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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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unterwegs zu sein, was meine Angst jedoch nur ein wenig lindert– solange die sich hier herumtreiben, ist irgendwas im Busch. Was zum Teufel machen die hier? Wollen sie mich im Auge behalten? Oder vielleicht… um Gottes willen… was ist das für ein Krach? Das hört sich an, als wären tausend Leute hierher unterwegs! Wie viele Leute hat der Checker denn mitgebracht? Ich bin tot. Ich bin mausetot. Die machen Hackfleisch aus mir.
    Um mich her ist es totenstill geworden. Alle lauschen der trampelnden Herde und den erregten Stimmen, die immer näher kommen.
    » Ihr Hosenscheißer!«, ruft Dwight den Achtklässlern hinterher, die über den Zaun geklettert sind und vor den anstürmenden Massen die Flucht ergriffen haben.
    » Pst!«, zischt jemand in Dwights Richtung. » Wer ist das?«
    » Mir doch egal«, brummt Dwight und zündet sich demonstrativ eine Zigarette an, um seinen Rebellenstatus zu unterstreichen.
    » Kunstkurs«, murmelt ein anderer. » Die waren letzte Woche auch schon hier. Suchen nach irgendeinem Scheißdreck, den sie zeichnen können.«
    Unnnnnnd … ausatmen.
    Es ist schon erstaunlich, wie dieser eine Satz, ausgesprochen von jemandem, den ich nicht mal kenne, mich vor einer Herzattacke bewahrt hat. Mein Puls beruhigt sich, meine Lunge nimmt erneut ihre Arbeit auf, und der Schweiß, der mir eben noch aus allen Poren schoss, zieht sich wieder zurück.
    Obwohl auch das Erscheinen des Kunstkurses nicht ideal ist, denn Kunstkurs = Lehrer, und Lehrer + Schwänzen = Nachsitzen/Strafarbeit. Ich muss zugeben, dass ein Sprung über den Zaun eine zunehmende Verlockung darstellt. Doch leider kann ich mich nicht dazu überwinden. Ich hab nicht mal die Eier, ein Pampenhamper zu sein.
    Wartet mal…
    Irgendwie klingt dieser Kurs nicht so, wie er sollte.
    » Das ist kein Kunstkurs«, murmle ich.
    » Warum?«, fragt einer von Dwights namenlosen Freunden.
    » Weil… darum!«
    Ich wollte schon » weil ich keine Mädchen höre« sagen, aber das war nicht nötig, weil der vermeintliche Kunstkurs in diesem Moment um die Ecke bog. Die Metaller stimmten einen Chor aus Shit - und Fuck -Rufen an.
    Shit! Und Fuck, na klar!
    Das sah nach Ärger aus.
    Nach echtem, fiesem, brutalem Ärger.

2 . Stunde
Besucher ( nicht von der angenehmen Sorte)
    Kameraden … jede Menge Kameraden. Mindestens zwanzig von der Sorte. An der Ecke blieben sie stehen und gaben ein seltsames Bild ab, da sie einerseits versuchten, einen unaufgeregten, lässigen Eindruck zu machen, andererseits aber erregt zu diskutieren schienen. Sie sahen immer wieder zu uns herüber, während sie irgendwas im Schilde führten. Aber was? Waren das Freunde vom Checker? Hatten Tim und Cole sie zu mir geführt? War der Checker bereits unter ihnen? Da ich sie nicht direkt anstarren wollte, warf ich immer wieder verstohlene Blicke zu ihnen hinüber. Sie schauten definitiv in meine Richtung, als wollten sie über etwas Klarheit gewinnen, was sich um mich herum abspielte. Irgendwas in meinem Bauch schien superschnell verdaut und an die Gedärme weitergeleitet zu werden. Ich spürte, wie sich bereits ein schrecklicher Durchfall den Weg bahnte. Ich hielt das nicht länger aus. Ich musste wissen, wen sie eigentlich ins Visier nahmen. Ich fasste mir ein Herz und riskierte einen unverhohlenen, direkten Blick in ihre Richtung.
    Shit! Einer von ihnen starrte zurück! Aber Moment mal… er nickte mir zu. Es war ganz klar ein Nicken! Und ein Nicken von einem dieser Kerle war wie die Umarmung eines wütenden Polizisten. Ein nickender Kamerad ist das Äußerste, was diese Jungs an Zuneigung mobilisieren können. Als würde man von der Queen zum Ritter geschlagen. Als würde man von den Bullen für unantastbar erklärt werden. Als hätte man nie wieder etwas zu befürchten. Als wäre man der Pate persönlich (hoffentlich nicht so wie Joe Pesci im Film). Man hatte mir zugenickt. Ich war in Sicherheit. Ich war unberührbar.
    Mein brodelnder Dünnschiss verfestigte sich ein wenig. Sie waren nicht wegen mir gekommen. Eine nähere Untersuchung ihrer Blicke bestätigte dies. Sie kundschafteten definitiv nichts in meiner näheren Umgebung aus. Sie schauten über mich hinweg. Ich bekam Blickkontakt zu weiteren Kameraden, und auch sie nickten mir zu, sogar diejenigen, die mich nicht ausstehen konnten. Ich war total baff. Warum taten die auf einmal so, als wäre ich ihnen sympathisch? Vielleicht hatte es damit zu tun, dass sie irgendwas nervös zu machen schien.
    Das ängstliche Fluchen der

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