Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
Vom Netzwerk:
fragte ich, bereute jedoch meine Worte, weil Cole den Eindruck machte, als dächte er genau darüber nach. Mein ganzer Körper spannte sich an, in Erwartung des Schlages, der unausweichlich schien.
    » Ey, der Typ wird dir so den Arsch aufreißen«, knurrte Cole, als er an mir vorbeistürmte und mich gegen den nächsten Garderobenschrank drückte. Dann stürzte er durch den Notausgang und sprang die Stufen hinunter.
    Von einem auf den anderen Moment kehrte die Angst zurück. Ich hatte das furchtbare Gefühl, als würde Cole nun alles in seiner Macht Stehende unternehmen, um dem Checker zu helfen, mir das Hirn rauszuprügeln. Ich beschloss, Zuflucht im Klassenzimmer zu suchen, doch als ich die Tür aufzog, sah ich sofort, wer da auf dem Lehrerpult saß. Connie. Ich sprang erschrocken zurück, so wie jemand, der gerade in sein Sandwich beißen will, aber im letzten Moment die Schnecke auf dem Salatblatt entdeckt.
    » Was soll das…?«
    Connie sollte doch Daves Literaturklasse übernehmen, nicht den Englischkurs.
    » Verdammter Mist!«
    Connie drehte sich zur Tür, um zu sehen, wer sich da herumtrieb, und ich sprang zur Seite, um nicht erkannt zu werden. Doch leider verlief mein Fluchtversuch anders als geplant. Als ich gegen den Garderobenschrank gedrückt worden war, hatte sich mein Rucksack an einem der Kleiderhaken verfangen, was zur Folge hatte, dass ich jetzt rein gar nicht vom Fleck kam. Connies und meine Augen bohrten sich ineinander. Der kleine Hamster, der das Laufrad in meinem Gehirn in Schwung hielt, bekam fast einen Herzinfarkt, als ich fieberhaft darüber nachdachte, ob ich meinen Rucksack befreien, das Klassenzimmer betreten und achtzig Minuten folternde Langweile auf mich nehmen sollte, oder ob es doch besser wäre, blindlings davonzurennen und mich den Konsequenzen später zu stellen.
    Vielleicht sind dies die letzten achtzig Minuten meines Lebens.
    Die Entscheidung war einfach. Ich wollte die entgegengesetzte Richtung von der urspünglich geplanten einschlagen. Auf diese Weise würde sich mein Rucksack von selbst vom Kleiderhaken lösen– dachte ich. Doch noch immer hing er fest. Er hatte sich nicht nur am Garderobenschrank verfangen, sondern darin. Bei meinem Aufprall war die Tür nach innen gedrückt worden, wodurch die Schnalle eines Riemens zufällig durch den Spalt gerutscht war und sich nun auf der Innenseite wie ein Anker verkeilt hatte. Es war völlig unmöglich, den Riemen wieder herauszuziehen. Ich befreite meine Arme aus den Schulterriemen, nahm den Rucksack in beide Hände und zog mit einem gewaltigen Ruck. Die gesamte Reihe der Garderobenschränke schwankte bedrohlich vor und zurück, aber der Rucksack steckte immer noch fest. Eine nähere Inspektion brachte ans Licht, dass die Plastikschnalle im Inneren des Garderobenschranks beschädigt war. Ein weiterer Ruck sollte genügen, um sie ganz auseinanderbrechen zu lassen. Ich stellte mich breitbeinig hin und zog mit aller Kraft. Es funktionierte! Die Schnalle brach ab und gab meinen Rucksack frei. Was allerdings die einzige gute Nachricht war. Voller Panik sah ich auf einmal, dass die komplette Reihe der Garderobenschränke wie in Zeitlupe nach vorne kippte– wie ein massiver Baum im Wald, der gerade gefällt worden war. Ich warf mich verzweifelt gegen die sich mir entgegenneigende Metallwand, um sie zurückzustoßen, doch sie war viel zu schwer. In diesem Moment öffnete sich die Tür des Klassenzimmers und Connie trat auf den Flur.
    » Oh Gott, was ist das?«, stieß sie in verständlicher Panik aus, als sie sah, dass ich kleiner Knirps im Begriff war, unter einem riesigen Metallmonstrum begraben zu werden.
    » Meine Tasche war eingeklemmt«, ächzte ich, » und dann… Hilfe!«
    Mit angewinkelten Beinen hatte ich es irgendwie geschafft, die Garderobenschränke in einem 45-Grad-Winkel zu halten, doch waren sie viel zu schwer, als dass ich sie hätte an die Wand zurückdrücken können. Stattdessen kamen sie Zentimeter um Zentimeter auf mich zu. Sobald ich meinen Widerstand aufgab, würden sie direkt auf meine Beine krachen. Dann hörte ich das ungute Geräusch einer rollenden Getränkedose, deren verräterisches Gluckern mir sofort signalisierte, dass sie ungefähr halb gefüllt sein musste und zudem direkt auf meinen Kopf zurollte.
    Es gab nichts, was ich tun konnte. Ich hatte weder eine Hand frei, um die Dose abzuwehren, noch konnte ich mich auch nur das kleinste bisschen zur Seite bewegen. Jetzt sah ich ihre runde Gestalt und rechnete

Weitere Kostenlose Bücher