Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
sie hätte es getan, aber da war es bereits zu spät. Viel zu spät.
    Das Haus der Baileys war sehr geräumig, und man hatte den Teppich im Wohnzimmer zurückgerollt, damit die Gäste tanzen konnten. Ein hübscher Teenager namens Jim, der Cherry zufolge nach der Schule als Bühnenarbeiter im Theater jobbte, bediente die Stereoanlage. Einige Paare drehten sich bereits im Takt der Musik, als Clive auf Kirsty zukam und sie aufforderte. Sie nahm die Aufforderung an, zumal Cherry ebenfalls tanzte. Obwohl Cherry mit ihrer Behauptung, er wäre ein Charmeur, vermutlich richtig gelegen hatte, musste Kirsty zugeben, dass er attraktiv und ein amüsanter Gesellschafter war. Als sie nach einer Viertelstunde zu ihrem Sessel zurückkehrte, war sie ein wenig erhitzt und außer Atem.
    „Woher nehmen Sie nur die Energie?" fragte Helen, bevor Kirsty sich setzen konnte. „Ich beneide Sie! Aber wenn mit unserem Junior alles gut geht..." Helen tätschelte sich den Bauch und lächelte, und Kirsty überlegte, ob es für Helen nicht besser gewesen wäre, sich auszuruhen. Diese hatte ihre Gedanken anscheinend gelesen, denn sie lachte. „Keine Angst", meinte sie, „ich bin nicht so empfindlich, wie Simon es gern darstellt. Aber ich stehe nicht besonders gern auf der Bühne und muss mir vorher immer wieder Mut machen. Das belastet mich viel mehr als körperliche Anstrengung, und deshalb wirke ich bei Viel Lärm um nichts auch nicht mit.
    Oh, da kommt Drew ja endlich", rief sie unvermittelt und lächelte strahlend. „Kennen Sie ihn schon lange?"
    Drew? Meinte Helen Drew Chalmers? Entsetzt und ungläubig zugleich blickte Kirsty sie an.

    „Drew Chalmers?" erkundigte sie sich heiser. „Aber ..."
    „Sie wussten doch bestimmt, dass er versuchen wollte zu kommen, oder?"
    Helen krauste verwirrt die Stirn. „Als Simons Partner versucht er zu kommen, sooft er kann, aber Sie wissen ja sicher, dass er sehr beschäftigt ist."
    Drew Chalmers war Simons Partner! Kirsty schluckte und bemühte sich, sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen. Aus den Augenwinkeln sah sie seine vertraute Gestalt. Wie hätte sie sie je vergessen können? Allerdings war dies der letzte Ort, an dem sie mit seinem Erscheinen gerechnet hätte. Sie konnte nur hoffen, dass Helen sie allein lassen und ihr damit eine Gelegenheit geben würde, zu fliehen, bevor Drew sie entdeckte.
    Sie wollte gerade weggehen, als Helen die Hand hob und Drew herbeiwinkte. Kirsty wünschte, der Boden würde sich auftun und sie verschlucken, doch sie konnte Helen schlecht sagen, dass sie Drew auf keinen Fall begegnen wollte.
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht richtig mitbekam, was Helen dann sagte. Es reichte aber, um ihr einen Schock zu versetzen.
    „Sie meinen, Drew hat mich für die Rolle der Hero empfohlen?" fragte Kirsty mit bebender Stimme. „Das würde er niemals tun, er ..."
    „Ich versichere Ihnen, dass er es getan hat", entgegnete Helen fröhlich. „Ich muss zugeben, dass Simon zuerst Bedenken hatte. Schließlich sind Sie noch sehr jung und unerfahren, aber er vertraut auf Drews Urteil, zumal Drew bisher immer richtig gelegen hat. Allerdings war es das erste Mal, dass er eine so unbekannte Schauspielerin empfohlen hat. Als Theaterkritiker ist er natürlich immer bestens informiert."
    Kirsty versuchte immer noch, den Schock über Drews unerwartetes Auftauchen und vor allem darüber, dass er Simons Partner war und sie ihm empfohlen hatte, zu verarbeiten. Sie konnte es einfach nicht fassen.
    Warum, in aller Welt, hatte er sich für sie ausgesprochen? Und was mussten die anderen Ensemblemitglieder denken? Sicher wussten sie, wie sie die Rolle bekommen hatte. Glaubten sie, sie hätte Drew gebeten, sich für sie einzusetzen?
    Es wäre jedenfalls nicht das erste Mal gewesen, dass so etwas vorkam.
    Allerdings hätte sie niemals ihre Beziehungen spielen lassen, weil sie es aus eigener Kraft schaffen wollte. Die Vorstellung, dass sie die Rolle Drew Chalmers zu verdanken hatte, war entsetzlich für Kirsty. Dabei hatte sie noch vor wenigen Stunden ihrem unbekannten Förderer gedankt und sich vorgenommen, ihr Bestes zu geben. Warum hatte Drew das getan? Wegen des Vorfalls in seiner Suite?
    Unbehaglich rutschte sie hin und her und unterdrückte ein Stöhnen, als sie feststellte, dass er sie ansah. Sie fühlte sich wie ein kleines Tier im Blickfeld eines Raubtiers. Drew trug einen Abendanzug und wirkte sehr lässig. Er war ein Mann, der alle Blicke auf sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher