Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
hinter eine Reihe von Autos und drückte mich an die Mauer des Drive-Thru. Leider meldete sich durch die heftige Bewegung mein Brechreiz zurück, und so kotzte ich, was das Zeug hielt, bis nur noch Gallensaft kam. Meine Tränen schienen allerdings immer noch nicht aufgebraucht zu sein. Und als ich gerade dachte, mein Leben sei auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt, geschah etwas Wundersames– es ging noch tiefer.
Mein Körper wurde unsanft gegen die Mauer in meinem Rücken gerammt. Starr vor Schreck griff ich nach Daves Arm, während sich seine Hände um meinen Hals schlossen und sein Gesicht mir bedrohlich nahe kam.
» Du solltest deine Nase nicht in die Angelegenheiten anderer Leute stecken, Jack!«
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wünschte, ich hätte noch ein bisschen Kotze übrig, um sie ihm ins Gesicht zu spucken.
» Wenn du irgendjemand auch nur ein Sterbenswörtchen sagst, dann garantiere ich dir, dass du mit Glanz und Gloria durch sämtliche Prüfungen rasselst, und ich werde dafür sorgen, dass du an der Schule keine einzige fröhliche Sekunde mehr hast. Hast du mich verstanden, Jack?« Er stieß seine Worte mit so abgrundtiefer Bosheit aus, wie ich es bei ihm nie für möglich gehalten hätte.
Nur zu, wollte ich ihm in Clint-Eastwood-Manier entgegnen, da in mir sowieso keine Fröhlichkeit mehr war, die er mir hätte nehmen können. Wo nichts ist, gibt’s auch nichts zu holen. Doch leider brachte ich kein Wort heraus, als seine Daumen meinen Kehlkopf eindrückten. Ich starrte in die Augen des Mannes, der mir soeben alles genommen hatte. So viele Ziele hatte ich für das Ende dieser Woche vor Augen gehabt, und binnen weniger Sekunden hatte er alle zerstört. Da gingen sie hin, meine guten Noten. Und der Traum, Eleanor könnte meine Freundin werden, zerplatzte wie eine Seifenblase.
Doch gab es ein Ziel, das er mir noch nicht genommen hatte. Eine klitzekleine Sache, die in meinem Herzen glimmte wie ein Notlicht, das meine Seele am Leben hielt. Als sich sein Griff um meine Kehle lockerte, sah ich ihm direkt in die Augen, holte tief Luft und krächzte ihm mit einem innigen Triumphgefühl entgegen: » Zauberknödel laufen Amok.«
Die Arbeit dieser Woche war doch nicht völlig vergeblich gewesen.
Dave starrte mich an, ohne zu wissen, wie er darauf reagieren sollte… und dann tat er dies.
Sein Kopf schnellte mit einer Geschwindigkeit nach vorn, die mir keine Möglichkeit zum Ausweichen ließ. Als seine Stirn mit meiner Nase kollidierte, gab sie ein Knacken von sich, das mir durch den Schädel schoss. Mein Hinterkopf krachte gegen die Mauer, worauf der Schmerz durch mein Hirn schnitt wie ein eiskalter Dolch. Brennende Tränen füllten meine Augen, die ich nicht länger offen halten konnte. Ich spürte warmes Blut über mein Kinn laufen. Es schmeckte nach salzigem Eisen. Ich hustete gewaltig und rang nach Luft. Blut schoss aus meiner Nase und lief mir zugleich die Kehle hinunter. Bei jedem Atemversuch fürchtete ich, an meinem eigenen Blut zu ersticken. Ich war völlig hilflos. Mein eigenes Nasenblut würde mir den Garaus machen.
Dann tat Dave etwas, das mir wahrscheinlich das Leben rettete. Er packte mich an den Schultern und stieß mir ein Knie in die Eier. Meine Augen waren immer noch geschlossen, doch konnte ich hören, was geschah. Ein riesiger Schwall von Blut schoss aus meinem Mund direkt in Daves Gesicht und vermutlich sogar in seinen Mund, da plötzlich auch er heftig Blut spuckte. Fast genauso gut wie eine Ladung Kotze! Ich beugte mich vor und stützte die Hände auf die Knie, was dem Großteil meines Blutes erlaubte, aus meiner Nase zu laufen, wodurch ich wieder frei atmen konnte (das war das lebensrettende Detail). Ich atmete immer noch stoßweise, während ich blind weiteres Blut hervorwürgte und auf den regennassen Asphalt spie. Ich war am Leben. Spürte nicht den geringsten Schmerz in meinen Eiern. Noch nicht. Der kam später. Daves eigenes Prusten und Keuchen wurde allmählich leiser, während er in Richtung seines Wagens verschwand. Dann nahm ich wahr, wie sich aus der entgegengesetzten Richtung rasche Schritte näherten.
Bitte lass es nicht den Checker sein!, flehte ich zu jedem Gott, der mir gerade zuhören mochte. Ich ertrage maximal drei Angriffe am Tag. Für so was muss es doch irgendein Limit geben.
Immer noch unfähig, meine Augen zu öffnen, und jetzt auch noch unfähig, aufzustehen (weil meine Eier so wehtaten, dass ich das Gefühl hatte, sie würden
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