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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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Elisa plötzlich äußerst sittsam, fragt mich, für was für eine Frau ich sie halte. Außerdem macht sich die feiernde Schar ihrer Mädels auf, den nächsten Laden zu entern, und da will sie mit. Also kritzele ich ihr meine Handynummer auf die leere Zigarettenpackung und bleibe missmutig am Tresen hocken. Erst will ich nicht ficken, und wenn ich dann doch will, ist auch wieder nichts!
    Meine Laune ist im Eimer. Matze ist offenbar bei einer etwas dickeren Älteren gelandet, er gestikuliert, sie lacht, und ich habe keine Lust mehr, hier allein herumzuhocken. Also wandere ich die drei Straßenecken nach Hause. Weit komme ich nicht. Vor unserer Hütte quatschen mich unsere Nuttenfreundinnen an, für 150 Euro könnte ich jede Menge Spaß haben, für 300 sogar mit beiden, und während ich versuche, sie mir vom Leib zu halten, klingelt mein Handy, Elisa ist dran und fragt ein bisschen schnippisch, ob ich mit einer anderen Frau losgezogen bin. Sie hat ihre Mädels im Stich gelassen und ist allein zurück ins »Hans-Albers-Eck«. Also schärfe ich ihr ein, sich nicht von der Stelle zu bewegen, rase zurück, schnappe mir ihre Hand und nehme sie mit. Als wir die Haustür aufschließen, kreischen auf der anderen Seite die Mädels mit den hohen Lackstiefeln los: »Und die Schlampe macht’s billiger?« Es ist mir nicht wirklich peinlich, aber doch ziemlich unangenehm, Elisa denkt todsicher, dass ich nach dem Fehlschlag postwendend nach einer Nutte gesucht habe. Sie kommt trotzdem mit rauf und fragt entsetzt: »So lebst du?«
    Ich muss zugeben, unsere Wohnküche sieht aus wie bei Herrn und Frau Messie nach dem Auszug, vielleicht sollten wir uns wirklich eine Geschirrspülmaschine leisten. Also ziehe ich sie in mein Zimmer und aufs Bett, doch beim folgenden Geknutsche will kein erotischer Funken überspringen. Nach 15 Minuten lassen wir es bleiben. Vom Balkon aus beäugt sie die Nutten, lässt sich ein Taxi rufen und entschwindet in ihr Hotel, während ich mir seufzend einen runterhole, denn ich weiß, dass mir nach inzwischen gut zwei Stunden erfolgloser Erektion morgen sonst die Eier wehtun. Alter, was für ein Scheißleben, und wie genau bin ich da eigentlich hineingeraten?
    Elisa ist wieder am Bodensee, wir mailen, wenig später telefonieren wir, es gelingt mir, ihr klarzumachen, dass ich noch nicht die Zeit hatte, mir eine angemessene Wohnung in einer schönen Lage zuzulegen, dass ich schnell das Erstbeste nehmen musste, um mich ganz in Ruhe nach etwas Schönem umsehen zu können. Offenbar hat sie mich zur Kontrolle gegoogelt und ist auf den Seiten meiner Agentur fündig geworden, wo ich als einer der kreativsten Köpfe Hamburgs und dynamischer Leiter der Abteilung »Strategie & Entwicklung« gerühmt werde und wo das Desaster im Thinktank aus verständlichen Gründen noch keinen Niederschlag gefunden hat.
    Elisa schickt mir Urlaubsfotos von sich, erst mit Bikini, dann auch oben ohne, ich freunde mich mit dem Gedanken an, sie jetzt aber wirklich mal zu bumsen. Nach drei Tagen haben wir zum ersten Mal Telefonsex, am Donnerstag kündigt sie an, auch dieses Wochenende nach Hamburg fliegen zu wollen.
    Diesmal bin ich besser vorbereitet. Weil ich nicht riskieren will, dass mitten im Geturtel ein lattenstrammer Matze furzend durch den vermüllten Flur schlurft, habe ich im feinen Hotel »Hafen Hamburg« ein Zimmer mit Elbblick genommen (300 Piepen), Champagner (60 Euro) und Rosen (60 Euro) auffahren lassen. Immerhin hat Elke beim Abräumen sämtlicher Konten tatsächlich meinen Bausparvertrag übersehen, für den die Firma die Beiträge zahlt, und die 11 000 Euro, die darauf lagen, befinden sich jetzt sicher auf meinem neuen Girokonto. Außerdem hole ich Elisa am Flughafen ab und der Dienst-Benz scheint ihre Bedenken endgültig zu zerstreuen. Eigentlich wollten wir noch essen gehen, doch mein Verlangen nach Haut ist größer und wir landen schnurstracks in der Kiste. Ich bin sehr enttäuscht, denn das Vögeln ist nicht mal unterer Durchschnitt, Elisa will es schnell und hart, blasen tut sie auch nicht, das Ganze entbehrt jeglicher Erotik. Für mich ist sie einfach nur das erstbeste Paar Frauenbeine, zwischen denen ich mich abreagieren kann, ich gerate erst außer Atem, dann ins Schwitzen, danach trinken wir Champagner und das Essen verlegen wir aufs Zimmer.
    Am nächsten Morgen beim Frühstück mit Elbblick zeigt mir Elisa ein Foto ihres Sohnes und sieht sich die Bilder von Lisa und Lars an. »Wie alt sind die?«, fragt sie, und

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