Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)
sich vor Vergnügen auf die Schenkel. »Können wir das belegen? Kontoauszüge?« Als ich nicke, reibt er sich vergnügt die Hände: »Glasklarer Verwirkungstatbestand! Wenn ein Unterhaltsberechtigter die wirtschaftlichen Interessen des Unterhaltsverpflichteten verletzt, ist er raus. Null Unterhalt! Das fliegt ihr vor Gericht um die Ohren, und zwar mit so einem Knall!«, wobei er die flache Hand auf den Tisch haut und vergnügt in sich hineinwiehert.
»Wollen Sie ihr das nicht mal schreiben?«, frage ich hoffnungsvoll. »Zum Beispiel als Antwort auf die letzten Forderungen?«
Da lacht er: »Quatsch. Damit kommen wir frühestens vor Gericht, und Sie werden eine Menge Spaß haben, wenn Sie dabei das Gesicht Ihrer Frau beobachten.«
Dann kneift er die Augen zusammen. »Warum reichen nicht Sie, Herr Andersson, die Scheidung ein? Sollten Sie eigentlich machen, so wie ich die Lage sehe.«
Ich gucke betreten und murmele: »Wegen der Kinder.« Aber er weiß die Wahrheit so gut wie ich, und die lautet: weil ich Schiss habe vor dem ganzen Scheiß, der da auf mich zukommen wird.
»Na ja«, meint er tröstend, »wir werden auch so mit der Sache klarkommen. Und irgendwann werden Sie schon genügend Mumm aufbringen. Hat schließlich noch jeder von uns geschafft.«
Für den Anfang hat er einen schönen Vorschlag, mit dem er die Reaktionen der Gegenseite austesten will. Ich sollte doch, ohne aufs Ultimatum zu reagieren, einfach mal den Unterhalt kürzen, sagen wir um 500 auf ab sofort nur noch 2000 Euro.
»Und diesen Quatsch mit den 500 Euro Nebenkosten extra«, sagt er, »den zahlen Sie auch nicht mehr. Wer wärmt sich denn den Arsch an der Heizung? Sie oder sie?«
Als ich zweifelnd vor mich hinsinniere, prophezeit er mir: »Ihre Frau wird meckern. Aber ich würde mich wundern, wenn sie was macht. Dann müsste sie Unterhaltsklage einreichen, auf die wir mit Scheidungsklage reagieren, und sie wär schön blöd, wenn sie es täte.«
Also spare ich weitere 1000 Euro im Monat, was mich endgültig aller Sorgen entledigt. In der Folge bekomme ich eine schriftliche Aufforderung von Elkes Anwältin, meine Einkommensverhältnisse offenzulegen. In seiner Antwort schreibt mein Cowboyanwalt, dass wir den Teufel tun werden, sie könne ja endlich ihre Klage einreichen, danach höre ich in dieser Angelegenheit kein Wort mehr.
Ist schon so, dass es eine Art Gerechtigkeit gibt. Man darf bloß nicht darauf hoffen, sie in Wattehandschuhen zu fassen zu kriegen.
Aber erst mal hat mich ohnehin mein kubanisches Model Maria zu fassen gekriegt, und zwar gründlich. Ich habe meine gesamte verfluchte Reservebank aufgelöst, auch Yvonne nach vier weiteren Treffen nicht mehr den Arsch verhauen, obwohl ich anfing, Gefallen daran zu finden, und alles bloß, weil Maria so ein unglaublich leckerer Hüpfer von 26 Jahren ist. Ich bin nicht direkt verliebt, Gott bewahre, aber Marias kaffeebraune Beine in weißen Stiefeln, halterlosen weißen Strümpfen und sonst nichts, ihr karibisches Temperament im Bett, ihr umwerfend hübsches Gesicht, ihre Vorliebe für Sex, bei dem es vor allen Dingen ich gut haben soll, all das macht sie im Vergleich zu den anderen Mädels konkurrenzlos und in mir verblasst der Wunsch nach weiterer Vielweiberei. Dabei ist Schlussmachen nicht eben meine Lieblingsbeschäftigung. Susi ist dann auch ziemlich verzweifelt, sie sieht verheult nicht sehr hübsch aus mit der rot verschwollenen Nase, und am liebsten würde ich sagen: »Komm, war nur Spaß, schmier mir ein paar Stullen und alles bleibt, wie es ist.«
Auch Doris rollen ein paar Tränchen aus dem Augenwinkel und ich komme mir vor wie ein Schuft, sie hatte tatsächlich fest mit einer gemeinsamen Zukunft geplant und sich sogar schon in Hamburg nach einer Stelle umgesehen.
Da ist mir der Abschied von Valerija lieber, sie beschimpft mich voller Wut und Leidenschaft und fällt am Ende noch einmal über mich her. Inzwischen weiß ich ja, dass ich ihr beim Vögeln den Mund zuhalten muss, daher beißt sie mich beim Abschiedssex mächtig in den Handballen. Als sie geht, schüttelt sie fassungslos den Kopf und schreit mich zornig an: »Und dabei bist du nicht mal hübsch, du Scheißkerl!«
Nur bei Yvonne schaffe ich es, die ganze Angelegenheit ohne größere Verstimmungen und per Mail abzuwickeln, aber wahrscheinlich ist ihr inzwischen eh aufgegangen, dass ich kein echter Dom bin, sondern nur eine Art Handschellenhochstapler, und vielleicht war ihr auch die Fahrerei aus Jena mit der
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