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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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das erklären.
    Alles beginnt mit einer zufälligen Entscheidung von Connie, wenn es darum geht, die Gruppenführer zu benennen. Connie wählt nämlich die Mannschaftskapitäne aus, die sich dann ihre Mitspieler aussuchen – wie beim Fußball. Allerdings habe ich inzwischen messerscharf erkannt, dass Connies » zufällige« Entscheidungen doch nicht so zufällig sind, wie anfangs gedacht, oh nein! Ich habe den Code geknackt und die Muster erkannt, die ihren Entscheidungen zugrunde liegen – sie sind nämlich gar nicht zufällig, sondern richten sich nach dem Alphabet, und zwar in umgekehrter Reihenfolge! Die beiden Gruppenführer werden heute also rein » zufällig« Chris White und … lass mich kurz nachdenken … Alice White sein! (Die beiden sind übrigens nicht miteinander verwandt, obwohl die Vielzahl der ähnlichen Nachnamen in unserem Theaterkurs doch auf inzestuöse Verstrickungen hinweisen könnten – zwei Mal White, einmal Whiting, einmal Whitely.) Nach der Improvisationsübung des heutigen Tages scheint es auf der Hand zu liegen, dass Alice Eleanor und mich in ihr Team berufen wird, also Eleanor auf jeden Fall (obwohl die beiden außerhalb des Kurses kein Wort miteinander reden, scheinen sie sich doch gegenseitig zu respektieren). Als ich heute Morgen meinen Plan ausheckte, konnte ich das natürlich noch nicht wissen, und selbst wenn ich es gewusst hätte, wäre ich viel zu paranoid, um anzunehmen, irgendjemand könnte mich für irgendetwas auswählen. Deswegen habe ich Alice heute Morgen angesprochen und ihr gesagt, dass, sollte sie zufällig zum Gruppenführer bestimmt werden, es mir eine Ehre wäre, ihrem Team anzugehören. Ich hoffte einfach darauf, dass es so kommen und sie sich auch für Eleanor entscheiden würde.
    Was bin ich doch für ein listiger schlauer Fuchs.
    Jetzt sitzen wir also auf dem Fußboden/auf der Bühne und warten darauf, dass Connie mit ihrem Papierkram fertig wird. Alle quatschen munter miteinander, abgesehen von mir, weil ich…
    Was hat er gerade gesagt?
    » Was hast du gerade gesagt?«, fragt Alice Andy Gay Clay.
    » Anscheinend…«, flüstert er mit übertriebener Betonung, während er eine Hand um seinen speckigen Mund mit dem Ziegenbärtchen wölbt und sich die Lippen leckt, » will sie diesmal mit allen zusammen proben!« Seine Augen sind vor Aufregung riesengroß.
    Was? Mit allen zusammen? Das darf doch nicht wahr sein! Das geht nicht! Wir müssen unbedingt in kleineren Gruppen proben. Nur in kleinen Gruppen fasst man Vertrauen zueinander…
    » Wir müssen uns vertrauen.«
    Verdammt. Ich glaube, ich habe das gerade laut gesagt.
    » Ich hab nicht mit dir geredet.«
    Andy Clay sieht mich zurechtweisend an. Alle anderen wahrscheinlich auch.
    Tu so, als sei nichts geschehen. Kopf runter und schreiben, schreiben, schreiben!
    » Was war denn das?«, fragt jemand hinter mir.
    » Okay, alle mal zuhören!«, ruft Connie. (Puh! Von einer Lesbe gerettet.) Sie stapft um uns herum und reibt sich die Hände. » Wir wenden uns nun dem künstlerischen Prozess zu.« Sie verkündet die letzten beiden Worte in solch übertriebener Schauspielerdiktion, das man förmlich die Spucke auf ihrer Zunge hört. » Doch diesmal werden wir es ein bisschen anders machen als sonst.«
    Nein… sag jetzt nicht, dass Andy recht hat. Sag nicht, dass wir keine Gruppen bilden! Bitte nicht!
    » Wir werden uns diesmal nicht in zwei Gruppen aufteilen…«
    SCHEISSE ! Mist! Verdammt verdammt verdammt!
    Andy Clay dreht sich zu Alice um und zieht in eitler Selbstgefälligkeit die Brauen hoch.
    Verpiss dich!
    » … sondern es stattdessen mit einer Übungsform probieren…«
    Von Vorfreude nahezu überwältigt, klatscht Andy lautlos in die Hände.
    » … die ein wenig mehr… Vertrauen schafft.«
    Alle drehen sich zu mir um, als wäre ich ein Magier, einer von diesen übersinnlichen Typen, die Gedanken lesen können.
    Connie fährt fort : » Wir werden uns heute also in drei Gruppen aufteilen.«
    Was? Nein… JA ! JAAA ! Das ist ja noch viel besser! Das macht fünf, sechs Leute pro Gruppe. Mehr Vertrautheit geht nicht!
    » Und die Gruppenführer werden sein…«
    Oh Gott, und wenn ich mich geirrt habe? Wenn sie die Gruppenführer doch nach dem Zufallsprinzip auswählt? Ich glaub, mir wird übel.
    » Alice White!«
    JA ! JA ! JAAA !!! Connie, du bist genial.
    » Eleanor Wade!«
    Was? Nein. NEIN ! NEIIIN ! Was habe ich…
    » … und Jack Samsonite!«
    Ich…
    Ich…
    Ich…
    Ich bin erledigt.

(Immer noch) 3 .

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