Warum ausgerechnet Du
sie zutiefst.
Nein, es ist nur rein körperliche Lust, nichts anderes, sagte sie sich und wandte sich rasch vom Fenster ab. Aber dann rannte sie hinaus, denn plötzlich glaubte sie, es nicht mehr aushalten zu können, wenn sie ihn nicht sofort berührte.
„Gil!” rief Suzy und winkte, während sie auf das Gatter zurannte.
Gil, der gerade dabei war, seinem Pferd das Zaumzeug abzunehmen, blickte auf. Ein breites Lächeln huschte über sein Gesicht. Er hängte das Zaumzeug über den Zaun, schloss das Gatter hinter sich und breitete die Arme aus.
Suzy warf sich hinein und lachte hell auf, als er sie hochhob und an seine Brust drückte.
Sie lehnte sich in seinen Armen zurück und blickte auf ihn hinab. Dann konnte sie einfach nicht anders, und sie nahm ihm den Hut ab, warf ihn zur Seite und. küsste ihn.
„Hey”, sagte er. „Was ist los mit dir?”
Zärtlich kämmte sie mit den Fingern durch sein Haar. „Ich habe dich vermisst.”
„Zum Teufel auch”, murmelte Gil, und seine Augen blitzten.
„Vielleicht sollte ich dich öfter allein lassen.”
Sie setzte einen Furcht einflößenden Blick auf. „Wag es, Cowboy”, sagte sie. „Am Ende findest du dich an mein Bett gefesselt wieder.”
Er drückte sie noch fester an sich. „Das klingt ja von Sekunde zu Sekunde besser.”
Suzy lachte und küsste ihn noch einmal. „Hast du Hunger?”
„Nach dir? Immer!”
Sie drückte sich von seinen Schultern ab, damit er sie losließ.
„Ich rede vom Essen.”
Gil stellte sie auf die Füße. „Du hast für uns gekocht?” Er legte den Arm um ihre Schultern, als sie zum Haus gingen. „Was gibt’s denn Leckeres?”
„Rindfleisch mit Pilzrahmsauce, grünen Bohnen und gerösteten Zwiebeln. Mehr habe ich nicht zusammenbekommen.” Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick. „Deine Speisekammer bietet einen jämmerlichen Anblick.”
„Ich bin nicht oft genug hier. Es lohnt sich nicht, Vorräte anzulegen.”
Suzy richtete den Blick auf das weite Grasland und die sanft ansteigenden Hügel in der Ferne. Sie legte den Arm um Gils Taille.
„Ich verstehe nicht, wie du es aushältst, so oft von hier weg zu sein”, sagte sie. „Wenn das mein Haus wäre …”
Gil blieb abrupt stehen.
„Was ist?” fragte sie und folgte seinem Blick.
„Da kommt jemand.”
Im selben Moment sah auch Suzy den Wagen über die Anhöhe kommen. Sie trat von Gil weg. „Wer ist das?”
Blinzelnd versuchte er, das Nummernschild zu erkennen, und fluchte dann. „Es ist Skinner.”
Suzy fuhr herum und starrte Gil mit weit aufgerissenen Augen an. „Paul Skinner? Der Reporter?”
Gil stützte die Hände in die Hüften und schob die Brauen zusammen. „Ja.”
Suzy machte auf dem Absatz kehrt und wollte ins Haus rennen, aber Gil hielt sie fest.
„Zu spät”, sagte er. „Er hat uns schon gesehen.”
Aber Suzy riss sich los und floh.
Gil wollte ihr nachrennen, ließ es dann aber bleiben, um die Ankunft des Reporters abzuwarten.
Skinner hielt an und stieg aus. „Hallo, Governor.”
„Mr. Skinner.” Gil erwiderte die Begrüßung, jedoch nicht das Lächeln, das der andere aufsetzte. „Was bringt Sie hierher?”
„Hab vorhin in der Gouverneursvilla vorbeigeschaut. Dort sagte man mir, Sie seien übers Wochenende nicht in der Stadt.
Da hab ich zwei und zwei zusammengezählt und mir gesagt, dass Sie wahrscheinlich auf Ihrer Ranch sind.”
„Hierher komme ich normalerweise, wenn ich ausspannen will. Das ist kein Geheimnis.”
Gils Wink mit dem Zaunpfahl verhallte ungehört.
Skinner schob die Hände in die Taschen und wippte auf den Absätzen, während er sich ungeniert umblickte. „Nett haben Sie’s hier.”
Gil presste die Kiefer aufeinander und versuchte, ruhig zu bleiben. Er wusste, es hatte keinen Sinn, sich mit dem Reporter anzulegen. „Das finde ich auch. Kann ich Ihnen helfen? Suchen Sie etwas Bestimmtes?” fragte er, in der Hoffung, die Sache schnell hinter sich zu bringen.
„Nicht direkt. Wollte nur mal einen Blick auf den Ort werfen, wo der Gouverneur von Texas seine Freizeit verbringt. Dachte, ich mache vielleicht eine nette kleine Artikelserie zu dem Thema.” Skinners Blick wanderte zum Haus, verharrte einen Moment und richtete sich dann auf Gil.
Skinner hob fragend eine Augenbraue und meinte daraufhin wie beiläufig, dabei konnte er seine Neugier kaum bremsen:
„Scheint so, als ob ich Ihren Gast verscheucht hätte. Hoffentlich habe ich nicht gestört.”
Er hatte Suzy also tatsächlich gesehen und
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