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Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)

Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)

Titel: Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mireille Guiliano
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Geburt bis zum 7. Lebensjahr
    Auch wenn das hier kaum ein Erziehungsratgeber sein soll, wissen wir doch, dass sich Gewohnheiten, die früh entstanden sind, am schwersten ändern lassen. Nutzen Sie die Zeit, solange Sie Kontrolle darüber haben, was Ihr Kind konsumiert. Als Kinder entwickeln wir ein lebenslanges Gefühl dafür, was natürlich und angenehm ist, und suchen später, erwachsen geworden, auf genau diese Weise Befriedigung, so ungesund sie auch sein mag. Um das zu begreifen, müssen Sie nicht erst den kompletten Proust lesen. Das größte Geschenk, das Sie Ihrem Kind, Ihrer Tochter, machen können, ist Vorlieben für das zu entwickeln, was gut für sie ist. Zuerst und vor allem heißt das: Wasser.
    Kleine Kinder brauchen besonders viel Wasser. Die ersten zwei Jahre sind entscheidend, besonders die ersten sechs Monate. Der Körper eines Babys besteht aus 65% bis 85% Wasser, bei einem Erwachsenen sind es nur 60%.Ohne ausreichend Wasser kann ein Baby, besonders eines, das zu warm gehalten wird, schon innerhalb von drei Stunden dehydrieren, eine Gefahr, die bei Erbrechen und Durchfall noch anwächst. Wenn ein Baby nicht trinken will, zu viel schläft, träge wird, grau aussieht und zu schnell atmet, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind genug trinkt. Babynahrung ist normalerweise wasserreich, aber Geschmack am Wasser entwickelt sich nicht natürlich, wenn Sie dem Baby nur Milch und Saft als Flüssigkeit anbieten. Hier mag mit ein Grund dafür zu finden sein, dass die Vorliebe für ungesunde Getränke unter Erwachsenen so weit verbreitet ist.
    Auch richtiges Essen sollte früh gelernt werden, aber wie jeder weiß, ist der Geschmackssinn eines Babys nicht weiter entwickelt als seine Zähne. Versuchen sie es nicht zu früh mit intensiv schmeckenden Dingen, so verderben Sie dem Baby den Appetit. Mit drei Jahren jedoch fangen französische Mütter bereits damit an, einen guten Geschmack zu kultivieren.
    Besonders in der westlichen Welt sind Kinder zahlreichen ungesunden Versuchungen in Bezug auf das Essen ausgesetzt. Lebensmittel werden chemisch behandelt, um uns glauben zu machen, dass sie gut für uns sind. Vielleicht müssen Sie Feuer mit Feuer bekämpfen und Ihre Kinder an der Nase herumführen, so wie man es auch mit mir getan hat, damit sie das Richtige essen – bis sie ihre eigene Urteilskraft entwickelt haben. Viele Eltern scheinen heute weit weniger dazu gewillt zu sein als noch vor 50 Jahren. Jede Art von List kommt ihnen verdächtig vor und scheint die Gefahr von Traumatisierungen zu bergen. Das ist Unsinn. Es ist nichts Schlechtes daran, Kindern beizubringen, was gut für sie ist und wovon sie nicht zu viel essen odertrinken sollten. Nehmen Sie sich die Zeit, ein paar Spiele zu entwickeln, die dabei helfen. Als ich noch ein Kind war, kam mein Vater mittags zum Essen nach Hause (was damals durchaus normal war), und wir spielten
pèle la pomme
– schäl den Apfel. Mutter mochte die Schale nicht, also war es an meinem Vater, das Schälen zu übernehmen, und wir beobachteten, mit welcher Fertigkeit er es tat, während wir über die morgendlichen Geschehnisse sprachen.
    Ernährung sollte eigentlich in der Schule gelehrt werden, aber das ist eher die Ausnahme, und irgendwann wird es schwer, Gewohnheiten zu ändern, die wir der Massenproduktion, Fastfood-Ketten und der Fernsehwerbung zu verdanken haben. Dort geht es oft nicht um gesundes Essen, sondern um Produkte, die essbar sind, einen Begriff, den ich bewusst so verwende. Nur wenige verkaufen natürlich gutes Essen. Fertiggerichte, die verpackt werden, tiefgefroren und schließlich wieder aufgetaut, sind nichts, wonach es einen verlangen sollte – und schon gar nicht sollte man Kinder daran gewöhnen.
    In Frankreich, wo die Globalisierung gerade dabei ist, eine bis noch vor kurzem unvorstellbare Anzahl übergewichtiger Kinder zu produzieren, ist ein landesweites Schulprogramm zu Ernährung eingerichtet worden. Hilfreich ist auch, dass das Fernsehangebot noch keine Ausmaße angenommen hat wie in Amerika, wo das Durchschnittskind jährlich rund 10000 Werbespots rund ums Essen sieht. Derartige Spots bringen die Verdauungssäfte in Gang, Insulin wird ausgeschüttet, der Blutzucker heruntergesetzt – und der Appetit stimuliert. Das ist nichts anderes als gastronomische Pornografie.
    An dieser Stelle finden Sie ein paar grundsätzliche Regeln, für die Ihnen Ihre Kinder dankbar sein

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