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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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nichts mehr anhaben.”
    Gil rollte sich zur Seite, so dass er neben Suzy lag, und legte den Arm um ihre Taille. „Wir können sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Glaub mir, gemeinsam können wir das.”
    Suzy glaubte ihm. Verflixt, dachte sie, ich glaube ihm tatsächlich. Mit ihm zusammen wollte sie diese Herausforderung annehmen. Ja, sie wollte es tun. Aber sie durfte es nicht tun. Nicht, solange auch ihre Mutter davon betroffen wäre. Sie musste wenigstens erst mit ihr darüber sprechen, um sie vorzuwarnen.
    „Ich muss vorher mit meiner Mutter reden.” Sie sah Gil in die Augen. „Sie werden ihren Namen ohne Skrupel mit in den Dreck ziehen. Das will ich ihr nicht antun. Nicht, ohne wenigstens vorher mit ihr gesprochen zu haben.”
    Er zog ihren Kopf zu sich heran und drückte einen KUSS auf ihr Haar. „Dann sprich mit ihr. Am Besten gleich morgen früh.
    Ich komme mit, wenn du willst.”
    Suzy schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Nein, das muss ich allein tun.”

7. KAPITEL
    Suzy schlief, an Gils Seite geschmiegt, und wurde erst wieder kurz vor Morgengrauen wach, als er aufstand.
    Schließlich musste er weg sein, bevor die Nachbarn aufwachten! Sie stand ebenfalls auf und öffnete die Haustür gerade weit genug, dass er hindurchschlüpfen konnte.
    Draußen drehte er sich noch einmal um. Er legte einen Finger auf seine Lippen, dann auf ihre und streichelte dann ihre Wange mit dem Daumen. Seine Zärtlichkeit rührte Suzy auf eine Weise, wie sie es nie zuvor erlebt hatte.
    „Ruf mich an”, flüsterte er.
    Und dann war er fort. Er joggte die Straße hinunter und verschwand in der Dämmerung. Suzy schloss die Tür, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und ließ es zu, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten. Oh, sie liebte ihn. Das wurde ihr erst jetzt richtig klar, und die Erkenntnis schmerzte fast.
    Und weil sie Gil liebte, würde sie ihre Mutter bitten müssen, noch einmal all dieses Leid durchzumachen. Denn wenn Gil und sie zusammenblieben, würde sich bestimmt nicht verhindern lassen, dass die Medien alles wieder aufrollten.
    Um das Gespräch rasch hinter sich zu bringen, beeilte sie sich mit Duschen und Anziehen und verließ das Haus. Innerhalb von zwanzig Minuten hatte sie das Haus ihrer Mutter erreicht. Sie parkte in der Einfahrt, stieg jedoch nicht gleich aus, sondern betrachtete nachdenklich das Haus, in dem sie mit ihrer Mutter dreizehn Jahre lang gelebt hatte.
    Trotz der Morgensonne, die alles mit einem freundlichen, goldenen Licht überzog, wirkte es irgendwie heruntergekommen, fast als sei es unbewohnt. Welch ein Kontrast zu dem Leben, das ihre Mutter vor ihrer Scheidung geführt hatte!
    Damals hatte sie in einer großen, elegant eingerichteten Villa in Dallas gelebt, mit ihren Schränken voller Designerkleider und einem riesigen Freundeskreis, so dass sie fast jeden Tag Besuch gehabt hatte.
    Und jetzt das, dachte Suzy traurig: Ein schäbiges Haus in einer schäbigen Gegend; Kleider aus dem Versandhaus, weil sie aus Angst, von jemandem erkannt zu werden, niemals einkaufen ging; und außer ihrer Tochter gab es niemanden, der ihr in ihrer Einsamkeit beistand.
    Der Reverend hatte mit seiner Treulosigkeit Sarah Swain alles genommen, was ihr lieb und teuer gewesen war, und au
    ßerdem noch ihr emotionales Gleichgewicht.
    Und jetzt war sie, Suzy, gekommen, um ihr beizubringen, dass sie alles noch einmal von vorne durchleiden müsse.
    Suzy wählte jedes Wort mit Bedacht. Sie wusste, sie durfte nicht mit der Tür ins Haus fallen, wenn sie nicht riskieren wollte, dass ihre Mutter in einen Zustand der Erstarrung fiel.
    Sie begrüßte sie wie immer mit einem KUSS auf ihre bleiche Wange und der Frage, wie es ihr gehe und was sie alles unternommen habe seit ihrem letzten Besuch. Erst als sie zusammen am Küchentisch saßen und jede eine Tasse Tee vor sich hatte, brachte sie die Rede auf Gil.
    „Ich habe jemanden kennen gelernt, Mom.”
    „Das ist schön, mein Liebes”, erwiderte Sarah mechanisch und rührte geistesabwesend in ihrer Tasse.
    Ihre Mutter hatte zwar geantwortet, aber Suzy wusste genau, dass sie nicht wirklich zugehört hatte.
    Sie legte die Hand auf ihre, damit Sarah aufhörte zu rühren. „Mom”, wiederholte sie. „Ich habe jemanden kennen gelernt.”
    Sarah blickte auf. „Du meinst, einen Mann?”
    Suzy nickte lächelnd. Ihre Lippen zitterten. „Ja. Einen wunderbaren Mann.”
    „Das hast du bis jetzt noch von keinem gesagt. Ist es etwas Ernstes?”
    Suzy zögerte. Sie war es

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