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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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hoffte nun auf eine Erklärung für ihr hastiges Verschwinden. Gil schüttelte den Kopf. „Nein. Gar nicht.” Er legte dem Reporter freundschaftlich den Arm um die Schulter und schlenderte mit ihm langsam zurück zu seinem Wagen. „Diese Artikelserie, von der Sie sprachen, klingt ziemlich interessant. Ich schätze, ich werde eine Grillparty mit Besichtigungstour veranstalten und die Presse dazu einladen.”
    Sie waren bei Skinners Wagen angekommen, und Gil fasste um Skinner herum und öffnete die Fahrertür. „Ich werde persönlich dafür sorgen, dass Sie eine Einladung bekommen”, fügte er mit einem vertraulichen Augenzwinkern hinzu. Er wartete, bis Skinner eingestiegen war, warf die Tür hinter ihm zu und streckte dann den Kopf durchs Fenster. „Übrigens, Mr. Skinner”, sagte er.
    „In dieser Gegend bedeutet ein geschlossenes Gatter so viel wie in der Stadt eine geschlossene Haustür. Wenn man es unerlaubt passiert, muss man damit rechnen, eine Kugel in den Hintern zu bekommen.”
    Sichtlich missmutig wegen dieser Bemerkung, fischte Skinner in seiner Jackentasche nach dem Wagenschlüssel. „Tja, ich werd dran denken.”
    Gil richtete sich auf und schlug lässig aufs Wagendach. „Tun Sie das.” Er trat zurück. „Und passen Sie auf, dass Ihnen keins von diesen Gürteltieren unter die Räder kommt. Die Viecher meinen offenbar, die Straßen wurden extra für sie gemacht.”
    Skinner legte so heftig den ersten Gang ein, dass das Getriebe krachte. „Danke für den Tipp”, brummte er.
    Gil sah ihm nach, bis er über die Anhöhe verschwunden war, dann ging er zum Haus.
    Als er in die Küche trat, stand Suzy an der Spüle und hatte die Arme bis über die Ellbogen im Schaum. Ihre Bewegungen waren ganz hektisch, offenbar war sie äußerst ungehalten wegen des Reporters.
    Gil trat hinter sie und legte die Arme um ihre Taille. „Keine Sorge. Er ist wieder weg.”
    Sie fuhr herum, und zu Gils Erstaunen glänzten ihre Augen von Tränen. „Du hast es versprochen”, sagte sie vorwurfsvoll und entzog sich seiner Umarmung. Suzy machte ein paar Schritte von ihm weg. „Du hast gesagt, die Medien würden niemals herausfinden, wo wir sind. Vertrau mir, hast du gesagt!” Sie warf die Hände in die Luft. „Und ich Idiotin habe es getan!”
    „Suzy…”
    Sie hielt abwehrend die Hand hoch, als er auf sie zugehen wollte. „Nein, nicht. Fass mich nicht an. Nie wieder. Ich will nach Hause.”
    Gil blieb stehen und rang um seine Selbstbeherrschung. Denn er wusste, Suzy würde wie ein in die Enge getriebenes Fohlen um sich treten, wenn er jetzt auch nur die geringste Bewegung machte. Also blieb er stehen und wartete ab, bis ihr Atem sich ein wenig beruhigt hatte und ihre Hände nicht mehr ganz so sehr zitterten.
    Plötzlich ließ sie sich auf den Boden sinken und vergrub schluchzend das Gesicht in den Händen.
    Jetzt ging er zu ihr. Er kniete sich neben sie und nahm sie in die Arme. Sie leistete keinen Widerstand, mehr noch, sie schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge und klammerte sich mit einer Verzweiflung an ihn, die ihn vergebens nach tröstenden Worten suchen ließ.
    Deshalb versuchte er es mit Zärtlichkeit. Er hielt sie so lange, bis das Schluchzen aufhörte und sie nicht mehr ganz so heftig zitterte. Dann drückte er sie an sich. „Es tut mir so Leid, Suzy”, murmelte er und küsste sie aufs Haar. „So schrecklich Leid.”
    Immer noch zitternd, holte sie Luft und löste sich aus seiner Umarmung. „Nein, mir tut es Leid. Es war ja nicht deine Schuld.
    Ich hätte dir keine Vorwürfe machen dürfen. Ich war nur einfach außer mir vor Wut.”
    Gil hob mit dem Finger ihr Kinn an und schaute ihr ins Gesicht. „Du verzeihst mir also?”
    Sie lächelte unter Tränen und legte eine Hand auf seine Wange. „Ja, ich verzeihe dir. Aber ich will trotzdem nach Hause. Ich hätte gar nicht erst hierher kommen dürfen.”
    Er legte seine Hand auf ihre. „Warum, Suzy? Erklär es mir, warum?”
    Suzy sah Gil in die Augen. Und plötzlich wusste sie, was sie noch mehr fürchtete als den Verlust ihrer Privatsphäre, um die sie so hart gekämpft hatte. Am allermeisten hatte sie Angst vor Gils Reaktion. Deshalb brachte sie jetzt auch kein Wort heraus.
    Ob es ihn sehr schockieren würde zu hören, wer ihr Vater war?
    Würde die Verwirrung in seinem Blick einem Ausdruck von Ekel und Widerwillen weichen? Würde er sich angewidert von ihr abwenden? Würde er sie nach Hause bringen und sie nie mehr wieder sehen wollen? Oder,

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