    »Mama hat geweint«, verkündet Lisa anklagend.
    »Warum denn das?«, frage ich sie.
    »Weil du sie nicht mehr lieb hast.«
    »Hat Mama das gesagt?«
    »Thilo hat’s gesagt, und der hat’s von seiner Mama.«
    Thilo ist der Nachbarsjunge, etwas älter als Lisa, und ich begreife, dass sich unser merkwürdiges Modell nicht ewig aufrechterhalten lassen wird.
    »Das ist komisch mit den Großen«, sage ich zu Lisa. »Manchmal mögen sie sich mehr und manchmal weniger.«
    Aber Lisa ist viel zu schlau, um sich damit abspeisen zu lassen.
    »Hast du Mama noch lieb?«
    Ich überlege, was ich jetzt antworten soll.
    »Ja, ich hab Mama noch lieb, weil sie so lieb zu euch ist.«
    »Thilo sagt, du hast eine andere Frau lieb.«
    Ich nehme meine Tochter auf den Arm und versuche, ihr die Welt zu erklären.
    »Es stimmt, dass ich auch eine andere Frau lieb habe, aber das Wichtigste ist, dass ich dich immer lieb haben werde und Lars auch.«
    Doch Lisa ist von der Spur nicht mehr abzubringen.
    »Kann man mehrere Menschen so lieb haben?«
    Es ist nicht zu fassen, wie zielsicher dieses Kind mich mit meinen schlimmsten Fragen bombardiert.
    »Bekommst du auch Kinder mit der Frau?«, fragt sie mich, und ich sehe Laura vor mir, die ich maximal jeden dritten Tag sehe und deren Liebe so groß ist, dass sie für alle reichen muss, und die mit Jan schläft und die später im Leben auch noch mit anderen schlafen wird, wenn sie nur ihrer Liebe würdig sind, und ich schüttele den Kopf. »Ich glaube nicht. Und ich habe ja schon die beiden tollsten Kinder der Welt.«
    Lisas Fragen haben mich getroffen.
    Wann immer ich Laura sehe, ist das Hier und Jetzt ein Erlebnis von einem anderen Stern. Doch alles Drumherum ist ein Albtraum. Jan kommt zur stationären Therapie in eine Klinik. Das führt dazu, dass ich Laura jetzt fast jede Nacht habe, aber oft liegen wir uns nur in den Armen.
    Ich fahre mit Laura in den Urlaub, über die Alpen, nach Italien, wo Robert uns inmitten einer Schar von

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