Warum fällt das Schaf vom Baum? - Gedächtnistraining mit der Jugendweltmeisterin
wieder an diese Begriffe erinnern wollen, gehen Sie einfach in Gedanken die Routenpunkte wieder in derselben Reihenfolge ab und alle Begriffe werden wieder vor Ihrem geistigen Auge erscheinen.
Sicherlich werden Sie nun denken, dass der Zeitaufwand, Routen aufzustellen, um sich mit ihrer Hilfe weitere Informationen zu merken, viel zu groß ist. Aber das täuscht, wie Sie selbst feststellen werden, sobald Sie etwas Erfahrung mit dieser Technik haben. Der Einsatz der Routentechnik kann Ihnen das Leben in vielfacher Hinsicht wirklich erheblich erleichtern.
Um sich viele Dinge merken zu können, brauchen Sie natürlich auch sehr viele Routenpunkte. Man kann zwar die Routen immer wieder verwenden, aber nicht in kurzen Abständen. Denn dann besteht die Gefahr, dass Sie die abgelegten Bilder miteinander verwechseln.
Um das zu vermeiden, ist es auch möglich, neue Informationen mit den alten, bereits mit dem Routenpunkt verknüpften Daten zu verbinden. Aber das macht die Sache sehr kompliziert und ist eigentlich nur etwas in Notfällen für Fortgeschrittene. Sicherer ist es auf jeden Fall, genügend Routenpunkte zur Verfügung zu haben.
Wie Sie eine Route machen
Bevor Sie Ihre Routen festlegen und notieren, möchte ich Ihnen nun genauer erklären, was man beim Routen machen beachten muss. Die Ratschläge basieren auf meinen Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit mit über 2500 Routenpunkten gewonnen habe. Da jeder seine Routen jedoch auf eine andere Art und Weise entwickelt, werden Sie mit der Zeit für sich selbst herausfinden, wie Sie Ihre Routen am günstigsten anlegen.
Sicherlich denken Sie am Anfang, dass die einzelnen Routen nicht sehr lang sein müssen, da man sich ja doch nicht soviel hintereinander |95| merken kann. Doch mit etwas Übung werden Sie schnell Fortschritte machen und nach neuen Routenpunkten suchen. Daher sollten Ihre Routen von Anfang an nicht zu kurz sein, sondern meiner Erfahrung nach mindestens eine Länge von 40 Punkten haben.
Erstellen Sie eine Testroute
Erweitern Sie Ihre erste Route zu einer Testroute, mit der Sie prüfen, wie eng oder weit die Routenpunkte auseinander liegen müssen, damit Sie Ihre Bilder gut abspeichern können. Experimentieren Sie einfach ein bisschen herum. Denn wie ich aus Gesprächen weiß, ist hier die Bandbreite sehr groß. Bei manchen müssen die einzelnen Punkte extrem weit auseinander liegen; möglicherweise haben Sie dann aber die Schwierigkeit, genügend Routenpunkte zu finden. Anderen ist es lieber, dicht nebeneinander liegende Punkte zu wählen.
Als Anhaltspunkt hilft Ihnen vielleicht, auf keinen Fall mehr als drei Routenpunkte auf einen laufenden Meter auszuwählen. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie aus Versehen Punkte auslassen, was nicht ›im Sinne des Erfinders‹ ist. Denn irgendwann liegt auch dem besten Gehirn einfach zu viel nebeneinander und es hat keine Lust mehr und blockiert. Zumindest ist das meine Erfahrung.
Anlegen neuer Routen
Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über die Räumlichkeiten, bevor Sie eine Route machen wollen, egal ob in einer Wohnung, in einem Haus oder in einer Stadt. Überlegen Sie zunächst, in welcher Reihenfolge und Richtung Sie durch die Räume gehen wollen, bevor Sie anfangen, die Routenpunkte zu notieren.
Es ist egal, ob Sie in den Räumen links oder rechts herumgehen. Das ist Ihre persönliche Entscheidung. Oft hängt es allerdings auch vom Raum ab, in dem Sie die Route beginnen möchten. Sie müssen sich keineswegs festlegen. Aber ändern Sie niemals in einem Raum die Richtung der aufeinander folgenden Routenpunkte, das bringt Sie nur durcheinander.
|96| Bei den Routen gilt meistens ›weniger ist mehr‹. Also nicht krampfhaft versuchen, möglichst viele Routenpunkte zu finden. Der eine wählt in einem Raum nur fünf Routenpunkte, in dem ein anderer zwanzig aussucht. Das ist individuell verschieden, also einfach ausprobieren!
Jedes Jahr, einige Monate vor den Meisterschaften beginnen die Überlegungen, wo und wie ich meine Routen verlängern kann. Da man eigentlich jedes Jahr seine potenzielle Leistungs- beziehungsweise Merkfähigkeit steigert, braucht man natürlich auch neue Routenpunkte. So wird mir in regelmäßigen Abständen immer wieder bewusst, wie sehr es hilft hinzuschauen, auf Kleinigkeiten zu achten und sich nicht mit dem ersten Eindruck zufrieden zu geben. Schließlich merke ich spätestens an den Leistungen im Wettkampf, dass sich diese Mühe lohnt.
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