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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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jeden Moment mit einer klebrigen, kalten Dusche. Doch statt über den oberen Rand der Garderobenschränke zu fliegen, blieb sie mit einem dumpfen Geräusch an der Kante hängen. Was die braune Flüssigkeit nicht daran hinderte, aus der Öffnung zu spritzen und mir wie ein großer, nasser Alien ins Gesicht zu springen. Ich warf meinen Kopf zurück… und konnte erstaunlicherweise einen größeren Schaden verhindern. Ein klein wenig schwappte gegen mein Kinn, das war alles. Ich warf einen Blick auf mein T-Shirt– sauber! Pech, Glück, Pech, Glück– sollte das jetzt bis zum Ende meines Lebens so weitergehen? Abgesehen von der Tatsache, dass meine Hände zitterten und ich Gefahr lief, mehr als ein bisschen zerquetscht zu werden, hätte es absolut noch schlimmer kommen können. Bis…
    » Hilfe!«, echote Connie, indem sie ins Klassenzimmer rief, statt mir selbst zur Hilfe zu eilen.
    Ich hörte, wie alle meine Mitschüler gleichzeitig aufsprangen und zur Tür liefen, um mich unter einer Wand von Garderobenschränken zittern zu sehen, umgeben von einer Pfütze, deren Farbe meiner Pisse nicht unähnlich sah. Ein kollektives Nach-Luft-Schnappen und Kichern brach sich erwartungsgemäß Bahn. Und als wäre das noch nicht demütigend genug, wurde meine Schande dadurch komplett gemacht, dass ausgerechnet Zack auf mich zustürmte!
    » Die sind zu schwer«, wollte ich ihm erklären, » wir brauchen mehr Leute.«
    Aber mehr Leute waren absolut nicht erforderlich, weil Zack die massive Reihe der Garderobenschränke schon im nächsten Moment an die mir gegenüberliegende Wand knallte, als sei es ein Kinderspiel.
    » Danke, Zack!«, sagte Connie und applaudierte. Dann tätschelte sie ihm den Rücken, während Zack heroisch ins Klassenzimmer zurückkehrte. Die anderen Kretins folgten ihm auf dem Fuße.
    » Danke, Zack«, rief ich ihm keuchend nach.
    » Wie ist denn das passiert, Jack? Alles okay mit dir?«
    Ja, es war alles okay mit mir. Ich zitterte am ganzen Körper, fühlte mich bis auf die Knochen blamiert und zu Tode erschöpft. Doch sonst war alles okay.
    » Mein Arm…«, stöhnte ich, einer spontanen Eingebung folgend, um mein Gesicht zu wahren. Zack konnte doch unmöglich so viel stärker als ich sein– falls ich mir nicht eine schwere Armverletzung zugezogen hatte! Ich umfasste mein Handgelenk und krümmte mich ein wenig zusammen. Ich kam mir wie ein Fünfjähriger vor, doch meine List machte sich in mehrfacher Hinsicht bezahlt.
    » Okay«, sagte Connie in einem Versuch, die Situation in den Griff zu bekommen. » Bist du in der Lage, selbst zur Schulkrankenschwester zu gehen, Jack, während ich die Klasse beruhige?«
    » Ja«, antwortete ich, eine Spur zu schnell.
    » Okay, mein Lieber, dann geh schon mal. Ich bin in fünf Minuten bei dir, ja?«
    » Ja.«
    Und weg war ich. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie so nett zu mir war. Sie hatte mich » mein Lieber« genannt! Ist das nicht irre? Dabei fühlte es sich total falsch an. Ich meine, im Theaterkurs sagte sie zwar auch immer » Meine Lieben« zu uns, aber jetzt hörte sich das irgendwie anders an, als wäre sie meine Mum oder so. Mein schlechtes Gewissen legte den Turbo ein, als ich mir vorstellte, wie sie zur Krankenstation eilen und von tiefer Sorge ergriffen würde, weil sie dort niemanden vorfand. Ich eilte also selbst dorthin und fand sie tatsächlich leer vor (was sie immer ist). Ich klebte eine Nachricht an die Tür– Connie, bin mit Jack zur Notaufnahme gefahren, sicherheitshalber – und setzte eine gekritzelte Nonsensunterschrift darunter. Damit war mein Gewissen wieder im Lot. Ich hatte die eine Lüge mit der zweiten wettgemacht– zweimal falsch ergibt einmal richtig!

2 . Stunde
Kein Englisch
    Die Flure waren verlassen, und ich schwebte in akuter Gefahr, von einem adleräugigen patrouillierenden Lehrer dabei erwischt zu werden, dass ich dem Unterricht fernblieb. Ich hastete so schnell ich konnte dem Sportplatz entgegen, wählte jedoch eine Route, auf der ich bestimmt nicht Connie über den Weg laufen würde. Ich hoffte, dass der Metallers Corner nicht ebenso verwaist wie die Flure war.
    Doch leider war der Sportplatz selbst nicht verlassen genug. Als ich beim Kunstbau um die Ecke bog und den Platz erreichte, erblickte ich drei Leute, die direkt neben der Weitsprunggrube saßen. Sie drehten sich um und sahen mich, ehe ich mich dezent verkrümeln konnte. Verdammt! Es waren Cole, Tim und Tampon, die auf halber Strecke zwischen mir und dem Metallers

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