Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
nur ein Mann, und ich kann für nichts garantieren, wenn wir beide jetzt noch länger zusammen sind. Deswegen bringe ich dich lieber nach Hause."
    Das tat er auch, und im Wagen war die Atmosphäre äußerst spannungsgeladen. Woran denkt er wohl gerade? überlegte Kirsty, als sie verstohlen sein Profil betrachtete, das so unnahbar wirkte. Seit ihrer Rückkehr von York war er so verschlossen. Weil Beverley ihm den Schlüssel zurückgegeben hat, dachte sie resigniert. Sie hatte Kopfschmerzen und konnte den Anblick des funkelnden Rings an ihrer linken Hand kaum ertragen. Für sie war es fast ein Sakrileg, dass ein so schönes Schmuckstück eine Verbindung symbolisierte, die keine war.
    Schließlich stoppte Drew seinen Sportwagen vor Mrs. Cummings' Haus.
    Vergeblich versuchte Kirsty, den Gurt zu lösen, und zuckte zusammen, als er ihre Hände wegschob, um es für sie zu tun.
    „Sieh mich nicht so an, verdammt!" sagte er schroff. „Die Leute denken, du wärst mit mir verlobt, falls du es vergessen haben solltest. Selbst schüchterne Jungfrauen dürfen ihren Verlobten mit einem Ausdruck in den Augen ansehen, der zumindest entfernt an Verlangen erinnert. Wenn du mich anblickst, dann entweder ängstlich oder verächtlich. Du bist eine Schauspielerin, Kirsty", erinnerte er sie, „und zwar eine gute, wie du behauptest. Beweise es mir jetzt, und küss mich, als wärst du meine Verlobte."
    „Warum?" brachte sie mit bebender Stimme hervor. „Wir haben ja nicht einmal Publikum."
    „Hast du schon mal etwas von Proben gehört?" erkundigte er sich spöttisch. „Und du brauchst wirklich etwas Übung."
    Seine letzten Worte brachten das Fass zum Überlaufen. Zu wütend, um logisch denken zu können, legte sie ihm die Hände auf die Brust, ließ sie nach oben gleiten und sah zu ihm auf.
    „Gut", meinte er, „aber nicht gut genug. Wir sind bereits ein Liebespaar oder zumindest glauben die Leute das. Und wir sind allein. Ich habe dir heute einen Verlobungsring geschenkt. Du bist Schauspielerin, Kirsty, erinnerst du dich daran?"
    Und plötzlich tat sie es. Sie war nicht mehr Kirsty Stannard, sondern die junge Frau, die Drew gerade beschrieben hatte. Sie durfte all die Empfindungen verspüren, die sie nun überkamen und ihren Herzschlag beschleunigten, als sie seine Schultern umfasste und den Mund über sein raues Kinn gleiten ließ. Daraufhin legte er die Arme um sie, und ihre Lippen fanden sich zu einem sinnlichen, ungemein erregenden Kuss.
    Noch nie zuvor hatte sie derartige Gefühle verspürt, dieses Bedürfnis, sich noch enger an Drew zu schmiegen. Es war so berauschend, dass sie all ihre Ängste vergaß.
    Erst als zwei Jungen auf dem Fahrrad am Wagen vorbeifuhren und anerkennend pfiffen, kehrte Kirsty auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie befreite sich aus seiner Umarmung und riss die Wagentür auf, bevor Drew etwas sagen konnte.
    Eigentlich hatte sie eine Rolle spielen sollen, doch nur sie wusste, wie wenig schauspielerische Fähigkeiten es erfordert hatte, so leidenschaftlich auf seinen Kuss zu reagieren. Als sie die Treppe zu ihrem Apartment hinaufging, traf die Erkenntnis sie wie ein Schlag. Sie hatte sich in Drew verliebt.
    Eigentlich hätte es nie passieren dürfen, aber sie hatte es irgendwie geschafft. Kirsty versuchte, sich einzureden, dass sie sich nur etwas vormachte, doch es nützte nichts.
    Draußen wurde es bereits dunkel, und sie saß reglos auf dem Stuhl am Fenster, während sie die Geschehnisse zu verarbeiten versuchte. Jetzt musste sie diese Farce erst recht beenden, und zwar, bevor Drew die Wahrheit erfuhr.
    Beinah fieberhaft sann sie nach einem Plan.
    Das Telefon klingelte, und sie nahm ab. Clive Richmond war am Apparat.
    „Einige von uns treffen sich bei mir, um zu proben. Hast du Lust vorbeizukommen? Ich sorge für die Verpflegung, und jeder bringt etwas Alkoholisches mit. Wie wär's?"
    Genau dazu hatte sie jetzt Lust - auf einen Abend in fröhlicher Runde, wie sie ihn so oft erlebt hatte, als sie noch auf die Schauspielschule gegangen war.
    „Ich bin in einer halben Stunde da", versprach sie. Ihre Stimmung hatte sich sofort gehoben. An diesem Abend würde sie nicht an Drew und ihre Liebe zu ihm denken.
    Es dauerte etwas mehr als eine halbe Stunde, bis Kirsty bei Clive eintraf, denn sie hatte Mrs. Cummings im Flur getroffen und ihr erzählt, wohin sie fahren würde.
    Clive öffnete ihr die Tür, und sie warf einen Blick in sein Zimmer. Es war kleiner und unordentlicher als ihres

Weitere Kostenlose Bücher