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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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Garaus zu machen. Und da mich vermutlich schon eine Achtklässlerin krankenhausreif schlagen könnte, würde ein Träger des schwarzen Gürtels mein Gesicht im Handumdrehen zu Brei hauen. Und wenn nun der Checker…
    Wenn der Checker mich für einen knallharten Straßenkämpfer hielt, dann würde er es nicht bei ein, zwei Haken bewenden lassen… dann würde er mit voller Wucht auf mich einschlagen! Die Sache, die mich bisher geschützt hatte, konnte schon bald meinen Tod bedeuten!

Immer noch 2 . Stunde
Immer noch kein Unterricht
(Dafür eine Lektion in Überlebenstraining)
    Als ich am Sportplatz um die Ecke bog, bot sich mir sofort der vertraute Anblick eines Haufens schwarz gekleideter Hippies, die im Schatten der kleinen Bäume, deren Namen/Spezies ich gern gewusst hätte, vor sich hin gammelten. Obwohl es brütend heiß war, trugen die meisten immer noch ihre schwarzen Jacken und pafften irgendwelche Glimmstängel. Aus einem Handy schepperten die Foo Fighters (Handymusik– vielleicht unterschieden sie sich weniger von den Kameraden, als ich dachte). Während ich näher kam, hoben sich zwei, drei Hände zu einem trägen Gruß– enthusiastischer kann man hier gar nicht begrüßt werden. Ein genuscheltes » Hallo« beschämte mich geradezu, schließlich verkehre ich ja auch mit einem ihrer eingeschworenen Feinde.
    Obwohl ich niemals für die eine oder andere Gang Partei ergriffen, sondern immer nur interessiert zugeschaut habe, wenn es zu einer Auseinandersetzung kam, ist es allgemein akzeptiert, dass ich den Metallern zuneige, und das scheint ihnen zu genügen. Dass sie sich die Mühe machen, mich auf die eine oder andere Art willkommen zu heißen, ist ein gutes Zeichen und bedeutet, dass sie mich nicht den Wölfen zum Fraß vorwerfen werden, sollte mich der Checker jemals ausfindig machen. Ich glaube, sie betrachten mich mehr als ihresgleichen als die » neue Generation« der Metaller, die eigentlich verkappte Indie-Popster-Punks sind und die meiste Zeit drüben am Zaun rumhängen, damit sie schnell abhauen können, wenn ein Lehrer auftaucht. Wir bezeichnen diese Jungs, die keine Eier in der Hose haben und deshalb auch nie in die wahre Metaller-Community aufgenommen werden, als » Zaunsteher«.
    Da die Metaller gerade ein intensives Gespräch führten und bestimmt nicht gestört werden wollten, ließ ich mich an ihrer Peripherie in das trockene Gras sinken, zückte mein Notizbuch und lauschte amüsiert ihrer erregten Diskussion über die richtige Art, aufs Klo zu gehen.
    » Wie soll’n das im Sitzen gehen, Alter? Die Klobrille ist doch im Weg!«
    » Quatsch! Ich meine, okay, wenn man so einen fetten Arsch wie du hat, aber eigentlich sind die Dinger so konstruiert, dass…«
    » Bullshit! Die Dinger sind so konstruiert, dass man auf ihnen sitzen und scheißen kann. Wenn du dir richtig den Arsch abwischen willst, musst du aufstehen!«
    Ich gab mir alle Mühe, mich nicht in ihre Diskussion hineinziehen zu lassen, doch ich konnte nicht widerstehen.
    » Was führt ihr hier eigentlich für beschissene Diskussionen?«, fragte ich unverblümt.
    » Richtig, Jack, bring’s auf den Punkt«, entgegnete ein Oberstufenschüler namens Dwight Rimple (ist bestimmt nicht sein richtiger Name, aber ich habe nie nachgefragt). »Also hör zu: Wenn du dir auf dem Klo den Arsch abwischst, stehst du dann auf oder bleibst du sitzen?«
    » Du stehst ja wohl auf!«
    » Du bleibst sitzen, oder?«
    Alle riefen wild durcheinander und versuchten, mir ihre Antwort in den Mund zu legen, ehe ich überhaupt richtig nachdenken konnte. Ich kam mir vor wie bei einer Fernsehshow, in der das Publikum nach der richtigen Antwort gefragt wird. In diesem Fall schien das Publikum (circa acht Leute) aus zwei gleich großen Parteien zu bestehen– fünfzig Prozent Sitzwischer und fünfzig Prozent Stehwischer.
    » Hey, lass ihn doch selbst antworten«, mahnte Dwight. » Also du stehst auf, stimmt’s?«
    Alle starrten mich an und saßen förmlich auf glühenden Kohlen, während sie auf die Antwort ihrer Millionenfrage warteten. Die Sache war mir ziemlich unangenehm. Schließlich waren auch Mädchen anwesend. Ziemlich hübsche sogar. Ich war nicht ganz sicher, ob ich hier den Schiedsrichter in so einer intimen Frage spielen wollte.
    » Komm schon. Jetzt hab dich nicht so!«
    » Ehrlich?«, fragte ich, als wollte ich sie vor meiner Antwort warnen.
    » Klar, ehrlich. Du stehst auf, stimmt’s?«
    » Also wenn ich ganz ehrlich bin…«, mir schauderte vor dem,

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